Yamaha MODX-M im Test: Der smarte Nachfolger des MODX+ – günstiger Einstieg in die Montage-M-Welt
Yamaha MODX-M Test: Mit dem MODX-M Synthesizer bringt Yamaha den lang erwarteten Nachfolger des MODX+. Ziel ist es, zentrale Technologien der höherwertigen Montage-M-Reihe in ein leichteres, deutlich günstigeres Instrument zu übertragen – inklusive der neuen AN-X-Engine und spürbar mehr Direktzugriff. Damit positioniert sich der MODX-M als „kleiner Bruder“ des Montage-M, ohne seine Live- und Studio-Tauglichkeit zu kompromittieren. Praktisch heißt das: eine dreifache Sound-Engine aus AN-X, AWM2 und FM-X, zusammengeführt in der Motion Control Synthesis Engine für organische Morphings und ausdrucksstarke Performances. Gleichzeitig sorgen acht Fader, sechs Display-Knobs und ein schnelles Farb-Touchscreen für unmittelbaren Workflow auf der Bühne wie im Studio. Klanglich kombiniert der MODX-M 12 AN-X-Stimmen mit 128-stimmiger AWM2- und 128-stimmiger FM-X-Polyphonie – in Summe sind bis zu 268 Stimmen möglich.
Dazu kommen 10,7 GB Preset-Waveforms, 1,9 GB User-Flash und ab Werk über 3.000 Preset-Performances (V1.0: 3.427) – reichlich Material für Sound-Design und Setlists. Live spielt der MODX-M seine Stärken mit Seamless Sound Switching (bis 6 Parts), Live-Sets und USB-Audio/MIDI aus; letzteres ist Class-Compliant und ermöglicht Mehrkanal-Recording bis 44,1–96 kHz, inklusive MIDI 2.0. Für die Praxis wichtig: breite Kompatibilität (u. a. MODX/MODX+, MOTIF-Familie, Montage-M-Performances) und das angekündigte ESP-Plug-in, das die MODX-M-Engine in die DAW spiegelt.
Gehäuse, Tastaturen & Verarbeitung
Der MODX-M setzt auf ein leichtes Kunststoffgehäuse und ist in drei Varianten erhältlich: MODX-M6 und MODX-M7 mit FSB-Semi-Weighted-Keybed (61/76 Tasten) sowie MODX-M8 mit neu gestalteter GHS-88er-Tastatur für Pianist:innen. Aftertouch bietet der MODX-M nicht; der Montage-M aber schon (beim M8x sogar Poly-AT).
Drei Sound-Engines – AN-X, AWM2 und FM-X
Herzstück sind AN-X, AWM2 und FM-X, die sich via Motion-Control elegant verbinden lassen.
- AN-X (neu): Virtuell-analoge Engine mit 3 Oszillatoren + Noise, 12-stimmig, u. a. mit PWM, Sync, Ring– und FM-Modulation, zwei Filtern (je 10 Typen) sowie Insert-Effekten je Part. Damit nähert sich der MODX-M klassischen Analogsynths inklusive subtiler „Instabilitäten“ sehr glaubwürdig an.
- AWM2: Hochauflösende Sample-Engine mit 128-stimmiger Stereo-Polyphonie; die Stereo-Stimmenzahl halbiert sich nicht, wodurch Performances extrem üppig klingen. In Summe sind pro Performance bis zu 268 Stimmen möglich (128 AWM2 + 128 FM-X + 12 AN-X).
- FM-X: 8-Operator-FM mit 128 Stimmen – von gläsernen Pads bis perkussiv-knackigen Bässen, jetzt auch für Einsteiger dank sinnvoller Vereinfachungen gut zugänglich.
Speicher, Inhalte & Kompatibilität
Die Preset-Wellenform-Kapazität wurde gegenüber MODX(+) nahezu verdoppelt auf 10,7 GB, die User-Flash auf 1,9 GB erhöht – ideal für eigene Samples und moderne, hoch aufgelöste Inhalte. Dazu kommt breite Abwärts-Kompatibilität: Performances/Voices von MOTIF ES/XS/XF, MOXF, MODX/MODX+ und Montage-M lassen sich übernehmen; sogar .X3A-All-Files des MOTIF XF inkl. User-Waveforms können geladen werden. Für klassische FM-Sounds gibt es einen FM-Converter (DX7/DX7II/TX802/TX816).
