Der erste Spross der Sampler-Familie, der SP-404, wurde von Roland bereits 2005 vorgestellt. Roland hat in den Jahren danach eine ganze Reihe von Geräten der SP-Reihe in verschiedenen Größen und Formaten auf den Markt gebracht. Besonders beliebt war aber immer der leichtgewichtige, kompakte SP-404, der, mit Batterien und internem Mikrofon ausgestattet, „Sampling-on-the-fly“ ermöglichte. Äußerlich ähnlich, intern aber stark überarbeitet und mit den aktuellen technische Entwicklung der Zeit ausgestattet, präsentiert sich der Roland SP-404MKII Sampler heute.
Erster Eindruck zum Roland SP-404MKII
Gleich auf den ersten Blick fällt das dezente aber schicke rauchgraue Alu-Top des Roland SP-404MKII auf, das sich übrigens auch, wie die Poti-Knöpfe, austauschen lässt, um das eigene Gerät zu individualisieren und zum Hingucker zu machen. Wenngleich die Anordnung von Display und Bedienelementen im Wesentlichen beibehalten wurde, hat man einige praktische Veränderungen vorgenommen.
So sind es jetzt, wie bei allen Groove-Samplern heutzutage, 16 Sample Pads im Quadrat angeordnet, ergänzt durch 4 Function-Pads rechter Hand. Die anderen Funktions-Taster oberhalb sind etwas zusammengerückt und verkleinert worden. Ein Drehgeber mit Tast-Funktion hilft bei der Werte-Eingabe. Das 3-stellige LED-Display wurde durch ein aktuelles OLED-Display ersetzt, das natürlich viel besser geeignet ist, um Wellenformen zu editieren und die Funktionsvielfalt des Samplers im Griff zu haben.

Update bringt Serato und den Koala Sampler ins Spiel
Mit dem brandneuen Update auf OS-Version 5.0 werden nicht nur ein paar alte Bugs gefixt und einige neue Funktionen zugefügt. Roland hat dem SP-404MKII nun Plug-and-Play Controller-Funktionen für die beliebten DJ-Tools von Serato und den Koala Sampler implementiert. Fans, die den SP-404MKII als standalone Live-Geheimwaffe schätzen, hatten sich mit dem neuen Update eher lang ersehnte Features erhofft. Aber was noch nicht ist, kann ja mit dem nächsten Update kommen.
Ein DJ aber, der sein Setup um kreative Sampling-Möglichkeiten erweitern will, oder jemand, der auch auflegt, wird sich über die Möglichkeit freuen, den Roland SP-404MKII nun auch als Controller für Serato-Produkte und den Koala-Sampler nutzen zu können.
In der Praxis ist das verblüffend simpel: Wenn der SP-404MKII per USB mit dem Rechner verbunden ist, reicht die Öffnung der Serato-Software. Schon schaltet der SP-404MKII in den Serato-Modus und zeigt entsprechende Symbole für die Bedienelemente auf dem OLED-Display. Besonderer Bonus: die internen Effekte des SP-404 MKII lassen sich mitbenutzen! Voraussetzung hierfür natürlich, das kostenlose Update auf die neue Firmware Version 5.00.

Unter der Haube des Roland SP-404MKII
Auch wenn der SP-404MKII dem Vorgänger ähnlich sieht, ist das Innenleben natürlich zeitgemäß angepasst worden. Der interne Speicher beträgt nun 16 GB. Der SD-Card Slot, der an die obere rechte Seite wanderte, kann Speicherkarten von 4 bis 32 GB verwalten.
Alle großen Pads sind mit RGB-LEDs beleuchtet und deuten damit bestimmte Funktionsmerkmale an. Viele Funktions-Menüs sind direkt über Shift-Pad [Funktion] zu erreichen. Bei den PAD-SETTINGS finden sich dedizierte Einstellungen für das Velocity-Verhalten und die Einstellungen für die LEDs. Deren Farben kann man komplett individualisieren und zwischen 128 Farbschattierungen wählen.
Die Taster haben einen angenehmen Rebound und sind groß genug für Finger-Wirbel. Die Velocity lässt sich auch jederzeit per Shift-Pad Funktion komplett abschalten oder auf 16 Steps begrenzen.
Auf das interne Mikrofon wurde verzichtet, was aufgrund der zu erwartenden Qualität der Aufnahmen (Gehäusegeräusche) keinen wirklichen Verlust bedeutet. Hier wird auch ein einfaches externes Mikro bessere Dienste leisten. Bemerkenswert dagegen ist die neue Möglichkeit, den Eingang hochohmig zu schalten (MIC / GUITAR).
So wird eine Fehlanpassung von Instrumenten mit magnetischen Pickups und der damit einhergehendem Höhenverlust vermieden. Der Knüller ist dann noch die Gitarren-Amp-Simulation, welche als Input-FX zu einem amtlichen Ton verhilft.

