Test: Zoom P2 PodTrak – USB-Interface für Podcaster

Mit dem PodTrak P2 bietet Zoom einen der kleinsten und mobilsten Podcast-Recorder am Markt an. Das Gerät richtet sich an Podcaster, Reporter und Content-Creator, die ohne viel Technik professionelle Sprachaufnahmen realisieren möchten – egal, ob im Studio, unterwegs oder auf Events. Wir haben uns angesehen, was der kleine Recorder leistet und für wen er sich eignet.

Kompaktes Design für maximale Mobilität

Der Zoom PodTrak P2 fällt durch seine extrem kleinen Abmessungen auf. Mit nur 82 × 116 × 43 mm und rund 220 Gramm inklusive Batterien ist er deutlich kompakter als klassische Fieldrecorder und passt problemlos in jede Tasche. Trotz seiner Größe arbeitet der P2 vollständig autark: Er nimmt direkt auf microSD-Karte (WAV, 24 Bit / 48 kHz) auf oder fungiert via USB-C als Interface. Zoom positioniert den Recorder bewusst als Minimal-Lösung für Sprachproduktionen – ohne Effektschnickschnack, ohne komplexes Routing, ohne Menühierarchien. Das Gerät soll vor allem eines sein: schnell, zuverlässig und unkompliziert.

Zwei Kopfhörerausgänge an der Vorderseite ermöglichen Monitoring für beide Sprecher – mit gemeinsam geregelter Lautstärke.
Zwei Kopfhörerausgänge an der Vorderseite ermöglichen Monitoring für beide Sprecher – mit gemeinsam geregelter Lautstärke.

Anschlüsse und Bedienung

Herzstück des PodTrak P2 sind die zwei USB-A-Mikrofoneingänge, über die sich USB-Mikrofone direkt anschließen lassen. Das ist ungewöhnlich, aber tatsächlich einer der größten Vorteile des Geräts. Hinzu kommen zwei Kopfhörerausgänge (3,5 mm), ein gemeinsamer Lautstärkeregler, dedizierte Gain-Regler pro Mikrofon, Mute-Tasten sowie gut ablesbare LED-Meter. Die Bedienung gelingt intuitiv: Aufnahme, Stop, Marker und Transportfunktionen liegen auf physischen Tasten, die Gain-Regler sind groß genug, um auch bei hektischem Außeneinsatz sicher bedient zu werden, und die Pegelanzeige reagiert schnell und deutlich. Für mobile Interviews, spontane Podcast-Sessions oder journalistische Einsätze ist genau das entscheidend: keine Menüs, keine Komplexität – einfach aufnehmen.

Warum zwei USB-Anschlüsse sinnvoll sind

Das parallele Arbeiten mit zwei USB-Mikrofonen ist sowohl unter macOS als auch unter Windows nur über Umwege möglich. Zwar lassen sich auf dem Mac via Audio-MIDI-Setup Aggregate Devices anlegen, und unter Windows existieren verschiedene Drittanbieter-Lösungen, doch beide Varianten teilen ein zentrales Problem: Jedes USB-Mikrofon besitzt eine eigene Clock. Die Folge sind Clock-Drift, Latenzabweichungen und potenzielle Aussetzer. Gerade längere Gespräche laufen dadurch oft unsynchron. Der PodTrak P2 löst dieses Problem elegant, indem er beide USB-Mikrofone intern taktet und synchronisiert. Damit laufen die Signale sauber und driftfrei – ohne Computer, ohne Zusatzsoftware und ohne Risiko, dass eine Aufnahme unbrauchbar wird. Für Zwei-Personen-Podcasts und Interviews ist das ein praktischer Vorteil, der im Alltag enorm an Bedeutung gewinnt.

Aufnahmequalität

Der PodTrak P2 nimmt in 24 Bit / 48 kHz auf – absolut sendetauglich. Die internen Wandler und Vorverstärker arbeiten sauber, rauscharm und stabil. Stimmen klingen klar, natürlich und ausreichend präsent, selbst wenn das Mikrofonsignal nicht in einer perfekten Recording-Umgebung entsteht. Zoom integriert einfache, aber praxisnahe Klang-Tools wie leichte EQ- und Kompressor-Presets, die Stimmen dichter und konstanter wirken lassen, ohne die Aufnahme künstlich oder überbearbeitet erscheinen zu lassen. Pegelspitzen werden zuverlässig abgefangen, was gerade bei spontanen Interviews enorm hilft.

