Drei neue Studiomikrofone im Fokus: Fame Pro Series Jupiter, Uranus & Neptune
Wer vom USB-Mikro oder vom alten Live-Gesangsmikro ins „echte“ Recording einsteigen will, landet früher oder später bei einem Großmembran-Kondensatormikrofon. Mit der Fame Pro Series Jupiter, Uranus und Neptune gibt es drei Modelle, die genau hier ansetzen: studiokompatible Technik, Creator-taugliche Optik und ein Preisbereich, der das Homestudio nicht sprengt.
In diesem Beitrag schauen wir uns die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der drei Mikrofone an und ordnen ein, welches Modell für welchen Recording-Typ besonders interessant ist – vom Vocal-Recording über Podcast und Voice-Over bis hin zu Streaming und Gaming.
Was die Fame Pro Series gemeinsam hat
Alle drei Mikrofone – Fame Jupiter Pro Series, Fame Uranus Pro Series und Fame Neptune Pro Series – setzen auf das gleiche technische Fundament: Es handelt sich um echte Großmembran-Kondensatormikrofone mit Nierencharakteristik, klassischem XLR-Anschluss und 48-Volt-Phantomspeisung. Der Frequenzgang reicht von 20 Hz bis 20 kHz, die Empfindlichkeit liegt bei -33 dB, die Kapselgröße ist großmembranig ausgelegt, einem maximalem Schalldruckpegel von 130dB SPL und einem Signalrauschabstand von 72dB-78dB.
Damit bewegst du dich sofort in einer Liga, die für seriöses Recording im Homestudio, für Podcasts, Voice-Over und natürlich klassische Studio-Sessions absolut tauglich ist. Alle drei Modelle kommen mit einer Spinne (Shockmount), die Körperschall und Trittschall vom Mikro weg hält – gerade bei Sprachaufnahmen, leisen Vocals oder Nahmikrofonierung ein echter Vorteil.
Spannend ist: Die technischen Daten sprechen dafür, dass die drei Mikrofone auf einer gemeinsamen Basisplattform aufbauen und sich vor allem in Design, Zielgruppe und Einsatzschwerpunkt unterscheiden. Das ist ideal, wenn du innerhalb eines Studios oder Creator-Setups einen konsistenten Sound, aber unterschiedliche optische und konzeptionelle Ausrichtungen möchtest.
Fame Jupiter Pro Series: Vocal-Spezialist mit Studiolook
Das Fame Jupiter Pro Series positioniert sich klar als Studiomikrofon für Vocals und Voice-Over. Schon die Beschreibung nennt es explizit als Großmembran-Kondensatormikrofon für Sprache, Gesang und Instrumente; als Einsatzbereich wird Radio, Broadcast und Studio angegeben.
Mit seinem neutral-eleganten Grey-Finish wirkt das Jupiter wie ein klassisches Studiomikro im „modernen“ Look. Die Kombination aus Großmembran-Kapsel, Nierencharakteristik und vollem 20–20.000-Hz-Spektrum sorgt dafür, dass Stimmen nah vor dem Mikro groß, präsent und detailliert abgebildet werden, ohne dass du schon bei der Aufnahme in einen aggressiven Höhenbereich rutschst.
In der Praxis eignet sich das Jupiter hervorragend als:
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Lead-Vocal-Mikrofon für Pop, Rock, Singer-Songwriter oder Rap ohne Schärfe
Durch die beigelegte Spinne lässt sich das Mikro stabil am Stativ montieren und mechanische Vibrationen werden deutlich reduziert – wichtig, wenn du sehr nah einsingst oder gerne mit dem Fuß zum Beat mitwippst.
Für Produzierende, die ein erstes „richtiges“ Studiomikrofon suchen, ist das Jupiter ein logischer Kandidat: Es wirkt unaufdringlich hochwertig, deckt klassische Recording-Anwendungen ab und bleibt dank XLR-Standardanschluss offen für jedes Audiointerface mit Phantomspeisung.
