Behringer Phara-O Mini im Test: Mini-Synth mit großem Spaßfaktor
Behringer Phara-O Mini Test: Wer einen handlichen, mobilen Synthesizer für unterwegs sucht, der dennoch erstaunlich viel Klangpotenzial mitbringt, landet schnell beim Behringer Phara-O Mini. In diesem Review schauen wir uns an, wie sich der Mini im Alltag schlägt, wie sein analoger Signalweg klingt und warum der kleine Pharao vor allem dank Delay und Motion-Sequencer richtig Laune macht.
Behringer Phara-O Mini im Test – erste Eindrücke, Bauweise & Bedienung
Der Phara-O Mini kommt in Behringers kompakten Desktop-Format, wird ausschließlich über USB mit Strom versorgt und passt aufgrund seiner 19,3 × 12,4 × 4,3 cm bei nur 0,36 kg problemlos in jede Tasche. Dazu gibt es ein kapazitives 27-Tasten-„Folien“-Keyboard für schnelle Ideen, das sich in der Praxis flott spielen lässt und sich außerdem bestens für das Step-Programmieren eignet. Weil das Gehäuse so klein ist, fallen die Potis naturgemäß recht klein aus – funktional, aber beim Live-Schrauben etwas fummelig. Und die Folientastatur wirkt minimal unpräzise, wenn man sehr dynamisch oder mit größeren Fingern spielt – als Skizzenblock oder Sequencer-Eingabe ist sie dennoch goldrichtig – als Einspielwerkzeug im Zusammenhang mit einer DAW empfiehlt sich sowieso ein Keyboard. Behringer hat übrigens sein Verpackungsdesign geändert – statt wie früher farblich bedruckte Kartons gibts es nun einen ungefärbten Pappkarton ohne Plastik – löblich!
Architektur & Klang: Analog, 3 VCOs, Korg-inspiriertes Filter
Klanglich fährt der Phara-O Mini eine für diese Größe beachtliche Ausstattung auf. Drei VCOs liefern Sägezahn- und Rechteck-Wellenformen und bilden das dichte Grundmaterial für Bässe, Leads und schimmernde Flächen. Das 12 dB-Low-Pass-Filter ist am MiniKorg 700S der 70er angelehnt und sorgt mit moderater Steilheit für organische, offen atmende Sweeps statt klinischer Schärfe – perfekt, um subtile Bewegung ins Sounddesign zu bringen. Ein Ringmodulator erweitert das Spektrum bis hin zu schneidend-metallischen Texturen; darüber hinaus stehen praktische Voice-Modi wie Poly, Unison (JP-8000 lässt grüßen), Octaves und Fifths bereit, wodurch man schnell von breiten Akkorden zu druckvollen Monoleads wechseln kann.
Zur Modulation gibt es eine gemeinsame ADS(R)-Hüllkurve für Pitch, VCF und VCA sowie einen LFO mit drei Wellenformen (Sägezahn, Dreieck, Rechteck), der auf Wunsch zu jeder Note neu startet. Das wirkt in der Praxis griffig, weil man ohne Menü-Tauchen sehr schnell zu musikalischen Ergebnissen kommt.
Delay & Motion-Sequencer: Kleine Kiste, großer Workflow
Während viele Minis in dieser Preisklasse trocken bleiben, spendiert Behringer dem Phara-O Mini ein synchronisierbares Delay – genau das kleine Extra, das Sequenzen sofort größer und räumlicher wirken lässt. Richtig spannend wird es mit dem Motion-Sequencer, der Reglerbewegungen aufzeichnen kann: So baut man mit wenigen Handgriffen lebendige Patterns und automatisierte Filter-Fahrten, die weit über „16 Steps und fertig“ hinausgehen. Intern gibt es 10 Pattern-Speicher, und zusammen mit den Voice-Modi entstehen schnell performancetaugliche Loops.
Anschlüsse & Integration
Für den Studio-Alltag bringt der Kleine alles Nötige mit: MIDI-In, USB-MIDI, Sync-In/Out zum Koppeln mit Drum-Maschinen sowie eine umfangreiche MIDI-Implementation (inkl. CC/NRPN), durch die sich praktisch alle Parameter aus der DAW automatisieren lassen. Damit wird der Phara-O Mini nicht nur zum schnellen Ideen-Skizzenblock, sondern auch zum cleveren Hardware-Expander im Rechner-Setup.
Praxis & Soundeindruck
Im direkten Spiel fällt auf, wie mobil und unkompliziert der Phara-O Mini ist: USB-Kabel an Powerbank oder Laptop – fertig. Die 3 VCOs liefern schnell dichte, druckvolle Sounds, und dank des Korg-inspirierten Filters gelingen musikalische, vintage-artige Sweeps, ohne dass der Sound brüchig wird. Mit Delay und Motion-Sequencer verwandeln sich simple Patterns in lebendige Mini-Arrangements. Dennoch sollte man wissen, dass die kleinen Potis bei hektischem Live-Schrauben Fingerspitzengefühl verlangen und die Folientastatur beim schnellen Spiel nicht ganz an Mini-Minitasten mit Mechanik heranreicht – im Kontext des Formfaktors sind das aber verschmerzbare Kompromisse. Richtig fetten Sound bekomme ich, wenn die Soundsource auf Unison gedreht wird – Supersaw-alike!
YouTube-Kurzvideo mit Beispielsounds
Zu diesem Test passt ein 60-Sekunden-YouTube-Kurzvideo mit ein paar typischen Presets und einem kurzen Pattern, bei dem Filter-Fahrten per Motion-Sequencer und das tempo-gesyncte Delay zu hören sind.
Fazit: Mini-Format, Maxi-Inspiration
Der Behringer Phara-O Mini ist ein handlicher, mobiler Synthesizer, der in Sekunden einsatzbereit ist und dank 3 VCOs, Delay und Motion-Sequencer überraschend groß klingt. Wer einen transportablen Ideengeber sucht, der sich gleichzeitig nahtlos in die DAW integriert und live Spaß macht, findet hier ein extrem preiswertes Werkzeug. Man muss dafür lediglich akzeptieren, dass kleine Potis und eine nicht ganz so präzise Folientastatur zum Mini-Formfaktor gehören. Unterm Strich liefert der Phara-O Mini jedoch viel analoge Farbe pro Quadratzentimeter – und macht genau deshalb süchtig.
Pro
- 3 analoge Oszillatoren
- mobiler Synthesizer
- eingebauter Delay-Effekt
- Viel Synth für wenig Geld
Contra
- Folientastatur etwas unpräzise
- kleine Regler
Link zur Herstellerseite: Behringer | Home


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