Walrus Audio Qi Etherealizer Test: Das Walrus Audio Qi Etherealizer Black, das in Kooperation mit der Gitarristin Yvette Young entwickelt wurde, sorgt auch in der Synthesizer-Community für Aufsehen. Obwohl es ursprünglich aus dem Gitarrensektor stammt, hat sich dieses Multieffektgerät schnell als Geheimtipp für Sounddesigner etabliert, die auf der Suche nach organischen, dynamischen und experimentellen Ambient-Texturen sind. Besonders spannend: Das Pedal arbeitet stereo, bietet MIDI In und Thru, und liefert dank seiner effektübergreifenden Struktur mit Delay, Granular, Chorus und Reverb ein durchdachtes Design, das auf Synthesizer-Signale hervorragend anspringt.
Aufbau und Konnektivität
Der Qi Etherealizer ist robust im typischen Walrus-Aluminiumgehäuse ausgeführt, hier in der eleganten Black Edition. Anschlüsse für Stereo In/Out und MIDI-In/Thru machen das Pedal studio- und live-tauglich. Über MIDI lassen sich bis zu 127 Presets abrufen, während das Gerät ohne externe Steuerung drei Speicherplätze direkt bietet. Der USB-C-Port erlaubt Firmware-Updates, was für ein Multieffekt dieser Größenordnung ein wichtiges Feature ist. In Sachen Stromversorgung arbeitet das Pedal mit 9 Volt DC bei 300 mA – Synth-Performer werden den Betrieb in komplexen Setups zu schätzen wissen.

Walrus Audio Qi Etherealizer Test: Effektarchitektur
Besonders gelungen ist die Strukturierung der drei Hauptsektionen: Delay, Granular und Chorus verfügen über jeweils eigene Bedienelemente inklusive Mix/Dry-Wet-Reglern. Dieser Zugriff erlaubt es, jede Klangschicht individuell zu gestalten und nahezu modular zu mischen – ein Vorteil gegenüber vielen anderen Multieffektpedalen, die oft nur globale Steuerparameter anbieten.
Der Grain-Effekt bietet Regler für X, Playback und einen Grain-Schalter zum Umschalten zwischen Grain Cloud und Phrase Sample – zwei sehr unterschiedliche Texturansätze, die bei Synth-Flächen oder modulierten Arpeggios völlig neue Dimensionen eröffnen. Das Delay kann zwischen Viertel-, Achtel- und punktiertem Achtelraster umgeschaltet werden, inklusive präziser Kontrolle über Time und Feedback. Der Chorus schließlich bringt mit Rate, Depth und den Modi Tri oder Stereo warme bis schimmernde Modulation ins Spiel.
Reverb und Signalführung
Etwas ungewöhnlich, aber musikalisch interessant gelöst: Der Reverb sitzt im Main Channel und wird über den globalen Space-Regler sowie einen Dry/Wet-Knob gesteuert. Dadurch lässt sich das gesamte Ausgangssignal in ambientsatte Räume tauchen oder gezielt trocken halten – ideal zum Layern mit analogen Synthesizern oder Digitalmodulen. Das Gesamtsignal kann zudem seriell oder parallel geschaltet werden, was enorme Flexibilität bietet: Im seriellen Modus fließt das Signal durch alle Effektblöcke hintereinander, während der parallele Modus für klar definierte Ebenen sorgt – perfekt für komplexe Klanggestaltung in Live-Setups.
Bedienung und Performance
Auf den ersten Blick ist das Qi Etherealizer trotz seiner Vielschichtigkeit erstaunlich intuitiv, was die Bedienung der Basics angeht. Jede Sektion ist klar abgegrenzt, die Drehregler reagieren feinauflösend, und die Fußschalter (On/Bypass, Freeze und Tap/OSC) ergänzen das Konzept um performancetaugliche Echtzeitkontrolle. Besonders hervorzuheben sind die Momentan- und Latch-Funktionen wie Grain Freeze und Delay Oscillation, die sich nahtlos in Synth-Livesets einfügen lassen – ein kreativer Werkzeugsatz für spontane Klangmanipulationen.
Walrus Audio Qi Etherealizer Test: Sound und Praxis
Im Studioeinsatz überzeugt das Walrus Audio Qi Etherealizer mit einem klaren, raumgreifenden Stereobild und hervorragender Signalqualität ohne Nebengeräusche. Die Effekte klingen nicht nach Preset-Standardware, sondern nach individuellen Klangbausteinen, die sich organisch miteinander verweben lassen. Granular-Clouds lassen sich in feinstem Detail modulieren, das Delay reagiert rhythmisch präzise, und der Chorus fügt sowohl Tiefe als auch Vintage-Charme hinzu. Einziger Kritikpunkt aus Synth-User-Perspektive: Der Reverb hätte als eigene Sektion mit dediziertem Bypass noch flexibler sein dürfen.

Pro
- Sehr flexible Effektarchitektur
- Stereo In/Out + MIDI In/Thru + USB-C:
- Der Grain-Effekt eröffnet experimentelle Klangwelten
Contra
- Preislich im oberen Segment
- Reverb-Sektion könnte umfangreicher sein
- Viele versteckte Optionen, die schwer zu bedienen sind
Fazit: Walrus Audio Qi Etherealizer Test – Multieffektgerät
Das Walrus Audio Qi Etherealizer Black präsentiert sich als durchdacht gestaltetes, klanglich inspirierendes Multieffektpedal, das für Synthesizer-Spieler besonders interessant ist. Die Kombination aus MIDI-Steuerung, Stereo-Sound, separaten Effektkanälen und intuitiver Bedienung hebt es deutlich von gängigen Pedalen dieser Klasse ab. Wer atmosphärische Ambient-Sounds, modulierte Flächen und granulare Texturen liebt, findet hier ein Instrument, das weit über klassische Gitarrenanwendungen hinausgeht. Ein vielseitiges Werkzeug für Sounddesigner, Ambient-Künstler und experimentelle Musiker gleichermaßen.
Pro
- Sehr flexible Effektarchitektur
- Stereo In/Out + MIDI In/Thru + USB-C
- Der Grain-Effekt eröffnet experimentelle Klangwelten
Contra
- Preislich im oberen Segment
- Reverb-Sektion könnte umfangreicher sein
- Viele versteckte Optionen, die schwer zu bedienen sind
Link zur Herstellerseite: Walrus Audio QI Etheralizer


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