Das Salz in der Suppe – jede Menge Effekte!
Hier hat Roland wirklich nicht gespart. Es stehen insgesamt 37 Effekte zur Verfügung, die sich auf 4 Busse, plus Input-FX verteilen. Dazu kommen 5 Direct-FX und ein Multi-Effekt über die 6 Tasten rund ums Display. Das Besondere daran: man kann blitzschnell über die gedrückte MFX Taste und die 16 Pads Effekte „on-the-fly“ ändern.
Bus 1 + 2 sind sozusagen Performance-Busse. Hier kommen Effekte wie Filter + Drive, Resonator oder Sync Delay zum Einsatz. Bus 3 + 4 sind eher für Master-Effekte gedacht, wie Reverb oder 303 Vinyl Sim.
Die erwähnte Amp-Simulation gehört zu den 17 Input-FX, wo neben Typischem, wie Compressor, Saturator, Vinyl-Sim auch Vocoder, Auto-Pitch und Harmony dazu gehören. Diese werden beim Sampling mit aufgezeichnet, was besonders bei Auto-Pitch und Guitar Sim absolut erwünscht ist. Praktischerweise lassen sich sämtliche Effekteinstellungen samt des Routings in 16 Favorites speichern und blitzschnell wechseln.
Praktische Editor-Software
Auch wenn man, dank des OLED-Displays, sämtliche Editiervorgänge, sowie Datei- und Sample-Im- und Export komplett im Gerät mit einer SD-Card erledigen kann, ist die kostenlose Editor-Software eine wunderbare Arbeitserleichterung. Hier hat man alle Parameter und sonstige Informationen kompakt im Überblick.
Sehr praktisch und zeitsparend im Heimathafen am Rechner. Man findet sie über die Roland Cloud Manager Software, wo sich neben kostenpflichtigen Sample-Pack auch einige Freebees finden.

Fazit
Der Roland SP-404MKII ist ein umfangreich ausgestatteter, moderner Nachfolger des ehrwürdigen SP-404. Das Bedienkonzept ist zwar intuitiv und Performance orientiert. Trotzdem lohnt ein Blick auf die umfangreiche Support-Seite.
Das besondere neue Feature des System-Updates 5.00 sind natürlich die Controller-Funktion für Serato-Produkte im Rechner und den Koala-Sampler für iOS und Android-Geräte. Der Knüller hier: Die ganzen hochwertigen internen Effekte des SP-404MKII können performant mitbenutzt werden. Alle Besitzer des Gerätes brauchen nach der Installation des Updates nur das kostenlose Serato DJ Lite herunterladen und schon kann es losgehen.
Wer als DJ schon mal daran dachte, sein Setup zu erweitern, bekommt mit dem Roland SP-404MKII nicht nur einen mächtigen Sampler mit umfangreich ausgestatteter und performanter Multi-Effekt Unit, sondern auch einen kompakten wie leistungsfähigen Controller.
Pro
- Mit OS 5.0 als Controller für Serato und Koala Sampler nutzbar
- optimal geeignet für ausdrucksstarke Live-Performances
- kompakt, leicht und unabhängig vom Stromnetz
Contra
-
Sample-Darstellung im OLED-Display recht langsam
Link zur Herstellerseite: Roland SP-404MKII
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