Die Messergebnisse

Focal Alpha 65 Evo im Test

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Die preislich deutlich unterhalb der Shape-und CS-Serie angesiedelten Nahfeldmonitore der Alpha-Serie können als Einsteigermonitore mit einer hochwertigen Bestückung und guten technischen Daten bereits seit 2015 überzeugen. Sechs Jahre später bringt Focal nun mit den Evolution-Modellen die nächste Generation der Alphas heraus, von denen es zunächst die Alpha 50 Evo und die Alpha 65 Evo geben wird. Zum Test gestellt wurden die Alpha 65 Evo mit einem 6,5″-Tieftöner und einer 1″-Hochtonkalotte. Äußerlich betrachtet hat sich das Gehäuse design ein wenig verändert: Die Seitenverkleidung und der Bassreflexport wurden neugestaltet, und der Tieftontreiber ist mit einem anderen Membranmaterial ausgestattet. Die großen Veränderungen und Neuerungen spielen sich jedoch im Innern ab. Die gesamte Elektronik ist komplett neu. Auf nur noch einer großen Platine an der Innenseite der Rückwand befinden sich jetzt zwei Class-D-Endstufen, ein Schaltnetzteil sowie eine analoge Filter- und Limiterschaltung.

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Bestückung und Elektronik

Noch vor einigen Jahren hätte der Gedanke an Class-D-Endstufen vermutlich den einen oder anderen Skeptiker auf den Plan gerufen. Deren Bedenken kann man heute jedoch problemlos ausräumen, denn Class-D-Endstufen haben sich fast überall durchgesetzt und gelten selbst in High-End-Kreisen als akzeptiert. Focal gibt die Leistung der beiden Endstufen in der Alpha 65 Evo mit 55 W (LF) und 30 W (HF) an, ohne diese jedoch näher zu spezifizieren. Der Hochtöner ist, wie bei Focal üblich, als invertierte Kalotte mit 1″ Durchmesser ausgeführt. Als  Membranmaterial für den Hochtöner kommt in der Alpha-Serie Aluminium zum Einsatz. Was ganz Neues gibt es beim Tieftöner. Anstelle einer Glasfasermembran wird jetzt ein Materialnamens »Slatefiber« verwendet, dass ich aus recycelten Kohlefasern und einem thermoplastischen Polymer zusammensetzt.

Den kompletten Artikel findest du in der Sound&Recording-Ausgabe 5/2021. Hier versandkostenfrei bestellen oder als PDF kostengünstig herunterladen. 

Aus dem Messlabor …

… unter reflexionsfreien Bedingungen stammen die folgenden Messungen von Frequenzgang, Abstrahlverhalten und Verzerrungswerten. Der Klasse-1-Messraum erlaubt Messentfernung bis zu 8 m und bietet Freifeldbedingungen ab 100 Hz aufwärts. Alle Messungen mit Ausnahme der Störpegelmessung erfolgen mit einem G.R.A.S. 1/4″-46BF-Messmikrofon bei 96 kHz Abtastrate und 24 Bit Auflösung mit dem WinMF Audio-Messsystem. Messungen unterhalb von 100 Hz erfolgen als kombinierte Nahfeld-Fernfeldmessungen. Für die Störpegelmessung wird ein G.R.A.S. 1/2″-40AF-Messmikrofon mit hoher Sensitivity und geringem Eigenrauschen eingesetzt.

01 Frequenzgang auf Achse gemessen in 2 m Entfernung.
Die grüne Linie zeigt den Übertragungsbereich
(–6 dB) von 37 Hz bis 29 kHz. Die grauen Linien zeigen
die Schwankungsbreite zwischen 100 Hz und 10 kHz
von insgesamt 6,3 dB. Im unteren Teil der Grafik sind
Kurven der High- und Low-Shelving Filter in den jeweiligen
Maximalstellungen abgebildet.

02 Phasengang der Alpha 65 Evo

03 Spektrogramm der Alpha 65 Evo mit einigen kleinen
Resonanzen zwischen 500 Hz und 1 kHz

04 Maximalpegel bezogen auf 1 m Entfernung bei
höchstens 3 % Verzerrungen (rote Kurve) und bei
höchstens 10 % Verzerrung (blaue Kurve) für den Tieftonbereich
bis 300 Hz

05 Powercompression gemessen mit einem Multitonsignal
mit EIA-426B-Spektrum, beginnend bei einem
Mittelungspegel Leq von 92 dB. Basierend auf dieser
Referenzmessung wurde der Eingangspegel in 1 dB
Schritten bis auf +8 dB gesteigert. Die grüne Kurve
zeigt den Verlauf bei +6 dB, die orange bei +7 dB und
die rote Kurve bei +8 dB. Lässt man eine breitbandige
Powercompression von maximal 2 dB zu, dann ist die
orange Kurve mit etwas Toleranz betrachtet das Limit.
Aus der Messung zur orangen Kurve wurde die Grafik
aus Abb.06 abgeleitet.

06 Messung der Intermodulationsverzerrungen mit einem
Multitonsignal mit EIA-426B Spektrum und 12 dB
Crestfaktor für maximal 2 dB Powercompression. Auf
1 m im Freifeld bezogen wird dabei ein Pegel von
97 dB als Leq und von 107 dB als Lpk erreicht.

07 Horizontales Abstrahlverhalten in der Isobarendarstellung;
der Pegel ist beim Übergang von gelb auf
hellgrün um 6 dB gegenüber der Mittelachse abgefallen.

08 Vertikales Abstrahlverhalten in der Isobarendarstellung

09 Spinorama Grafik der A65. Die obere blaue Kurve
zeigt den schon bekannten Frequenzgang auf Achse,
die grüne Kurve den gemittelten Verlauf im typischen Winkelbereich der Hörposition, die
rote Kurve den gemittelten Verlauf im Winkelbereich der frühen Reflexionen und die hellblaue
Kurve den über die gesamte Hüllfläche des Lautsprechers gemittelten Verlauf.

Profil Focal Alpha 65 EVO

Frequenzbereich: 37 Hz – 29 kHz (–6 dB)
Welligkeit: 6,3 dB (100 Hz – 10 kHz)
hor. Öffnungswinkel: 132 Grad (–6 dB Iso 1 kHz – 10 kHz)
hor. STABW (Standardabweichung): 14 Grad (–6 dB Iso 1 kHz – 10 kHz)
ver. Öffnungswinkel: 93 Grad (–6 dB Iso 1 kHz – 10 kHz)
ver. STABW: 29 Grad (–6 dB Iso 1 kHz – 10 kHz)
max. Nutzlautstärke: 102 dB (3 % THD 100 Hz – 10 kHz)
Basstauglichkeit: 99,6 dB (10 % THD 50 – 100 Hz)
Maximalpegel in 1 m (Freifeld) mit EIA-426B Signal bei Vollaussteuerung: 97 dB Leq und 107 dB Lpk
Paarabweichungen: 1,1 dB (Maxwert 100 Hz – 10 kHz)
Störpegel (A-bew.): 24 dBA (10 cm)
Maße/Gewicht: 261 × 339 × 289 mm (B×H×T) / 7,6 kg

Für die Signalzuspielung gibt es auf der Rückwand XLRund
Klinkenbuchsen für symmetrische Signale sowie eine
Cinchbuchse für Quellen mit unsymmetrischem Ausgang.
Hier finden sich auch die Bedienelemente zum Einstellen
von Sensitivity, Low-Shelving-Filter für die Ortsanpassung
sowie die Auto-Standby-Funktion.

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