Überall nur Kreise!

Kurztest: Orphion/Orphinio (iPad/iPhone)

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Die Zahl der experimentellen Musikapps für iPhone und iPad im Appstore ist lang. Ein Kandidat sticht immer wieder heraus: Orphion (für iPad) bzw. Orphinio (für iPhone). Wir haben uns die App einmal genauer angeschaut!

Darum geht’s

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Orphion ist ein etwas anderes Konzept zum Musikmachen auf Touchgeräten: im Prinzip interagiert ihr mit kreisrunden Flächen, die jeweils einem festen Ton zugeordnet sind. Der Clou: je nachdem, wie ihr drückt, wischt oder klopft entsteht ein anderer Ton. Ein schneller, stakkatoartiger Touch löst auch einen eher percussiven Klang aus, Wischbewegungen klingen nach einer weichen Synth-Flöte. Die Anordnung der Kreise bestimmen auch die Skala und den Tonumfang, auf der oder dem ihr spielen könnt und geben euch so mal mehr oder weniger Freiheiten für euer Spiel.

 

Hauptansicht von Orphion für das iPad mit eingeblendetem Menü. Die hier verwendete 'Skala' nennt sich Pentawheel.
Für die Möglichkeit, eigene Padlayouts zu erstellen werden per in-App-Kauf 0,99€ fällig. Dies erweitert die Möglichkeiten noch einmal enorm!
Layout 'Small 3rds Matrix' - etwas unübersichtlich aber gut zu bedienen. Ausgefeilte Modulation wird in dieser Größe aber naturgemäß schwierig.
Orphinio für das iPhone mit eingeblendetem Menü.
Menü von Orphinio mit Shaker Modus, Midi und der Möglichkeit, eigene Kreationen aufzunehmen.
Optionen für Padempfindlichkeit und Anzeige während des Spielens von Orphinio.

 

Angeklickt

Wie in der Einleitung beschrieben, gibt es das digitale Instrument in zwei Versionen jeweils für iPhone (Orphinio) und iPad (Orphion) – Schade, eine Universalapp wäre deutlich praktischer gewesen, da sich die beiden Programme auch prinzipiell kaum voneinander unterscheiden und bis auf einen zusätzlichen Modus nur auf die jeweilige Bildschirmgrößen angepasst sind. Gleich vorneweg: im normalen Funktionsumgang sind euch bestimmte Skalen(-formationen) vorgeben – die Möglichkeit, eigene zu erstellen, müsst ihr via in-App-Option für momentan 0,99€ dazu kaufen. Das geht mit Blick auf den Preis der App aber definitiv klar und erweitert die Möglichkeiten ja noch einmal spürbar.

 

 

Die ersten Klangkreationen entstehen absolut intuitiv. Kein störendes Menü oder Knöpfe lenken euch vom Musizieren ab. Ein kleiner, dezenter Button im unteren Teil des Bildschirms blendet eine Leiste ein, in der ihr auf Audioparameter, Effekte und sogar Midioptionen Einfluss nehmen könnt. Ein besonderes Wahlmenü macht auf den Hauptunterschied zwischen den beiden Apps klar: Orphinio für das iPhone hat einen eingebauten Shaker-Modus. Hier könnt ihr das Smartphone hin- und herschwingen und dabei zuvor ausgewählte Töne triggern. Verdammt cool!

Ansonsten stehen euch viele Möglichkeiten offen. Die Apps können sowohl einzelne Töne als auch Polyphone Eingaben umsetzen. Durch kreisende Bewegungen auf den einzelnen Flächen entsteht Modulation, eine Bewegung von der Kreismitte nach außen sorgen für ein leichtes Bending. Viele Optionen für ein Touchscreen-Instrument!

 

 

Live und Studio

Prinzipiell kann ich mir die App in beiden Bereichen sehr gut vorstellen. Live habt ihr durch das unaufgeregte, dunkle Design stets den Überblick, zumal in der Mitte jedes Kreises auch dessen Tonhöhe vermerkt ist. Die Studioeinbindung ist via Midi ebenfalls ermöglicht und aufgrund des eigenwilligen Sounds auch eine interessante Bereicherung für bestimmte Genres. Etwa für Sampling oder andere Producing-Zwecke können die eigenen Kreationen auch aufgenommen werden.

 

Fazit

Orphion und Orphinio sind schlicht, unaufgeregt, aber stecken voller Musik. Es macht einfach Spaß auf den einzelnen Kreisen herumzutrommeln und zu -wischen oder den Shakermodus auf dem Smartphone zu verwenden. Einen großen Funktionsumfang oder viele Möglichkeiten der Soundanpassung sollte man aber nicht erwarten – dafür bekommt man etwas ganz Eigenes zu hören, was die Ohren so zuvor selten erreicht hat.


Orphion / iPad / 3,99€ / 19,2 MB / Version 1.7.2 / Stand 13. August

Orphinio / iPhone / 0,99€ / 9,2 MB / Version 1.2 / Stand 13. August

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