Zurück in die goldene Ära: Der Korg Mono/Poly
1981 brachte Korg den Mono/Poly auf den Markt – ein Synthesizer, der sich seiner Zeit beinahe widersetzte. In einer Ära, in der Polyphonie teuer und selten war, präsentierte Korg einen vierstimmigen Analogsynth mit je einem VCO pro Stimme, der zwischen monophonem, polyphonem und unisono Modus wechseln konnte. Ein echtes Arbeitstier mit aggressivem Klangcharakter, eingebautem Arpeggiator und einem beeindruckenden Cross-Modulation-Sektor, der wilde Klangexperimente ermöglichte.
Doch trotz seines kultigen Sounds war der Mono/Poly eher ein Außenseiter – ein Geheimtipp für Soundtüftler, ein Monster für Leads und Effekte, aber kein Massenhit. Heute gehört das Original zu den begehrten Vintage-Schätzen auf dem Gebrauchtmarkt – mit Preisen, die eher einem Kleinwagen ähneln – das ändert nun der Behringer Monopoly.
Enter Behringer Monopoly: Der Klon für die Massen
Mit dem Monopoly bringt Behringer eine nahezu exakte Nachbildung dieses Kultsynths auf den Markt – mit dem bekannten Konzept: Originale Schaltung, moderner Preis. Dabei bleibt Behringer nah am historischen Vorbild, ergänzt aber um moderne Features wie MIDI, USB, ein solides Metallgehäuse und einen klappbaren Bedienwinkel.
Auf einen Speicher für Presets wurde dagegen bewusst verzichtet – ganz wie beim Original. Das bedeutet: Alles wird direkt am Gerät live eingestellt – ein Paradies für Tüftler, eine Herausforderung für Preset-Jäger.
Technische Eckdaten im Überblick
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4 VCOs (spannungsgesteuerte Oszillatoren), jeweils mit eigener Steuerung
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Wellenformen: Sägezahn, Rechteck, Dreieck, Pulsweite – alle kombinierbar
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Filter: 24 dB/Okt Lowpass mit Resonanz – klingt fett, bissig und oldschool
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Modulationssektion: Cross-Mod, FM, Pulsweitenmodulation, Sync – eine Sounddesigner-Spielwiese
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Arpeggiator: Up, Down, Up/Down – mit klassischem Step-Feeling
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Unisono/Mono/Poly Modi für maximale Flexibilität
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Aftertouch, MIDI-In/Out/Thru, USB-MIDI
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Kein Patch-Memory – wie beim Original, alles live
Bedienung: Retro-Feeling mit modernem Komfort
Ein echtes Highlight des Behringer Monopoly ist das hochstellbare Bedienpanel – eine Hommage an legendäre Studio-Synths wie den Minimoog oder das ARP 2600. Das klappbare Panel lässt sich in 3 Stufen anwinkeln, was nicht nur fantastisch aussieht, sondern auch in der Praxis enorm hilft: Ob im Sitzen oder Stehen, im Studio-Rack oder auf dem Tisch – du hast immer optimale Sicht auf alle Regler. Und Regler gibt es viele! Wie beim Original sind sämtliche Parameter direkt zugänglich, ohne verschachtelte Menüs oder Display-Gefrickel. Man dreht, hört sofort den Effekt – so muss analoge Synthese sein. Die Potis fühlen sich griffig an, das Gehäuse ist robust, und durch die klare Strukturierung der Sektionen findet man sich schnell zurecht – auch wenn man nicht mit dem Original aufgewachsen ist. Erfreulicherweise hat Behringer die 49 Keys in Normalgröße eingebaut, so dass man vor allem in Livesituationen auch immer die richtige Taste erwischt.
Klang und Charakter: Analog zum Durchdrehen
Der Behringer Monopoly klingt kräftig, schmutzig und lebendig – genau wie sein Vorbild. Die vier Oszillatoren liefern ordentlich Druck, besonders im Unisono-Modus, wo sich ein monströser Lead-Sound aufbaut, der sofort an 80er Jahre Power-Synths à la Jan Hammer oder Italo Disco erinnert.
Dank der umfangreichen Modulationsmöglichkeiten sind auch experimentelle, sich ständig verändernde Klangtexturen möglich – vom schwirrenden Sci-Fi-Pad bis zum metallisch kreischenden Effektgewitter.
Auch das Filter liefert: fett, warm, aber durchaus aggressiv – mit einer Resonanz, die ordentlich pfeift, ohne in Selbstoszillation völlig die Kontrolle zu verlieren.
Empfehlung: Ein Muss für Fans analoger Klangforschung, Synth-Nerds mit Liebe zum Detail und alle, die „Four VCOs are better than one“ unterschreiben würden.
Fazit: Behringer Monopoly – Kult für kleines Geld
Der Behringer Monopoly ist kein reiner Klon, sondern ein zeitgemäßes Remake mit Mehrwert – aber mit bewusstem Verzicht auf digitalen Komfort wie Speicherplätze. Klar, Puristen könnten sich über kleine Unterschiede in der Hüllkurve oder Modulationsverläufen streiten. Aber was zählt: Der Sound passt, die Bedienung ist oldschool direkt, und der Preis ist unschlagbar.
Für alle, die den Mono/Poly nie live erleben durften, bietet Behringer hier eine hervorragende Gelegenheit, den Geist des Originals in die Gegenwart zu holen – mit etwas mehr Komfort, aber ohne die Aura des Vintage-Feelings zu verlieren.
Pro
- Authentischer Sound: Klingt nah am Original Korg Mono/Poly – fett, dreckig, lebendig
- 4 unabhängige VCOs: Riesiges Klangpotenzial, besonders im Unisono-Modus
- Klappbares Bedienpanel: Erhöht Ergonomie und Vintage-Charme
- MIDI/USB-Anbindung: Einfache Integration in moderne Setups
Contra
- Kein Preset-Speicher: Live-Sounds müssen von Hand eingestellt werden
- Mono-Ausgang: Kein echtes Stereo-Erlebnis ohne externe Effekte
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Paraphoner Analog Synthesizer, Korg Monopoly-Clone mit SSM Filter, vier Oszillatoren, 37 anschlagdynamische Tasten
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Was noch nicht erwähnt wurde: das Gerät hat ein Keyboard in Normalgrösse also keine der unseligen Bonsi-Tastaturen. So kann man ihn denn auch wirklich live spielen.
Allerdings wird man – wie früher schon -im live Betrieb komplexe Sounkreationen eher meiden, da die Zeit für’s Einstellen der Regler auf der Bühne doch meistens fehlt. Speicher wäre also praktisch – allerdings etwa 40 Regler feinaufgelöst abzugreifen, dazu noch die etwa 10 -15 Schalter – das kann nun auch Behringer nicht zum Nulltariv – das hätte den MonoPoly vermutlich massiv verteuert.
Hallo Oldman, danke für Deinen Hinweis – da sind wir absolut bei Dir! Ich passe den Text entsprechend an. LG, Markus