Omnisphere 3 im Test: Wie gut ist Spectrasonics Softwaresynthesizer-Flaggschiff wirklich?
Kurzfazit Spectrasonics Omnisphere 3 Test: Omnisphere 3 bleibt die Allzweck-Soundmaschine für Produzent:innen, Komponist:innen und Sounddesigner. Das Update liefert spürbar mehr Klangvielfalt und moderne Workflows – bei sehr guter Performance. Kleinere UX-Macken (Stichwort Preset-Vorhörfunktion, nicht stufenlos skalierbare GUI) trüben den starken Gesamteindruck nur minimal.
Einordnung & Neuerungen – was macht Version 3 anders?
Spectrasonics hat Omnisphere 3 deutlich erweitert: neue Libraries in großer Zahl, überarbeitete Oberfläche und frische Performance-Features wie Mutations/Variationen und globale Macro-Kontrollen, dazu MPE-Support und zusätzliche Effekte. Diese Punkte sind nicht nur Marketing, sie zeigen sich im Alltag direkt – vor allem beim schnellen Variieren von Presets und dem zügigen Navigieren durch große Klangbestände.
Zum Kontext: Omnisphere 3 startete im Oktober 2025, bleibt voll abwärtskompatibel und liegt preislich auf dem bekannten Spectrasonics-Niveau (Vollversion/Upgrade). Der direkte Vorgänger Omnisphere 2 erschien am 1. Mai 2015; das letzte große v2-Update (Version 2.8) kam am 19. Oktober 2021, gefolgt von Wartungsversionen bis mindestens 2.8.7c.
Installation, Download & Lizenzierung
Der Download war in unserem Test rund 62 GB groß und – kurz nach Release – überraschend schnell fertig. Offiziell nennt Spectrasonics 64 GB freien Speicher (für die Installation sogar 128 GB aufgrund der entpackten Daten) sowie 8 GB RAM (16 GB empfohlen). Die Call/Response-Autorisierung lief absolut komplikationsfrei. Wer viel mit großen Multis arbeitet, sollte die RAM-Empfehlung ernst nehmen – Omnisphere ist zwar generell samplebasiert und somit CPU-schonend, doch üppige Layer profitieren klar von mehr Arbeitsspeicher.
Oberfläche & Workflow
Die GUI ist aufgeräumt und grafisch bewusst schlicht – Omnisphere versucht nicht, einen analogen Frontplatten-Look zu imitieren. Das erleichtert die Orientierung in tiefen Synth-Strukturen und wirkt angenehm zeitlos. Die Größenänderung der Oberfläche funktioniert, allerdings nicht stufenlos; in der Praxis passt das meist, wirkt im Jahr 2025 aber nicht mehr ganz zeitgemäß.
Positiv fällt auf, wie schnell man von der Preset-Ebene in die Tiefe wechseln kann, um Layer, Modulationen, Filter und Effekte anzupassen. Die neuen Mutations-Funktionen ermöglichen mit einem Klick musikalisch sinnvolle Variationen eines Patches – perfekt, wenn man aus einer groben Richtung mehrere detailreiche Varianten für Arrangement und Underscore ableiten will. Adaptive Global Controls wiederum bieten schnelle „Makro-Griffe“ für Tonalität, Ambience, Filter, Hüllkurven u. a., was in Sessions enorm Zeit spart.
Die Sache mit der Preset-Vorhörfunktion
Praktisch gedacht, im Test jedoch nervig: Die einfache Preset-Vorhörfunktion aktivierte sich immer wieder, obwohl wir sie mehrfach deaktiviert hatten. Gerade beim zügigen Durchklicken stört das. Ein kleiner Bug-Fix würde hier viel Goodwill bringen.
Klang & Presets: Drei Libraries im Fokus
Omnisphere 3 kommt mit einer schier unüberschaubaren Preset-Menge. Für ein realistisches Urteil haben wir uns bewusst auf drei interne Libraries konzentriert: „Analog Vibes“, „Club Land“ und „Ambient Dreams“. Alle drei tauchen auch in unserem kurzen Soundvideo auf YouTube auf – dort hört man, wie unterschiedlich die Bibliotheken im Mix funktionieren.