Fame Uranus Pro Series: Studio-Allrounder mit Broadcast-Charakter
Das Fame Uranus Pro Series bewegt sich technisch auf Augenhöhe mit dem Jupiter: echtes Kondensatormikro, Niere, 20–20.000 Hz, -33 dB Empfindlichkeit, XLR, 48 V, Großmembran-Kapsel und Spinne. Auch hier ist der Einsatzbereich klar auf Radio/Broadcast/Studio ausgelegt.
Optisch geht das Uranus mit seinem Beige-Finish in eine andere Richtung und erinnert an so manche klassische Studiomikros, die man aus Radiostationen und großen Sprachkabinen kennt. Gerade für Podcaster:innen, Sprecher:innen und Produzent:innen, die ein leicht retro-angehauchtes Setup mögen, kann das ein Pluspunkt sein.
Klanglich darfst du von den Spezifikationen her einen ähnlichen Charakter wie beim Jupiter erwarten: Ein breiter Frequenzbereich und eine empfindliche Kapsel, die auch feine Nuancen einfängt. Diese Kombination macht das Uranus zum soliden Allrounder, der in vielen Situationen funktioniert:
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Weibliche Gesangsstimme, Duett-Vocals oder Backing-Vocals, die farblich zum Hauptmikro passen sollen
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Instrumente wie Akustikgitarre, Streicher oder Raumaufnahmen von Amps
Wenn du mehrere Mikrofone derselben Serie nutzen willst – etwa eins für Vocals und eins für Instrumente – bietet sich das Uranus als „zweites“ Studio-Mikro an, das sich optisch absetzt, klanglich aber in derselben Welt bleibt.
Fame Neptune Pro Series: Creator-Mikro für Studio, Streaming & Gaming
Das Fame Neptune Pro Series ist auf dem Papier sehr nah am Jupiter und Uranus: Großmembran-Echtkondensator, Nierencharakteristik, 20–20.000 Hz, -33 dB Empfindlichkeit, XLR-Anschluss, große Kapsel, 48-Volt-Phantomspeisung und inklusive Spinne.
Der entscheidende Unterschied liegt im definierten Einsatzbereich: Beim Neptune werden explizit Studio, Privat, Gaming und Stream als typische Anwendungen genannt. Dazu kommt das markante Navy-Finish, das sich optisch perfekt in Streaming-Setups mit farbigen LED-Lichtern, Kameras und Overlays integrieren lässt.
Praktisch bedeutet das: Du kannst das Neptune sowohl wie ein klassisches Studiomikrofon vor dem Audiointerface verwenden als auch als zentrales Mikro für Twitch-Streams, Let’s Plays, Discord-Sessions oder Zoom-Konferenzen nutzen – vorausgesetzt, du arbeitest mit einem Interface oder Mischpult, das Phantomspeisung liefert.
Gerade für Content-Creator, die:
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hochwertige Sprachaufnahmen für YouTube oder Reels machen,
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gleichzeitig aber Stream-Audio auf einem konsistenten Level halten wollen und
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perspektivisch tiefer in Musikproduktion oder Voice-Over einsteigen möchten,
ist das Neptune ein spannender Übergang vom „reinen Streaming-Mikro“ in die echte Studiowelt.
Preisbereich & Positionierung
Zum Zeitpunkt dieses Beitrags liegen die drei Mikrofone preislich im Bereich von rund 200 bis 250 Euro: Das Neptune Pro Series ist der günstigste Einstieg, das Uranus liegt leicht darüber, und das Jupiter bildet als Vocal-Spezialist das obere Ende der Serie.
Damit konkurriert die Fame Pro Series direkt mit vielen etablierten Großmembran-Klassikern, bietet aber einen aktuellen, einheitlichen Serien-Look und eine klare Ausrichtung auf moderne Recording-Workflows.
Welches Fame Pro Series-Mikrofon passt zu dir?
Wenn du dich zwischen Jupiter, Uranus und Neptune entscheiden willst, hilft es, dein primäres Einsatzszenario klar zu definieren.
Du bist vor allem Sänger:in oder Voice-Over-Artist?
Dann ist das Fame Jupiter Pro Series naheliegend. Es ist klar für Vocals gedacht, sieht im Studio sehr „seriös“ aus und passt ideal in klassische Recording-Setups – von der Vocal-Booth bis zum Homestudio-Schreibtisch.
Du suchst ein Studio-Workhorse für Sprachkabine und Instrumentenaufnahmen?
