Universal Audio Opal Morphing Synthesizer – Test

Morphing Synthesizer

Universal Audio (UA) ist seit Jahrzehnten eine feste Größe in der Audiobranche. Gegründet 1958 von Bill Putnam Sr., hat sich das Unternehmen ursprünglich mit hochwertiger Studiohardware einen Namen gemacht. UA steht für legendäre analoge Hardware-Emulationen und innovative digitale Audiotools. Neben den bekannten UAD-Plug-ins und Apollo-Interfaces erweitert Universal Audio sein Software-Angebot immer weiter – und dazu gehört auch der Opal Morphing Synthesizer.

Ein Softsynth mit viel Flexibilität

Der Opal Morphing Synth ist ein Hybrid-Synthesizer, der analoge Wärme mit modernen Wavetable-Funktionen verbindet. Während klassische Analogsynths oft eine eher feste Klangästhetik bieten, ist Opal ein echter Alleskönner. Von fetten Bässen und butterweichen Pads bis hin zu aggressiven Leads und komplexen morphenden Sounds – Opal ist ein vielseitiges Klangmonster.

In welchen Formaten gibt es Opal?

Der Synthesizer ist als VST3, AU und AAX erhältlich und läuft sowohl auf Mac als auch Windows. Er benötigt keine UAD-Hardware und kann somit auf jedem gängigen DAW-System betrieben werden. Wer bereits ein UAD Spark-Abonnement besitzt, bekommt Opal als Teil des Pakets.

Die wichtigsten Features des Opal Morphing Synthesizer im Überblick

Der Opal Synth kombiniert analoge Modellierung mit Wavetable-Synthese und bietet eine ganze Menge an Features:

  • Drei Oszillatoren mit klassischer analoger Wellenform oder Wavetable-Modus
  • Morphing-Filter – stufenlos einstellbar zwischen Tiefpass-, Hochpass- und Bandpass-Modus
  • Zwei LFOs und drei Hüllkurven, um den Sound dynamisch zu gestalten
  • Hochwertige UAD-Effekte wie Tape-Delay, Federhall und 1176-Kompressor
  • Arpeggiator und Step-Sequencer für komplexe rhythmische Patterns
  • Polyphon und monophon spielbar, mit Glide-Funktion für flüssige Portamentos

Durch diese Kombination ist Opal extrem flexibel und kann sowohl warme Vintage-Sounds als auch moderne EDM-Bässe oder experimentelle Klangtexturen liefern.

Klang & Sounddesign: Zwischen Vintage und Moderne

Wie klingt der Opal? Die Antwort: vielseitig. Er kann die warmen Sounds eines klassischen Prophet-5 nachbilden, aber gleichzeitig mit seinen Wavetable-Optionen und dem Morphing-Filter eine digitale, futuristische Klangästhetik erzeugen. Besonders das morphende Filter ist ein Highlight – es erlaubt fließende Übergänge zwischen verschiedenen Filtercharakteristiken und macht so lebendige Modulationen möglich.

In der Praxis klingt der Opal extrem dynamisch und druckvoll. Die Oszillatoren haben Charakter, die Filter sind musikalisch und dank der eingebauten Effekte kann der Sound direkt im Synth veredelt werden. Wer auf der Suche nach fetten Analogbässen, epischen Pads oder futuristischen Leads ist, wird hier fündig.

Vergleich des Opal Morphing Synthesizer mit Hardware-Synthesizern

Wenn man den Opal mit einem Hardware-Synthesizer vergleichen möchte, dann erinnert er am ehesten an eine Mischung aus einem klassischen Sequential Prophet-5 und einem modernen Wavetable-Synthesizer à la Waldorf Iridium oder Elektron Digitone. Das Beste aus beiden Welten also: Der warme und fette Grundcharakter eines Analogsynths kombiniert mit den experimentellen Möglichkeiten der digitalen Klangformung.

Der Prophet-5 steht für eine unvergleichliche organische Klangfülle, durchzogen von leicht rauer Wärme und einer subtilen Instabilität, die lebendige und dynamische Klangtexturen erzeugt. Diese analoge Tiefe spiegelt der Opal beeindruckend gut wider – seine virtuell-analoge Engine liefert butterweiche Pads, druckvolle Bässe und seidige Leads, die sofort Assoziationen an große Vintage-Synthesizer wachrufen.

Gleichzeitig zeigt sich der Opal auf der digitalen Seite enorm flexibel: Dank seiner Morphing-Engine und der Möglichkeit, Wellenformen nahtlos zu modulieren, öffnet er Klangwelten, die man von reinen Analogsynths schlicht nicht erwarten könnte. Hier stehen ihm moderne Vertreter wie der Waldorf Iridium oder der Elektron Digitone nahe, die für ihre komplexen Modulationsmöglichkeiten, ihr dynamisches Sounddesign und ihre Fähigkeit bekannt sind, Klangspektren zu schaffen, die weit über klassische Synthese hinausgehen.

Besonders hervorzuheben ist dabei die intuitive Bedienbarkeit: Während manche Hardware-Synthesizer mit tief verschachtelten Menüs arbeiten, gelingt es dem Opal, trotz seiner Komplexität eine direkte und flüssige Klanggestaltung zu ermöglichen. In dieser Hinsicht fühlt er sich fast wie ein Hardwaregerät an – nur mit der zusätzlichen Flexibilität und Speichermöglichkeiten, die Software bietet.

Zusammengefasst ist der UAD Opal Morphing Synthesizer somit nicht einfach nur eine Emulation oder ein reiner Digitalsynth, sondern eine Synthese der besten Eigenschaften beider Welten: Er bietet die greifbare Musikalität analoger Klassiker und die kreative Freiheit modernster digitaler Synthesizer in einem einzigen, beeindruckend klingenden Instrument.

Performance & Systembelastung

Trotz seines mächtigen Klangpotenzials ist der Opal relativ ressourcenschonend. Die CPU-Last hält sich in Grenzen und der Synth läuft auch auf mittelklassigen Rechnern ohne Probleme. Im Vergleich zu anderen Softsynths liegt er im Bereich von Synths wie Serum oder Pigments – nicht ultraleicht, aber auch kein Ressourcenfresser.

Wer einen vielseitigen Synthesizer sucht, der Vintage-Klänge mit modernen Synthese-Techniken verbindet, sollte sich den Opal Morphing Synth unbedingt genauer anschauen!

Fazit: Für wen ist der Opal Morphing Synthesizer geeignet?

Der Opal Morphing Synthesizer ist ein absolut gelungenes Instrument für Sounddesigner, Produzenten und Musiker, die nach einem flexiblen und modernen Synth suchen. Er kann sowohl klassische Analog-Sounds als auch moderne digitale Wavetable-Kreationen abdecken, was ihn besonders vielseitig macht.

Pro

  • Hybrid aus analoger Wärme und digitaler Wavetable-Power
  • Morphing-Filter für dynamische Klanggestaltung
  • Hochwertige integrierte Effekte
  • Läuft ohne UAD-Hardware auf Mac & Windows

Contra

  • Keine Sampling-Funktion
  • Kein integrierter Granularmodus

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