Cutoff & Resonance – Die geheime Zutat für fette Synth-Sounds!
Ob du gerade deinen ersten Synthesizer ausgepackt hast oder schon seit Jahren an Sounds schraubst: Zwei Regler wirst du garantiert oft anfassen – Cutoff und Resonance. Sie sind das Salz und Pfeffer deiner Klangküche, und heute schauen wir uns mal genau an, was da eigentlich passiert – physikalisch und musikalisch.
🔬 Physik kurz & knackig: Was passiert da technisch?
🧪 Der Filter – Der Frequenz-Türsteher
Ein Filter in einem Synthesizer ist im Grunde ein Frequenz-Gate. Er lässt bestimmte Frequenzen durch und schneidet andere ab – je nachdem, wie du den Filtertyp einstellst (Lowpass, Highpass, Bandpass etc.).
🎚 Cutoff – Der Türsteher entscheidet
Cutoff Frequency ist die Schwelle, ab der der Filter Frequenzen abschneidet. Bei einem Lowpass-Filter (dem Klassiker) bedeutet das:
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Alles unterhalb der Cutoff-Frequenz kommt durch.
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Alles oberhalb wird leiser gemacht oder komplett weggeschnitten.
📊 Visualisierungsidee:
Ein Diagramm mit einer Frequenzachse (links = Bass, rechts = Höhen) und einer Kurve, die bei der Cutoff-Frequenz abfällt. Die Stelle des Abfalls ist dein Cutoff – einfach einstellbar am Poti.
🔔 Resonance – Die Klingel am Türsteher
Resonance (auch „Reso“, „Q“ oder „Emphasis“) boostet die Frequenzen direkt an der Cutoff-Stelle. Je höher der Wert, desto schärfer sticht die Frequenz hervor – bis hin zu Selbstoszillation bei manchen Synths. Das klingt dann wie ein pfeifender Ton, der auch ganz ohne Oszillator als Klangquelle dienen kann.
🎧 Physikalisch: Resonance verstärkt durch Rückkopplung (Feedback) den Pegel an der Cutoff-Grenze. Dadurch entstehen charakteristische, manchmal sogar schmatzende oder sirrende Sounds.
🎵 Musikalisch gedacht: Was macht das mit dem Sound?
🎹 Cutoff in Aktion
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Tiefer Cutoff: dumpfer, weicher Sound – perfekt für Pads, Bässe oder mystische Flächen.
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Hoher Cutoff: heller, durchsetzungsfähiger Sound – gut für Leads und perkussive Synths.
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Bewegter Cutoff (z. B. mit Hüllkurve oder LFO): Lebendigkeit! Das ist der Wobble im Dubstep, die Zunge im Acid, die Bewegung im Ambient.
📢 Resonance zum Anbeißen
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Kleine Resonance: dezent, rund.
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Mittlere Resonance: klarer, definierter – der Sound „spricht“ mehr.
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Hohe Resonance: pfeift, sirrt, schmatzt – ideal für Techno, Acid und spacige Effekte.
👂 Tipp: Spiel mal mit einem sweependen Cutoff und dreh langsam die Resonance hoch – du wirst hören, wie der Sound förmlich zum Leben erwacht.
🎛 Beispiel-Settings für Sound-Schrauber
Sound-Typ | Cutoff | Resonance | Ergebnis |
---|---|---|---|
Warmer Pad | Mittel-Tief | Gering | Weich, rund |
Acid Bassline | Tief + modulierend | Hoch | Schmatzend, aggressiv |
Space-Effekt | Sweepend (LFO) | Sehr Hoch | Pfeifend, resonant |
80s Lead | Hoch | Mittel | Durchsetzungsfähig, nasal |
🧠 Bonuswissen: Filtertypen kurz erklärt
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Lowpass (LPF): Lässt Tiefes durch – der Klassiker!
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Highpass (HPF): Schneidet Tiefes weg – perfekt für schlanke Leads.
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Bandpass (BPF): Lässt nur einen Frequenzbereich durch – klingt „telefonmäßig“.
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Notch/Reject: Entfernt nur einen Bereich – für subtile Filtereffekte.
🎉 Fazit: Schraub dran rum – du wirst es lieben!
Cutoff & Resonance sind mehr als zwei langweilige Potis – sie sind das kreative Herz deiner Klangformung. Ob subtil oder radikal – mit etwas Experimentierfreude bekommst du Sounds, die klingen, als wären sie aus einer anderen Welt.
📽️ Falls du visualisieren möchtest: Viele Synths zeigen in Software-Editoren oder auf Displays die Filterkurve live – ein Blick darauf kann Wunder wirken!
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