Ein Fehlschlag mit 300 Synthesizern

Es war einmal: The Museum of Synthesizer Technology

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Museum of Synthesizer Technology

Am 29 Juli 1994 öffnete im englischen Berkshire das Museum of Synthesizer Technology. Der Gründer Martin Newcomb hatte seinerzeit mit über 300 Synthesizern eine der größten Sammlungen weltweit zusammengetragen und die Eröffnungszeremonie wurde von niemand geringerem als Bob Moog durchgeführt.

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The Museum of Synthesizer Technology

Doch das Museum existierte nur drei Jahre lang und man muss es im Nachhinein doch als Misserfolg bezeichnen, wie Martin Newcomb rückblickend einräumte. Denn obwohl hier eine wirklich sehenswerte Kollektion zusammengetragen wurde, blieben nach einem gewissen Anfangsinteresse die Besucher auf Dauer aus. Das lag nicht zuletzt an der abseitige Lage des Museums, so dass selbst von Newcomb angebotene Führungen für Musikhochschulen dankend abgelehnt wurden.

Auch der laufende Betrieb bereitete Probleme, da die überwiegend analogen Synthesizer häufig Probleme machten. War ein Gerät wieder funktionstüchtig, begann das nächste zu streiken. Die ständigen Reparaturen verschlagen viel Geld und es gelang nicht, Sponsoren zu finden.

Schlussendlich fiel die Entscheidung, dass Museum zu schließen und die Sammlung aufzulösen. Aber auch das war nicht einfach. Die gesamte Kollektion war für jeden Interessenten, darunter das Smithonian, einfach zu teuer. Newcomb entschloss sich, ein Studio zu eröffnen und die besten Stücke seiner Sammlung dort zu nutzen. Der Rest, darunter “Allerweltskram” wie Korg MS-20 und diverse ARPs, wurde separat und auf Auktionen verkauft.

Museum of Synthesizer Technology
Glücklich wer ein Exemplar ergattern kann

 

Was bleibt vom Museum of Synthesizer Technology? Newcomb veröffentlichte seinerzeit das gleichnamige Buch mit vielen Fotos. Die Auflage war offenbar nicht sehr groß, weshalb das Buch heutzutage kaum mehr aufzutreiben ist.

Zur Eröffnung des Museums wurde ein Video aufgenommen, wo man nebenbei bemerkt bei den idyllischen Außenaufnahmen mit Vogelgezwitscher auch gut erahnen kann, wie weit abgelegen das Museum tatsächlich lag. Den Großteil dieses Videos kann man sich inzwischen auf YouTube ansehen. Neben der Ansprache von Bob Moog und Erklärungen von Martin Newcomb sind dort viele der Schätze aller möglichen Hersteller zu sehen, die teils von Experten vorgeführt werden. Das hier verlinkte Video ist das erste in einer Playlist von acht Clips. Viel Spaß bei der Zeitreise!

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