Behringer Crave im Test – Vollanaloger Desktop-Synth

Behringer Crave Test: Der Behringer Crave ist ein kompakter, vollanaloger Desktop-Synth, der sich als vielseitige Klangquelle zwischen klassischen Acid-Sounds und experimentellen Modularanwendungen platziert. Er basiert auf dem legendären Curtis-CEM3340-VCO, der bereits in Klassikern wie dem Prophet-5 oder dem Oberheim OB-XA für seinen charakteristischen Sound bekannt war. Mit Sägezahn- und Rechteckwellenformen inklusive Pulsweitenmodulation liefert der Synthesizer klare, durchsetzungsfähige Sounds, die sowohl roh als auch druckvoll klingen. Ergänzt wird die Klangerzeugung durch einen Audioeingang und ein intern generierbares Modulationssignal, das sich im Zusammenspiel mit dem VC Mix auch als rauschähnliche Klangquelle nutzen lässt, womit sich externe Signale oder zusätzliche Texturen einbinden lassen.

Das zentrale Filter ist ein umschaltbares 24dB-VCF, das zwischen Lowpass und Highpass wechseln kann. Im Lowpass-Modus erinnert sein Klang stark an die typischen Moog-artigen Resonanzen, während der Highpass-Modus aggressivere und brillantere Klangfarben ermöglicht. In Kombination mit der ADS-Hüllkurve und dem LFO entsteht so ein überraschend breites Repertoire – von butterweichen Bässen bis zu perkussiven Noise-Konstruktionen auf Basis des internen Modulationssignals.

Modulation und Klanggestaltung im Behringer Crave

Die Modulationsabteilung offenbart das wahre Potenzial des Crave. Der LFO mit Rechteck- und Dreieckform reicht bis in den unteren Audiobereich – perfekt für FM-artige Modulationen. Die ADS-Hüllkurve (mit schaltbarer Sustain-Phase) bietet präzise Kontrolle über die Dynamik. Zudem stehen Glide und ein „Drone Mode“ für durchgehende Klangflächen zur Verfügung. Besonders spannend: Der LFO besitzt einen CV-Eingang für die Modulationsrate. Im Zusammenspiel mit dem Patchfeld ergeben sich so chaotische, sich selbst steuernde Modulationen – ideal für experimentelle Klangdesigner.

MIDI-, USB- und CV/Gate-Anschlüsse machen den Synth zur flexiblen Schaltzentrale für DAW-, Hardware- und Modular-Setups.
MIDI-, USB- und CV/Gate-Anschlüsse machen den Synth zur flexiblen Schaltzentrale für DAW-, Hardware- und Modular-Setups.

Patchpanel: Schnittstelle zur Modularwelt

Obwohl der Crave ein Desktop-Gerät ist, öffnet sein 32-Port-Patchfeld die Tür zur modularen Welt. 16 Ein- und 16 Ausgänge für CV-, Gate-, Trigger- und Clock-Signale machen fast jedes Bedienelement patchbar. Ein integrierter Voltage-Mixer (VC Mix) fungiert als flexibler Zweikanal-Mixer für Audio oder CV – nützlich zum Kombinieren von Signalen oder zum Erzeugen komplexer Modulationsquellen. Über das Multiple lässt sich ein Signal bequem aufteilen oder duplizieren. Der Crave eignet sich dadurch hervorragend als Bindeglied in einem Semi- oder Vollmodularsystem.

Behringer Crave Test: Sequencer und Arpeggiator

Der integrierte Step-Sequencer unterstützt 64 Speicherplätze mit jeweils bis zu 32 Schritten – inklusive Accent und Slide, ganz im Stil der Roland TB-303. Die Programmierung erfolgt direkt über die Tasterreihe, was nach kurzer Eingewöhnung sehr intuitiv ist. Dank Arpeggiator mit klassischen Modi (Up, Down, Random etc.) sowie interner Clock- und Sync-Optionen wird der Crave zum kreativen Performance-Werkzeug, sowohl im Studio als auch live. Über USB oder MIDI lassen sich Sequenzen synchronisieren oder externe Geräte ansteuern – gleichzeitig gibt der Crave CV/Gate-Signale wieder aus, um analoge Setups zu steuern.

Verarbeitung und Bedienung

Mit seinen kompakten Abmessungen (32 × 16,4 × 4,7 cm) und etwa 1,5 kg Gewicht passt der Crave problemlos in jedes Studio- oder Live-Setup. Das Gehäuse ist robust, die Regler bieten angenehmen Widerstand, und das orangefarbene Design setzt optisch Akzente. Positiv hervorzuheben ist auch der Lieferumfang: Sechs Patchkabel und ein Netzteil sind bereits enthalten – ein seltener Bonus in dieser Preisklasse.

Klangcharakter und Einsatz

Der Behringer Crave klingt deutlich größer, als man es seinem Format zutrauen würde. Der Sound ist knackig, definiert und klassisch analog – perfekt für Basslines, Leads oder experimentelle Soundscapes. In Verbindung mit dem Patchpanel erweitert sich sein Klangspektrum enorm; hier kommt echte Modular-Vielfalt ins Spiel.

Der kompakte Analogsynth zeigt sein charakteristisches Orange-Design, das große Patchfeld und die klar strukturierte Bedienoberfläche.
Der kompakte Analogsynth zeigt sein charakteristisches Orange-Design, das große Patchfeld und die klar strukturierte Bedienoberfläche.

Fazit: Behringer Crave Test

Der Behringer Crave ist ein durchdachter und inspirierender Analog-Synthesizer, der trotz seines günstigen Preises professionellen Sound liefert. Für Einsteiger in die modulare Welt ebenso wie für erfahrene Soundtüftler ist er eine Bereicherung – besonders dank des flexiblen Patchpanels und seines druckvollen CEM3340-Sounds. Wer einen Budget-freundlichen, aber ernstzunehmenden Analogsynth sucht, sollte den Crave unbedingt antesten.

Pro

  • Authentischer CEM3340-Oszillator mit druckvollem Klang
  • Umfassende Modulationsmöglichkeiten
  • Hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis

Contra

  • Monophon, keine Paraphonieoption
  • Etwas eingeschränkte Hüllkurvenparameter
  • Sequencer-Bedienung erfordert kurze Eingewöhnung

Link zur Herstellerseite: Behringer


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Behringer Crave Synthesizer

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