Behringer JT Mini Test: Portable Jupiter-Spirit

Mit dem JT Mini hat Behringer einen Analogsynthesizer im Portfolio, der sich unverkennbar an den Jupiter-Klassikern der 80er-Jahre orientiert, ohne deren komplexe Architektur vollständig abzubilden. Stattdessen verfolgt der Hersteller ein anderes Ziel: ein tragbares Instrument, das den charakteristischen Jupiter-Vibe in einer extrem reduzierten, modernen Form zugänglich macht. Für Sounddesigner, Produzenten und Synth-Nerds, die Ideen mobil skizzieren oder kompakte Setups bevorzugen, ist der JT Mini ein spannender Kandidat.

Analoge Architektur im Miniaturformat

Trotz der sehr kompakten Abmessungen (19,3 × 12,4 × 4,3 cm) arbeitet im JT Mini ein vollständig analoger Signalweg. Der Synthesizer bietet drei Stimmen, die paraphon genutzt werden können. Damit lassen sich Akkorde oder Unisono-Sounds erzeugen, wenngleich das Verhalten von Filter und Hüllkurven pro Stimme typisch paraphon bleibt.

Der Oszillator ist die zentrale Klangquelle und stellt vier Wellenformen bereit: Dreieck, Sägezahn, Rechteck und eine Pulswelle mit einstellbarer Pulsbreitenmodulation. Ein Fußlagenschalter erlaubt die Einstellung der Grundstimmung. Das Tiefpassfilter bietet eine Besonderheit, die in dieser Preisklasse selten ist: Der Filtertyp ist zwischen 12 dB und 24 dB Flankensteilheit umschaltbar. Dadurch lässt sich der Klangcharakter gezielt gestalten – von weichen, offenen Pads bis hin zu straffen, druckvollen Lead-Sounds.

Die ADSR-Hüllkurve wirkt sowohl auf das Filter als auch auf den VCA und erlaubt damit eine Vielzahl klassischer Synth-Sounds. Ergänzt wird das Ganze durch einen LFO mit vier Wellenformen (Sinus, Sägezahn, Rechteck, Zufall), der sich flexibel auf Pitch, Filter oder PWM routen lässt.

Touch-Keyboard, Arpeggiator und Motion-Sequencing

Das 27-tastige kapazitive Touch-Keyboard ist eine der auffälligsten Designentscheidungen des JT Mini. Es ist nicht anschlagsdynamisch und ersetzt klassische Tasten durch berührungsempfindliche Sensorflächen. Das ist nicht jedermanns Sache, eignet sich aber gut für schnelle Ideen unterwegs. Wer präziser spielen möchte, greift einfach zu einer externen MIDI-Tastatur.

Der integrierte Arpeggiator liefert vier bekannte Spielmodi (Up, Down, Up/Down, Random) und eignet sich hervorragend für klassische 80s-Arps, Bassläufe oder Texturen. Richtig interessant wird es jedoch beim 16-Schritt-Sequencer: Acht Pattern stehen zur Verfügung, und dank Motion Sequencing lassen sich Reglerbewegungen aufzeichnen. Das erweitert den Mini-Synth erheblich und eröffnet Möglichkeiten, die man eher von größeren Grooveboxen kennt. Filterfahrten, PWM-Änderungen oder LFO-Modulationen können so Teil des Pattern werden – ein kreativer Booster für Live-Situationen und spontane Sessions.

MIDI, USB & Integration im modernen Setup

Beim Thema Konnektivität überrascht der JT Mini positiv: MIDI-In, Sync In/Out, Kopfhörerausgang gehören zur Ausstattung. Über die USB-C-Buchse erfolgt sowohl die Stromversorgung als auch der Datenaustausch. Ein Netzteil wird nicht benötigt – die Stromversorgung über Rechner, Powerbank oder USB-Charger reicht aus. Batteriebetrieb ist leider nicht möglich.

Klangcharakter: Warm, druckvoll und erstaunlich erwachsen

Im Klang zeigt der JT Mini, dass Größe nicht alles ist. Der Oszillator klingt voll und präsent, die PWM bringt organische Bewegung ins Signal, und das Filter erzeugt – je nach Stellung – eine Mischung aus weicher Vintage-Ansprache und kantigen Resonanzspitzen. In der 24-dB-Einstellung bekommt der Sound eine charakteristische Durchsetzungskraft, die für Jupiter-Anleihen typisch ist.

Lead-Sounds, Basslinien, Arpeggios, Pads und sogar organisch schwebende Synth-Wolken lassen sich mühelos erstellen. Der Unisono-Modus liefert breitere, druckvollere Klänge, die sich gut in moderne elektronische Produktionen integrieren lassen. Grenzen setzt primär die dreistimmige Architektur – für komplexe Pads reicht das nicht, für klassische 80s-Hooklines und Sequenzen jedoch vollkommen.

Fazit: Ein inspirierender Mini-Synth für mobile Produzenten

Der Behringer JT Mini ist weit mehr als ein Gag für die Hosentasche. Trotz seiner Größe bietet er viel analoge Klangqualität, ein flexibles Filter, Motion-Sequencing und eine gute Integration in DAWs und Hardware-Setups. Er ist kein Ersatz für einen Jupiter-8 – das will er auch gar nicht sein. Stattdessen liefert er die Essenz des Jupiter-Sounds in einer Form, die man überallhin mitnehmen kann.

Für Nutzer, die einen kleinen, inspirierenden Analog-Synth suchen, der Ideen schnell einfängt und auch im Studio seinen Platz findet, ist der JT Mini eine der spannendsten Mini-Hardware-Erscheinungen der letzten Zeit.

Fazit: Behringer Crave

Der Behringer Crave ist ein durchdachter und inspirierender Analog-Synthesizer, der trotz seines günstigen Preises professionellen Sound liefert. Für Einsteiger in die modulare Welt ebenso wie für erfahrene Soundtüftler ist er eine Bereicherung – besonders dank des flexiblen Patchpanels und seines druckvollen CEM3340-Sounds. Wer einen Budget-freundlichen, aber ernstzunehmenden Analogsynth sucht, sollte den Crave unbedingt antesten.

Pro

  • Authentischer Jupiter-8 Sound im Mini-Format
  • 12/24 dB Filter mit überzeugender Klangcharakteristik
  • Motion Sequence für lebendige Pattern

Contra

  • Nur USB-Stromversorgung
  • Mini-Touch-Keyboard nicht für präzises Spiel geeignet

Link zur Herstellerseite: Behringer


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Behringer JT Mini Synthesizer

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