- Analog Vibes liefert warme Pads, organische Bässe und expressive Leads, die sich ohne viel Nacharbeit in klassische Synth-Pop-, Synthwave- und Scoring-Kontexte einfügen.
- Club Land punktet mit druckvollen, produktionstauglichen Sounds für House, Techno und EDM – oft Layer-stark, aber CPU-freundlich, sodass man problemlos mehrere Instanzen stapeln kann.
- Ambient Dreams klingt, wie der Name verspricht: weit, texturiert und filmisch. Für Drone-Übergänge, atmosphärische Betten und düstere Scapes ist diese Library eine echte Inspirationsquelle.
Abseits unseres Trios bietet Omnisphere 3 tausende neue Patches, geordnet in zahlreiche Collections, sodass man sehr schnell zu Genre- oder Aufgaben-Clustern navigiert. Außerdem mit an Bord: 18 neue Bibliotheken und einer massiv erweiterten Gesamtauswahl – ohne dass der Content-Footprint ausufert.
Sounddesign-Tiefe & Effekte
Hinter den Presets steckt ein mächtiger Synth-Baukasten mit Wavetables, FM, Granular-Optionen, reichlich Filtern und einer ausgebauten FX-Sektion (zusätzliche Reverbs, Sättigungen, Vintage-Dynamics u. a.). Zusammen mit MPE-Support und der gewachsenen Hardware-Integration ist Omnisphere 3 gleichermaßen ein Preset-Wunder und ein Tiefenwerkzeug für Detail-Tweaker.
Performance: CPU vs. RAM
Im Alltag zeigt sich erneut: CPU-Last moderat, RAM-Bedarf je nach Layering deutlich. Auf modernen Systemen lassen sich mehrere Omnisphere-Instanzen gut parallel nutzen. Wer jedoch Multis mit großen Sample-Stacks lädt, profitiert merklich von 16 GB RAM und mehr – genau das legt der Hersteller auch nahe.
Spectrasonics Omnisphere 3 Test: Kritik & Wünsche
So stark das Paket ist, zwei UX-Punkte fielen negativ auf:
Erstens die Preset-Vorhörfunktion, die sich in unserem Test wieder aktivierte, obwohl wir sie abschalteten. Zweitens die nicht stufenlos skalierbare GUI, die in bestimmten Setups (ultrahohe Auflösung, Multi-Monitor) mehr Flexibilität vertragen könnte. Beides sind keine Showstopper, aber praxistaugliche Verbesserungs-Kandidaten.
Für wen eignet sich Omnisphere 3?
Wenn du schnell zu hochwertigen Ergebnissen kommen willst und zugleich Tiefe für eigenes Sounddesign schätzt, ist Omnisphere 3 eine Top-Wahl. Produzent:innen elektronischer Musik profitieren von genrefertigen Presets; Film-/Game-Composer holen sich mit Ambient- und Textur-Material sofort stimmige Atmosphären; Keyboarder live freuen sich über die verlässliche Performance und die riesige Bandbreite an Brot-und-Butter-Sounds.
Fazit: Spectrasonics Omnisphere 3 Test
Omnisphere 3 festigt seinen Ruf als „eine-Instanz-reicht-oft“-Instrument. Die Mischung aus riesigem, kuratiertem Content, schnellen Variations-Tools und ernstzunehmender Synth-Engine ist 2025 konkurrenzfähig und inspirierend. Wer bereits Omnisphere nutzt, findet genügend echte Gründe für das Update. Neueinsteiger:innen bekommen ein Langzeit-Werkzeug, das in praktisch jedem Genre zu Hause ist – und bei richtig dimensioniertem RAM auch große Sessions souverän meistert.
Pro
- Riesige Soundlibrary
- Viele neue Features
- Deckt eine große Menge an Musikgenre ab
- kein hoher CPU-Verbrauch
Contra
- GUI nicht stufenlos skalierbar
Link zur Herstellerseite: Spectrasonics Virtual Instruments



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