Anthony Marinelli interviewt Tom Oberheim

Tom Oberheim Workshop

Tom Oberheim ist trotz seiner beachtlichen 89 Jahre immer noch aktiv. Der Musiker Anthony Marinelli hat sich mit ihm getroffen und ein interessantes Interview geführt, das in mehreren Teilen auf seinem YT-Kanal zu genießen ist.

Die private Werkstatt von Tom Oberheim

Eigentlich ist dieses Video der Abschluss der Reihe, aber vielleicht auch der persönlichste Einblick. Tom Oberheim zeigt seine kleine Werkstatt, in der er an seinen Entwicklungen getüftelt hat, die zu den berühmten Oberheim-Synthesizern wurden.

Aber als Erstes zeigt er stolz eine kleine Baugruppe mit vier vernetzten Relais, die in den späten 1950 Jahren die Basis für einen analogen Computer werden sollte. Vor ein paar Jahren hat er aus Spaß dieses Board zu Versuchszwecken noch einmal aufgebaut.

Am Ende des Videos scherzt er, dass er die Werkstatt mal aufräumen müsse, denn er entwickelt ja neue Synthesizer.

Tom Oberheim Maestro Phaser
Der Prototyp des Maestro-Phasers, leider nicht mehr funktionstüchtig. (Bild: Video Anthony Marinelli)

Dann findet sich eine Platine des Synthesizers MSR-2, den er als einen seiner größeren Fehlschläge bezeichnet. Tom, Anthony und der ebenfalls anwesende Marcus Ryle rätseln über den Grund. Doch Rob Rosen findet in einem Regal den Prototyp des Maestro Phasers. Dieser ist zwar nicht mehr funktionstüchtig, weil Tom ein paar Bauteile irgendwann anderweitig verwendete, aber er erinnert sich, wie u.a. Miles Davis auf dem Album „In a silent Way“ mit diesem Effektgerät elektronische Sounds in den Jazz brachte.

Kleiner Tipp: schaltet die automatische Übersetzung der Videos ab und schaut sie euch im Originalton an.

Was hat Tom Oberheim inspiriert?

Die erste Oberheim-Entwicklung war ein Ringmodulator. Doch es war nicht seine eigene Idee, Tom wusste zu dieser Zeit noch nicht mal, was ein Ringmodulator ist, sondern eine Anfrage der Sängerin Dorothy Moskowitz. Doch es wurde zum erste Produkt unter dem Label Oberheim. Andere Musiker wie Jan Hammer oder Cannonball Adderlery nutzen das Pedal bald auch.

Für Tom Oberheim war der Austausch mit Musikern wie Joe Zawinul eine treibende Kraft. Er baute Geräte und hörte, wie sie eingesetzt wurden. Für ihn ein gegenseitiges Geben-und-Nehmen. Obwohl Tom bei der ersten Begegnung Zawinul die Funktionen des Eight Voice wie ein Ingenieur erklärte und dachte, er sollte das Gerät zurückgeben, spielte Joe Zawinul ihm ein paar Wochen die frühen Entwürfe von „Birdland“ vor, wovon Tom völlig überwältigt war.

Wie kam es zum 1. polyfonen Synthesizer?

Es gab zwar Orgeln und ähnliche Keyboards, doch Synthesizer waren in der Zeit, als Tom Oberheim begann, im Prinzip alle monofon. Erst als er sich die Schaltung eines ARP 2600 genauer anschaute, kam er auf die Idee eines Boards für zwei CV-Signale. Da spielte ein Freund er zwei ARP und die Vierstimmigkeit war als Idee geboren. Das war Anfang der 1970er Jahre. Rob Rosen brachte zum Interview sogar eines der zweistimmigen CV-Boards mit.

Wer noch mehr von Tom Oberheims Erinnerungen hören möchte, der kann auf dem YouTube-Kanal von Anthony Marinelli sich weitere Teile des Interviews anschauen.

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