The Young Gods – Play Terry Riley In C

The Young Gods - Play Terry Riley In C

„The Young Gods – Play Terry Riley In C“ ist durch eine TV-Ausstrahlung in eine breitere Öffentlichkeit gerückt. Offenbar hat selbst der öffentlich-rechtliche Rundfunk eine echte Perle im Programm. Die 2021 entstandene Dokumentation, die auch eine 1-stündige Live-Session mit einschließt, ist derzeit in der Mediathek von 3sat abrufbar, ist aber auch auf dem YouTube-Kanal der Künstler zu finden.

The Young Gods – Play Terry Riley In C

Das Projekt der Schweizer Post-Industrial-Band The Young Gods ist eine Umsetzung und Interpretation von Terry Rileys Komposition „In C“, einem Meisterwerk des Minimalismus. Eigentlich ist das Stück für ca. 30 Musiker angelegt, aber hier sind es nur drei, die jedoch von MIDI-Sequenzern, Loop-Software, Controllern und Synthesizern unterstützt werden.

The Young Gods - Play Terry Riley In C SMEM Schaulager
Im SMEM „Synthesizer-Supermarkt“ (Bild: The Young Gods – Play Terry Riley In C)

Da die Band ursprünglich aus Freiburg (Fribourg) stammt, war es naheliegend, dass sie für das Projekt mit dem SMEM, der wohl weltweit größten Sammlung an Synthesizern und elektronischen Instrumenten, zusammenarbeiteten. Zuerst wurden im Schaulager des Museums eine Reihe von analogen und digitalen Synthesizer ausgesucht.

Anschließend nahmen die Musiker im Playroom des SMEM zahlreiche Sounds auf, die für ihre Interpretation der Komposition geeignet schienen. Im Genfer Probenraum der Band wurden die Sounds dann auf Rechnern organisiert und die Controller-Zuweisungen programmiert, um die Sequenzen und Sounds intuitiv und dynamisch steuern zu können.

The Young Gods - Play Terry Riley In C SMEM
Aufnahme-Session im SMEM (Bild: The Young Gods – Play Terry Riley In C)

Die live gespielte Session wurde dann ebenfalls in Genf, im „Studio des Forces Motrices“, bei atmosphärischer Beleuchtung aufgenommen. Nach einer kurzen Einführung zum Entstehungsprozess beginnt die 1-stündige Session. Einfach zurücklehnen und genießen:

Terry Riley „In C“

Die Komposition „In C“ stammt aus dem Jahr 1964 und gehört, obwohl es sich um ein frühes Werk handelt, zu den wichtigsten Stücken der Minimal Music. Es besteht aus 53 kurzen, durchnummerierten Phrasen, für die Riley bestimmte Anweisungen erstellt hat. Denn das Stück wird ohne Dirigent aufgeführt und lässt den Musikern gewisse Freiheiten. So kann jeder Musiker selbst entscheiden, wie lange er eine Phrase wiederholt und wann er zur nächsten Phrase wechselt. Unterschiedliche Phrasen können gleichzeitig gespielt werden, sofern sie nicht zu weit auseinander liegen. Die Musiker brauchen also eine gewisse Abstimmung untereinander und müssen sich an ein übergeordnetes Tempo halten, aber eine vorgegebene Dauer für die Aufführung gibt es nicht.

„In C“ wurde im Laufe der Jahrzehnte sehr häufig aufgeführt, aber keine Interpretation gleicht der anderen. Die Stärke der Besetzung, die Instrumente, die Wechsel der Phrasen – alles kann variieren. Hier ist eine Aufführung mit einem relativ großen Orchester zusehen:

Wer „The Young Gods – Play Terry Riley In C“ auf seinem großen Bildschirm sehen (und ggf. dem angeschlossenem Soundsystem hören) will, kann die Doku bis zum 24. Juni 2025 in der 3sat-Mediathek abrufen. Das YouTube-Video steht natürlich auch danach noch zur Verfügung. Außerdem gibt es auf dem YT-Kanal der Band auch das dazu gehörende Album als Playlist mit neun separaten Stücken.

Unter diesen Links findet ihr die offizielle Website von The Young Gods und die Website vom SMEM.

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