Die Geschichte und Bedeutung eines elektrischen Wunderinstruments
Synthesizer sind heute aus der Musik nicht mehr wegzudenken. Sie erzeugen Sounds, die ganze Genres geprägt haben – von Pop über Techno bis hin zur Filmmusik. Doch was ist ein Synthesizer eigentlich genau? Warum wurde er erfunden? Und was kann er heute? Gibt es gute Synthesizer für Anfänger und Einsteiger?
Was ist ein Synthesizer?
Ein Synthesizer ist ein elektronisches Musikinstrument, das Töne künstlich erzeugt. Anders als bei akustischen Instrumenten wird der Klang nicht durch Schwingungen einer Saite oder einer Luftsäule erzeugt, sondern durch elektrische Signale, die in Lautsprecher umgewandelt werden.
Diese Signale werden mit sogenannten Oszillatoren erzeugt. Man kann sich das wie einen elektronischen Tonerzeuger vorstellen. Die Wellenform – also die „Form“ des Klangs – kann dabei ganz unterschiedlich sein: Sinus, Rechteck, Sägezahn und mehr. Diese Grundwellen können weiter bearbeitet, moduliert und verfremdet werden, um unzählige Klangfarben zu erzeugen.
Warum wurde der Synthesizer erfunden?
Die ursprüngliche Motivation war einfach: Man wollte neue Klänge erzeugen, die mit traditionellen Instrumenten nicht möglich waren. Doch es gab auch den Wunsch, echte Instrumente elektronisch nachzubilden – also ein Orchester aus der Steckdose.
Schon in den 1930er-Jahren experimentierte man mit Geräten wie dem Trautonium oder dem Ondes Martenot. Richtig Fahrt nahm die Entwicklung aber erst in den 1960er-Jahren auf, mit den ersten modularen Synthesizern von Moog und Buchla. Hier begann der Synthesizer seine Reise von der technischen Spielerei zum ernstzunehmenden Musikinstrument.
Synthesizer als Imitatoren echter Instrumente
In den 1970er- und 80er-Jahren wurden Synthesizer immer häufiger eingesetzt, um echte Instrumente zu imitieren. Orgeln, Streicher, Bässe – alles wurde elektronisch nachgebildet. Vor allem mit dem Aufkommen digitaler Syntheseverfahren wie der FM-Synthese (z. B. im Yamaha DX7) war es plötzlich möglich, realistisch klingende E-Pianos oder Bläser zu simulieren.
Das hatte nicht nur künstlerische, sondern auch praktische Gründe: Ein Keyboard mit Streicherklängen war billiger und platzsparender als ein echtes Streichorchester.
Der Synthesizer heute: Viel mehr als nur ein Imitator
Heute hat sich der Synthesizer längst von der Rolle des „Ersatzinstruments“ emanzipiert. Er ist ein kreatives Werkzeug für neue Klangwelten. Moderne Synthesizer – ob analog, digital oder virtuell – ermöglichen extrem komplexe Klänge, die kein akustisches Instrument jemals erzeugen könnte.
Sie werden eingesetzt in der elektronischen Musik, im Sounddesign für Filme und Games, im Jazz, Pop, Metal – eigentlich überall. Zudem ist der Zugang einfacher denn je: Es gibt kostenlose Software-Synthesizer, modulare Hardware-Systeme für Nerds und leistungsstarke Workstations für Bühnenprofis.
Fazit: Eine Revolution in Tastenform
Der Synthesizer ist viel mehr als nur ein Instrument – er ist eine Idee. Eine Idee davon, wie Musik klingen kann, wenn man nicht an physikalische Grenzen gebunden ist. Er wurde erfunden, um Klang zu erforschen, und hat dabei nicht nur echte Instrumente nachgebildet, sondern völlig neue geschaffen.
Ob als digitales Orchester, als Klanglabor oder als Bassmonster im Club: Der Synthesizer bleibt ein zentraler Baustein moderner Musikproduktion.
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