Tapes bzw. Tonbänder werden einerseits zum Aufnehmen von Musik, aber auch zur Klanggestaltung verwendet, z.B. für Bandsättigung und Geschwindigkeitsmanipulation oder als Bandschleifen (Loops). Das japanische Open Reel Ensemble geht jedoch nicht nur einen, sondern gleich mehrere Schritte weiter und reizt das kreative Potenzial von Tapes und Bandmaschinen bis zum Äußersten aus.
Open Reel Ensemble – eine Band mit Bandmaschinen
Das Open Reel Ensemble wurde 2009 gegründet. Bis 2015 bestand die Band aus fünf Mitglieder, heute sind es noch drei, die gelegentlich von Gastmusikern unterstützt werden. Alle verbindet die Begeisterung für Spulentonbänder, mit denen sie schon seit der Jugend experimentierten.
In ihrer Anfangszeit, als sie hauptsächlich auf Kunstfestivals und in Universität performten, wurden die unterschiedlichen Bandmaschinen und deren Aufgaben von allen Mitgliedern benutzt. Erst später fokussierten sich die Musiker auf bestimmten Bereiche.
Es gibt eine Bandmaschine, die zusammen mit einem Synthesizer gespielt wird. Der Sound des Keyboards wird aufgenommen und gleichzeitig wiedergegeben. Dabei manipuliert der Spieler die Bandspule für Vibrato-, Bend- und Scratch-Effekt. Mit einer anderen Maschine werden Geräusche und Vocals manuell eingeflogen, vor- und rückwärts abgespielt – alles von Hand.
Die Belastbarkeit des Bandmaterials stellt der Drummer unter Beweis, der locker aufgehängte Bändern für Beats benutzt. Dabei werden die Tapes kurzzeitig am Tonkopf bewegt und erzeugen so perkussive Sounds. Man fragt sich, wie oft ein Tape dabei reißt.
Doch die Experimente gehen noch weiter. Mit Bambusstäben werden die Tapes manuell gezogen und so wird ein per Keyboard aufgenommener Sound abgespielt. Was leicht und locker aussieht erfordert sicherlich genauso viel Übung wie bei jedem anderen Instrument.
Welches Equipment hält das alles aus?
Auf vielen Bildern und in den Videos sind HiFi-Bandmaschinen von Typ Pioneer RT-1011L aus den 70er Jahren zu sehen. Als Bandmaterial scheint Ampex / Quantegy 406 und 407, aber auch 436 die bevorzugte Wahl zu sein. Dieses (seinerzeit) ganz normal erhältliche Material wurde bis in die 90er Jahre in Studios benutzt.
Leider tritt das Open Reel Ensemble nur sehr selten und auch nur in Asien, meist in Japan, auf und fokussiert sich sonst auf Aufnahmen. Doch auf dem YouTube-Kanal der Band gibt es eindrucksvolle Performances zu sehen.
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