Interview mit Dieter Doepfer über das Eurorack

dieter doepfer interview

Morgen erscheint der nächste Teil unseres Eurorack-Tutorials. Passend dazu fanden wir ein Interview mit Dieter Doepfer. Es wurde auf der Machina Bristonica 2024 aufgezeichnet, aber erst kürzlich online gestellt. Anlass war das 30-jährige Jubiläum (nun sind es schon 31 Jahre) des A-100 Modularsystems, das dem inzwischen weltweit verbreitetem Format seine Definition gab.

Interview mit Dieter Doepfer auf der Machina Britronica

Der Panel-Talk wurde von dem Podcast-Kanal „Why we bleep“ geführt und zu Gast war neben Dieter Doepfer auch der neue Geschäftsführer Holger Zapf. Denn inzwischen hat sich Dieter Doepfer von dem geschäftlichen Bereich zurückgezogen, ist aber in der von ihm gegründeten Firma immer noch als Entwickler und Berater tätig.

Zunächst geht es in dem Gespräch um den Werdegang von Dieter Doepfer. Hier erzählt er von seinen ersten Kontakten mit Musik und Elektronik, dem Studium und Zivildienst, wo er offenbar genug Zeit und Möglichkeiten hatte, um an ersten Schaltungen zu basteln.

doepfer a-100 eurorack
Es gibt inzwischen so viele Module für das A-100, dass selbst zwei Monster-Cases nicht mehr ausreichen. (Bild: Doepfer)

Die Geschichte des A-100

Die Geschichte des A-100 Modularsystems reich viel weiter zurück, als bis zu seiner ersten Präsentation auf der Musikmesse 1994. Dieter Doepfer entwarf bereits für das Elektor Format-System ein passendes Phaser-Modul, das aber nur als unbestückte Platine von ihm angeboten wurde. Das war der Start von dem, was einmal Doepfer Musikelektronik werden sollte.

Ein weiterer wichtiger Schritt war, dass Dieter Doepfer zum Importeur von Curtis Chips wurde. Allerdings benötigte er für eigene Entwicklungen nur geringe Stückzahlen, der Vertrag mit Curtis sah aber eine Abnahme von jeweils 1.000 Stück pro Chip und Lieferung vor.

Die Curtis Chips waren die Grundlage für eine Voice Card, also eine komplette Synthesizerstimme in einem Modul. Diese Idee griff Dieter Doepfer in der Folge wiederholt auf, denn aus diese Curtis-Chip-basierte Schaltung wurden später der extrem erfolgreiche MS-404, das Voice Modul A-111-5 sowie dessen Desktop-Variante Dark Energy. Doch bis dahin dauerte es noch einige Zeit. Erst musste sich die Firma auf feste Beine stellen, was mit den Master-Keyboards der LMK-Serie, MIDI/CV-Interfaces und anderen Produkten gelang.

doepfer MS-404
Der Mono-Synth MS-404 war der eigentliche Beginn des A-100 (Bild: Doepfer)

MS-404 wird zum A-100

Der Erfolg des MS-404 bestärkte Dieter Doepfer darin, ein Modularsystem zu entwerfen. Zu dieser Zeit war diese Art von Synthesizern schon längst „out“ und beinahe vergessen. Dementsprechend war das Umfeld auch sehr skeptisch. Doch auf der besagten Frankfurter Musikmesse 1994 gab es ein überwältigendes Interesse an dem Prototyp des A-100, obwohl es in einer unscheinbaren Ecke des Standes platziert war. Die ersten Module waren lediglich die Sektionen des MS-404. Dessen VCO verwandelte sich zum Modul A-110 und die Hüllkurve zum A-140. Beide werden übrigens bis heute unverändert hergestellt. Im Laufe der Zeit wurde das A-100 zum umfangreichsten Modularsystem mit 300 unterschiedlichen Modulen.

Außerdem erzählt Dieter Doepfer über weitere Entwicklungen wie dem Sequenzer MAQ 16/3, seine Zusammenarbeit mit Kraftwerk, die Parallelentwicklung mit Analogue Systems und die Fortentwicklung des Eurorack-Formates. Hört euch die ganze Geschichte in Ruhe an.


Unter diesem Link gelangt ihr zur Website von Doepfer

Hier findet ihr unsere Eurorack-Tutorial-Reihe

Die Doepfer A-100 Module beim MUSIC STORE professional

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