Yamaha MODX-M Test: Bedienung & Workflow
Wer vom MODX+ kommt, fühlt sich sofort zuhause. Gleichzeitig legt der MODX-M beim Direktzugriff deutlich zu:
Es gibt jetzt acht Part-Fader und acht Scene-Buttons (statt 4 beim MODX+), acht Part-Select-Buttons, vier Assign-Knobs sowie sechs neue Display-Knobs direkt unter dem Touchscreen für schnelle Parameterfahrten. Das Seamless Sound Switching (SSS) arbeitet nun bis zu 6-teilig, sodass du Performances während des Spiels ohne hörbare Abrisse wechseln kannst. Dazu gibt’s praktische Live-Helfer wie Keyboard Hold, Portamento-Schalter und Portamento-Time-Regler. Motion Sequences (pro Part, lanes & steps) und der Envelope Follower öffnen zudem performative Klangfahrten, Side-Chain-ähnliche Effekte und rhythmische Modulationen – alles direkt bedienbar. Die VCM-Effekte reichen von Beat-Repeat/Vinyl-Break/Bit-Crusher über Amp-Sims und Rotary bis zu Piano-Spezialitäten wie Damper Resonance und großen HD-Reverbs.
Studio-Anschluss, USB-Audio & MIDI 2.0
Per USB ist der MODX-M Class-Compliant und überträgt am Rechner bis zu fünf Stereo-Outs und zwei Stereo-Ins (24-Bit/44,1 kHz) – ohne Zusatzhardware. Laut Vergleichsübersicht sind Sample-Rates bis 96 kHz möglich; die Anzahl der nutzbaren Stereo-Kanäle variiert mit der Abtastrate (Out 1–5 Stereo, In 1–2 Stereo). MIDI-seitig gibt es 16 Kanäle samt MIDI 2.0 High-Reso-Support. Spannend für Hybrid-Setups: Parts lassen sich in den Modus „External“ schalten und steuern dann reine MIDI-Zonen oder externe Klangerzeuger; sogar Arpeggiator-Daten werden nach außen gegeben. Die Kanalzuweisung gelingt komfortabel direkt aus dem Performance-Home-Screen.

ESP-Plugin (Expanded Softsynth)
Yamaha bringt den MODX-M als Plugin (ESP) – mit identischer Sound-Engine wie die Hardware und Synchron-Betrieb zwischen Hardware/Software. Verfügbarkeit ist einige Monate nach Release bzw. Anfang 2026 angekündigt (Cubase AI liegt wie gewohnt bei).
Yamaha MODX-M Test: Presets, Performances & Praxis
Ab Werk warten tausende Presets (inkl. neuem Premium-Grand, neuen Strings/Woodwinds und frischem AN-X-Content) sowie reichlich User-Performances auf dich; international kuratierte AN-X-Sounds decken moderne Genres überzeugend ab. Live profitiert man vom leichten Gehäuse, den acht Fadern, acht Scenes und dem präzisen Touch-Workflow – Performances lassen sich in Live-Sets strukturiert organisieren, Wechsel bleiben dank SSS nahtlos.
Unterschiede zum Montage-M in der Praxis
Gegenüber Montage-M ist der MODX-M leichter und deutlich günstiger, verzichtet aber auf Aftertouch und Hardware-Ribbon; beim Montage-M gibt es zudem SSS bis 8 Parts sowie höhere USB-Audio-Raten bis 192 kHz. Die AN-X-Polyphonie liegt beim MODX-M bei 12 statt 16 Stimmen.
Mein kurzes YouTube-Video: AN-X Preset-Demo-Song
Um die AN-X-Klangpalette greifbar zu machen, habe ich (als alter AN1x-Fan) ein kurzes YouTube-Video mit einem Preset-Demo-Song produziert. Dort hörst du, wie die AN-X Engine in Pads, Leads und Bässen zusammenspielen – ideal, um den charakteristischen AN-X-Punch in wenigen Minuten kennenzulernen.