Das Fame Uranus Pro Series ist dein Studio-Allrounder: broadcast-orientiert, neutral im Auftritt und geeignet für Sprecherkabinen, Radioproduktionen und gemischte Recording-Sessions mit Sprache, Vocals und Instrumenten.
Du kommst aus der Creator-Ecke (Streaming, Gaming, Content) und willst „richtiges“ Recording?
Hier spielt das Fame Neptune Pro Series seine Stärken aus. Es sieht vor der Kamera gut aus, ist für Streaming und Gaming mitgedacht, liefert gleichzeitig aber die gleichen Studiowerte wie seine Geschwister – und ist damit ein idealer Brückenschlag zwischen Creator-Setup und Studio. Ebenfalls vor einer akustischen Gitarre würde das Mikrofon eine extrem gute Figur abgeben.
Wenn budgetär Luft nach oben ist, kann es sogar Sinn machen, zwei Mikrofone der Serie zu kombinieren – etwa Jupiter als Haupt-Vocal-Mic und Neptune als Stream-/Gast-Mikro. So bleiben Klangcharakter und Pegelverhalten innerhalb deines Setups konsistent.
Praxis-Tipps: Mehr Klangqualität aus deinen Fame-Großmembranen holen
Ganz gleich, welches Modell du wählst: Der Schritt zum Großmembran-Kondensatormikrofon legt gnadenlos offen, was in deinem Raum passiert. Ein paar praxisnahe Tipps helfen, das Maximum aus Jupiter, Uranus oder Neptune herauszuholen:
1. Raum vor Mikro
Großmembraner sind empfindlich – und das ist gewollt. Nutze Teppiche, Vorhänge, Bücherregale oder mobile Absorber hinter dir und/oder hinter dem Mikro, um frühe Reflexionen zu zähmen. Schon kleine Maßnahmen machen bei Sprach- und Gesangsaufnahmen hörbar einen Unterschied.
2. Abstand & Einsprechwinkel
Als Faustregel für Vocals: 15–20 cm Abstand, mit Popfilter dazwischen. Winkel das Mikro leicht an Mund oder Nase vorbei, anstatt direkt frontal einzusprechen – so reduzierst du Plosive, ohne Höhen und Präsenz zu verlieren.
3. Spinne und Stativ ernst nehmen
Die mitgelieferten Spinnen sind nicht Deko. Fixiere das Mikro sauber, zieh das Kabel nicht unter Spannung und stell das Stativ so, dass nichts wackelt. Trittschall und Körperschall sind oft unauffälliger, als man denkt – bis man die Aufnahme später komprimiert.
4. Gain-Staging im Interface
Stelle den Preamp deines Audiointerfaces so ein, dass deine lautesten Passagen im Bereich von etwa -12 bis -6 dBFS landen. So nutzt du die Empfindlichkeit der Mikrofone sinnvoll, ohne dauernd in den roten Bereich zu clippen.
5. Konsistenz für Content-Creator
Wenn du mit dem Neptune streamst und gleichzeitig Voice-Over oder Vocals aufnimmst, versuche, denselben Pegel, denselben Abstand und denselben Winkel zu behalten. Das erspart dir später viel Nacharbeit beim Angleichen unterschiedlicher Takes.
Fazit
Mit Fame Jupiter Pro Series, Fame Uranus Pro Series und Fame Neptune Pro Series bekommst du drei Großmembran-Kondensatormikrofone, die technisch auf einem Niveau spielen, aber unterschiedliche Zielgruppen adressieren: klassisches Studio-Vocal-Recording, Broadcast/Allround-Einsatz und modernes Creator-/Streaming-Setup.
Wenn du dein Homestudio oder dein Creator-Rig klanglich auf ein professionelleres Level heben willst, ohne direkt vierstellige Summen in ein Einzelmikrofon zu investieren, lohnt sich ein genauer Blick auf diese Serie – und die Entscheidung, welches der drei Modelle deine Art zu arbeiten am besten unterstützt.



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Leitender Redakteur – keyboards.de
Multiinstrumentalist • Audio Engineer • Kreativer Tüftler • Familienvater • Pen-&-Paper-Enthusiast

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