Rückseite mit Batteriefach: Der PodTrak P2 wird mobil über vier AA-Zellen betrieben und bleibt so auch ohne Stromquelle voll einsatzfähig.
Rückseite mit Batteriefach: Der PodTrak P2 wird mobil über vier AA-Zellen betrieben und bleibt so auch ohne Stromquelle voll einsatzfähig.

Mobilität und Stromversorgung

Der P2 ist konsequent auf Mobilität ausgelegt. Mit vier AA-Batterien arbeitet der Recorder rund vier Stunden, was für Interviews, Reportagen oder Außendrehs mehr als ausreichend ist. Über USB-C lässt er sich alternativ mit einer Powerbank betreiben – ideal für längere Sessions oder Reisen. Durch seine kompakte Größe wirkt er nicht nur transportabel, sondern im Einsatz auch angenehm unauffällig. Bei journalistischen Interviews oder Gesprächen in der Öffentlichkeit kann das ein großer Vorteil sein.

In der Praxis

Der große Pluspunkt des PodTrak P2 ist sein Workflow. Das Gerät ist in Sekunden einsatzbereit und erfordert keinerlei Setup. USB-Mikros anschließen, Pegel einstellen, SD-Karte einlegen – aufnehmen. Besonders positiv fällt auf, wie stabil und zuverlässig der Recorder mit zwei USB-Mikrofonen arbeitet. Während Laptops bei Dual-USB-Setups oft ins Straucheln geraten, zeigt der P2 keinerlei Schwächen. Auch nach längeren Aufnahmen bleibt das Signal synchron und sauber. Das Monitoring ist unkompliziert, allerdings teilen sich beide Kopfhörerausgänge einen gemeinsamen Lautstärkeregler. Für Interviews mit unterschiedlich lauten Gesprächspartnern kann das ein kleiner Kompromiss sein – im mobilen Einsatz jedoch verschmerzbar.

Auf der Rückseite liegen die USB-C-Anschlüsse für Interface-Betrieb und Stromversorgung, sodass der Recorder auch dauerhaft an PC oder Powerbank betrieben werden kann.
Auf der Rückseite liegen die USB-C-Anschlüsse für Interface-Betrieb und Stromversorgung, sodass der Recorder auch dauerhaft an PC oder Powerbank betrieben werden kann.

Einsatz als USB-Interface

Über USB-C lässt sich der PodTrak P2 auch als Audio-Interface verwenden. Die beiden USB-Mikrofone erscheinen dann als Eingänge in der DAW oder in Konferenz-Software. Das macht den P2 zu einem vielseitigen Werkzeug für:

  • Remote-Interviews

  • Livestreams

  • Online-Podcasts

  • Moderationen

  • Voice-over

Auch hier spielt die interne Synchronisation der USB-Mikrofone eine zentrale Rolle und macht das Setup deutlich zuverlässiger als reine Computerlösungen.

Grenzen und Zielgruppe

Der PodTrak P2 ist bewusst minimalistisch. Er richtet sich an Creator, die ein kleines, leichtes und verlässliches mobile Setup brauchen. Nicht an Anwender, die Mehrspur-Produktion, Soundpads, komplexe Routing-Optionen oder XLR-Anschlüsse benötigen. Für ausführlichere, studioorientierte Produktionen sind die größeren Modelle PodTrak P4 oder P8 die sinnvollere Wahl. Der P2 hingegen glänzt, wenn es unkompliziert, schnell und mobil sein soll.

Fazit: Zoom P2 PodTrak

4.5

Zoom P2 PodTrak Test

Der Zoom PodTrak P2 ist ein durchdachter, extrem mobiler Podcast-Recorder, der sich auf das Wesentliche konzentriert: zwei Personen in professioneller Qualität aufzunehmen – ohne Computer, ohne Setup-Stress, überall. Die interne Synchronisation der zwei USB-Mikrofone, die intuitive Bedienung und die praxistaugliche Klangqualität machen den P2 zu einem idealen Werkzeug für Reporter, Podcaster und Creator, die unterwegs arbeiten. Wenige Recorder bieten in dieser Größe und Preisklasse eine solche Kombination aus Einfachheit, Mobilität und Zuverlässigkeit.

Pro

  • Extrem mobil und leicht
  • Intuitive Bedienung
  • 24-Bit / 48-kHz-Aufnahme

Contra

  • Gemeinsame Kopfhörerlautstärke
  • Kein Akku
  • Funktional bewusst reduziert

Link zur Herstellerseite: Zoom

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