Yamaha MODX-M Test: Für wen lohnt sich der MODX-M?
Wenn du eine moderne Synthesizer-Workstation suchst, die viel Montage-M-Technik zu mobilen Maßen und fairen Kosten bietet, ist der MODX-M eine hervorragende Wahl. Pianist:innen greifen zum M8 (GHS-88), während Live-Keyboarder:innen und Sound-Tüftler:innen mit M6/M7 (FSB) agil unterwegs sind. Wer Aftertouch, Hardware-Ribbon oder einen integrierten Sequencer als Pflichtkriterium sieht, schaut Richtung Montage-M; wer Flexibilität, Klangfülle, SSS bis 6 Parts und tiefe DAW-Integration priorisiert, bekommt im MODX-M ein äußerst vielseitiges Arbeitstier.
Yamaha MODX-M – FAQ zum Testbericht
Worin unterscheidet sich der MODX-M vom MODX+?
Kurz gesagt: mehr Sound-Engine-Power und mehr Direktzugriff. Neu ist vor allem die AN-X-Engine; außerdem hat der MODX-M acht Fader statt vier und sechs Encoder unter dem Display, wodurch Performances schneller zu bedienen sind.
Wie positioniert sich der MODX-M im Vergleich zum Montage-M?
Er ist der „kleinere Bruder“: leichteres Kunststoffgehäuse, kein Aftertouch, kein Hardware-Ribbon und 12 AN-X-Stimmen (Montage-M: 16), dafür aber ein deutlich attraktiverer Preis und viel von der großen Bedienlogik – inklusive Motion Control.
Aus welchen Engines besteht der Sound?
Der MODX-M vereint AN-X (VA, 3 Oszillatoren + Noise, 12 Stimmen), AWM2 (samplebasiert, bis zu 128 Elements) und FM-X (8 Operatoren, 88 Algorithmen, 128 Stimmen). Über Motion Control lassen sich die Engines musikalisch morphen.
Unterstützt der MODX-M MIDI 2.0?
Ja. Dadurch profitierst du von höherer Auflösung und erweiterten Controller-Daten – besonders spannend für expressive Controller und detaillierte Automationen.
Für wen lohnt sich der MODX-M besonders?
Für Live-Keyboarder, die leichtes Gepäck plus breite Klangpalette wünschen; für Produzenten, die AWM2-Basics, FM-X-Tiefe und AN-X-Frische kombinieren möchten; und für Sounddesigner, die mit Motion Control organisch morphen wollen – ohne in die Preisregion des Montage-M zu gehen.
Fazit:
AN-X liefert die frische VA-Note, AWM2 deckt realistische Bread-&-Butter-Sounds ab und FM-X bringt digitale Tiefe. Dazu kommen acht Fader, acht Scenes, sechs Display-Knobs, SSS bis 6 Parts, USB-Audio bis 96 kHz und MIDI 2.0. Mit 10,7 GB Preset-Wellenformen und 1,9 GB User-Flash wirkt der MODX-M deutlich erwachsener als sein Vorgänger – und bleibt trotzdem angenehm mobil. Kurz gesagt: Wer den MODX+ mochte, wird den MODX-M lieben; wer mit dem Montage-M liebäugelt, findet hier eine erstaunlich kompromissarme Alternative.
Pro
- Große Montage-Features für kleines Geld
- AN-X Engine neu in der MODX-Familie
- viele Detailverbesserungen
- Yamaha MODX-M als Plugin enthalten
Contra
- empfindliche Oberfläche für Kratzer
Link zur Herstellerseite: Home – Yamaha – Deutschland
„Für wen lohnt sich der MODX-M besonders?
Für Live-Keyboarder, die leichtes Gepäck plus breite Klangpalette wünschen; für Produzenten, die AWM2-Basics, FM-X-Tiefe und AN-X-Frische kombinieren möchten; und für Sounddesigner[…]“
Hoppla, wurde für diesen Absatz der Sprachverhunzungsmodus deaktiviert? Wo bleiben die Live-Keyboarder:innen usw.? Um Gottes Willen, bloß niemanden vergessen, bitte. So geht Ideologie nicht; bitte nachbessern!