Tutorial: Einstieg ins Eurorack 18 – Clock

Einstieg ins Eurorack Tutorial Workshop

Sollen in einem Eurorack-Modularsystem mehrere Sequenzer zusammen laufen oder zu einem DAW-Projekt synchronisiert werden, wird eine Clock benötigt. Im Prinzip ist es ein sehr einfaches Signal, aber wie immer ist das Thema komplexer, als es auf den ersten Blick erscheint.

Wie wird eine Clock generiert?

Ein Clock-Signal ist im Grunde nur eine gradlinige Abfolge von Impulsen, die zueinander den gleichen Abstand haben. Da die Impulse eine klare Flanke haben, handelt es sich bei dem Signal um nichts anderes als eine Rechteckwellenform. Somit lassen sich auch LFOs und VCOs als einfachste Form eines Clock-Generators einsetzen.

Es gibt natürlich auch spezialisierte Module, die eine Clock generieren und zusätzliche Funktionen zur Bearbeitung der Clock beinhalten.

Eurorack Tutorial Clock Module
Clock-Module sind sehr unterschiedlich ausgestattet. Oft bringt die Kombination die besten Ergebnisse (Bilder: Hersteller)

Auflösung – PPQN

Es ist nicht allgemeingültig definiert, wie viele Impulse eine Clock pro Takt beinhalten soll. Die simpelste Form ist eine Auflösung von 16 Impulsen, was einem normalen Takt mit 16tel-Noten entspricht. In der Regel generieren analoge Sequenzer ihre Gate-Signale in diesem Muster.

Doch die 16tel-Auflösung hat den Nachteil, dass damit keine Mikroverschiebungen erreicht werden. Eine Swing-Funktion lässt sich damit nicht realisieren. Daher wird oft mit einer höheren Auflösung gearbeitet. 96 Impulse pro Takt = 24 Impulse pro Viertelnote (PPQN) sind für eine Synchronisation stabiler. Außerdem entspricht das der Auflösung der MIDI-Clock.

Man muss also darauf achten, welchen Auflösungen sich sowohl bei Generator als auch beim Empfänger einstellen lassen. Einige MIDI-Interfaces übersetzen neben den Noten auch gleich die MIDI-Clock in eine analoge Clock. Das ist praktisch, wenn modulare Sequenzer zu einem Software-Host synchronisiert werden. Idealerweise sollte sich hier die Auflösung umstellen lassen, um möglichst flexibel mit anderen Modulen eingesetzt werden zu können.

Doepfer A-160 A-161 Clock
Clock Divider und Clock Sequenzer in Zusammenarbeit mit weiteren Modulen. (Bild: Doepfer A-161 Manual)

Clock Divider & Clock Sequenzer

Ein Clock Divider teilt das Clock-Signal symmetrisch. Die Anzahl der Impulse wird mehrfach halbiert und so entstehen mehrere synchron laufende Clock-Signale mit unterschiedlicher Geschwindigkeit.

Diese Teilung ist nicht nur für die Anpassung einer 96 PPQN-Clock gedacht. Es können damit auch rhythmische Muster aufgebaut werden. Hierfür werden weitere Module, wie z.B. Sequential Switches, Logik-Module und Clock Sequenzer, eingebunden
Als Gegenstück gibt es Clock Multiplier, die eine Clock nach dem umgekehrten Prinzip vervielfachen können.

Ein Clock Sequenzer nutzt die eingehende Clock, um eine Schaltreihenfolge mit jedem Impuls fortzuführen. Je nach der Logik des Modules werden dabei dessen Ausgänge nach einem Schema aktiv oder inaktiv geschaltet. In Verbindung Drum-Modulen, Hüllkurven und anderen triggerbaren Modulen lassen sich auf diese Weise komplexe Strukturen aufbauen.

Doepfer A-160 Clock Divider
Zwei Beispiele für den Einsatz eines Clock Dividers (Bild: Doepfer A-160 Manual)

Wie man sieht, gibt es eine Reihe von Teilbereiche zum Thema Clock. Nicht immer werden die aufwendigsten Lösungen benötigt. Oft reicht schon ein einfaches Clock-Modul. Dennoch ist es sinnvoll, wenn ein Clock-Generator mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet ist, um an unterschiedliche Situationen angepasst werden zu können.


Unter diesem Link findet ihr eine Auswahl an Clock-Modulen bei MUSIC STORE professional.


Unter diesen Links könnt ihr die bisherigen Teile unserer Tutorial-Reihe nachlesen:

17 – Waveshaper

16 – Sample & Hold

15 – MIDI/CV-Interface

14 – Multiple

13 – VCA

12 – LFO

11 – Hüllkurve

10 – Filter (3)

9 – Filter (2)

8 – Filter (1)

7 – Ring Modulator

6 – Noise Generator

5 Mixer für CV

4 – Mixer für Audio

3 – digitale Oszillatoren

2 – der VCO

1 – die erste Entscheidung

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