Key-bowed – so nennt der japanische Hobby-Entwickler Washiyama sein Projekt und spielt dabei mit den Worten „Keyboard“ und „bowed“. Denn das kleine Keyboard wird nicht nur mit der Tastatur, sondern zusätzlich auch mit einem Geigenbogen gespielt. Alles nur eine Spielerei?
Washiyama Giken Key-bowed
Es hört sich im ersten Moment zwar etwas schräg an, aber tatsächlich ist die Idee nicht ganz neu. Washiyama hat sich von einem alten Foto eines ähnlichen Instrumentes inspirieren lassen und daraufhin seine eigene Version entworfen. Die Überlegung dahinter: die Ausdrucksmöglichkeiten einer Violine mit der Genauigkeit der Tonhöhen eines Keyboards zu kombinieren. Und Spaß soll es auch machen.
Die Basis des Instrumentes ist ein Roland K-25m, das eigentlich als Erweiterung für ein Synthesizermodul der Boutique-Serie gedacht ist. Die im Key-bowed genutzte Klangerzeugung ist jedoch ein Physical Modeling-Algorithmus eines Saiteninstrumentes samt Körperresonanz, das mit einem Arduino Uno R4 minima realisiert wurde. Der Prozessor fand im freien Fach des K-25m Platz und wurde mit einer Holzplatte abgedeckt.
Das entscheidende Element ist der selbst konstruierte Sensor (eine Acrylplatte mit Piezo), über den mit dem Geigenbogen gestrichen wird. Die Stärke der Vibrationen wird abgenommen und regt die Physical Modeling-Klangerzeugung an. Mit der linken Hand werden parallel dazu die Tonhöhen auf dem Keyboard gespielt.

Das Konzept ist einem Blaswandler bzw. einem Breath Controller, der an einem Keyboard angeschlossen ist, nicht ganz unähnlich. Die eigentliche Melodie wird mit den Tasten gespielt, während man dabei Artikulationen, Blasdruck etc. über das Mundstück realisiert.
Obwohl das Einzelstück Key-bowed nur ein privates Projekt ist, wird es von Washiyama auf verschiedenen Messen vorgestellt werden. Vorerst nur in Japan, aber wer weiß, was sich noch daraus entwickeln wird. Was haltet ihr von diesem Ansatz? Taugt das Konzept für ein Mehr an Ausdrucksstärke?
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