Bandprobe

5 einfache Tipps, wie aus Presets gute Sounds werden

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Musiker am WerkDie Überschrift nicht falsch verstehen, es gibt Presets, die hauen einem die Ohren weg – im positiven Sinne. Richtig dreckige Bässe, ein volles Klavier, das wunderschön in den Höhen brilliert – die meisten Mittel- oder Oberklassegeräte haben so einiges zu bieten.

Und darin liegt der Hund auch schon begraben: Im Mix im Proberaum oder durchaus auch im Studio sind die Werkssounds häufig zu sperrig, liegen irgendwo zwischen Bassdrum des Schlagzeugers und Kopfstimme des Sängers. Kurz: sie passen einfach noch nicht. Wir stellen euch 5 einfache Tipps vor, wie ihr schnell Abhilfe schaffen könnt.

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1) Effekte entfernen: dies sollte meist die erste Wahl sein, wenn ihr Presets benutzt. Effekte sind Teil des finalen Feinschliffes, und haben (sollten sie nicht entscheidend für den Rhythmus oder Aufbau des Songs sein) meistens keinen Platz zwischen den anderen Instrumenten.

2) Ran an die Frequenzen: Wie in der Einleitung angesprochen klingt das Klavier solo “spitze” – kaum hauen die Mitstreiter in die Drums oder Saiten klingt alles schnell ziemlich matschig. Abhilfe schafft da ein klarer Frequenzschnitt. Der kann je nach Sound, den ihr spielt, unterschiedlich sein. Ein Klavier braucht meist weniger Bässe (vor Allem im Pop) – und die Bassdrum keine Höhen. Faustregel: Gesamtsound immer vor Einzelsound!

3) Effekte anpassen: Viele Werkssounds haben voreingestellte Effekte wie Flanger, Chorus oder Hall – das sind Effekte, die unbedingt mit der Geschwindigkeit und dem Rhythmus eines Songs synchronisiert werden sollten (es sei denn natürlich ihr wisst, was ihr tut!). Die Parameter der einzelnen Einstellungen lassen meistens Eingriffe in Taktung und BPM zu, und wenn nicht, verwendet lieber externe Effekte!

4) Den eigenen Sound finden: Mal ehrlich – genau DER Synthiesound passt gut zu eurem Arrangement? Das kann sein. Aber vergesst dabei nicht: Musik machen heißt, kreativ zu sein. Bereite doch für die nächste Bandprobe einfach ein paar eigene Sounds vor – Hilfe gibt es bei uns und natürlich auch im Internet. Mit ein paar Handgriffen wird dann sogar aus einer Sinuswelle ein schneidender Lead, der dem Gitarrensolo echte Konkurrenz macht 😉

5) Probier’s doch mal mit dem PC: Klar – das ist eine echte Streitfrage. Viele Keyboarder schwören auf ihre Geräte und meiden den PC wie der Teufel das Weihwasser. Den Horizont zu erweitern, schadet jedoch nie – und bringt frischen Schwung in die Soundauswahl der nächsten Bandprobe 😉

Kommentare zu diesem Artikel

  1. “Ein Klavier braucht meist keine Bässe – und die Bassdrum keine Höhen.” Wie kann man nur so einen Unsinn schreiben. Das Klavier hat den größten Frequenzumfang von allen Instrumenten, ohne Bässe ist es kein Klavier mehr. Und eine Bassdrum ohne Höhen ist im Mix einfach nicht durchsetzungsfähig.
    “…Flanger, Chorus oder Hall – das sind Effekte, die unbedingt mit der Geschwindigkeit und dem Rhythmus eines Songs synchronisiert werden müssen.” MÜSSEN! Unbedingt! Das heißt dann wohl: Jede Band die ohne Klick live spielt muss auf solche Effekte verzichten, oder was??? Und früher, als es sowas wie BPM-Synchonisation noch garnicht gab? Unfassbar!

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    1. Lieber Richard – du hast natürlich absolut recht mit deinen Anmerkungen. In der Musik gibt es, wenn man so will – per se eigentlich ja keine Regel, die nicht auch gebrochen werden könnte. Mit den Tipps wollten wir eine kleine Anregung geben, wie aus den meist voluminösen und im Endmix dann eher matschig, oder undefiniert klingenden Presets Sounds werden, die eben diese Probleme nicht haben. Gerade fehlende EQs oder asynchrone Effekte sind dabei häufig die Stellen an denen es “harkt”. Dein Kommentar sollte aber unbedingt genauso stehen bleiben: gut ist, was gut passt.

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      1. Schon ok. Vielleicht sinken durch solche Artikel ja die Gebrauchtmarktpreise für Geräte wie den Roland Dimension D Chorus, weil er keine BPM-Synchronisation kann 😉 Das wäre was 😀 Nichts für ungut.

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    2. Aber sicher ist es wichtig das Klavier in den tiefen Frequenzen zu dämpfen oder gar zu kappen. Die tiefen Frequenzen haben genügend Oberwellen, um weiterhin erkennbar zu bleiben. Bei einem Mix geht es darum genügend Platz in den Frequenzen für alle Instrumente zu haben. Ist wie beim Kuchenbacken. Wenn ich die Schüssel nur mit Mehl fülle, bleibt kein Platz mehr für Zucker und Salz.

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    3. Na ja, ein Klavier, das unten im Bass-Bereich ganz kräftig dem eigentlichen Bass in die Quere kommt, hilft dem guten Bandsound nicht wirklich weiter. Und nicht alle Pianisten spielen so banddienlich, dass sie eben die schweren Oktavgriffe in der linken weglassen – manchmal ist das ja auch ein richtig cooler Sound, wenn sich die linke Hand vom Klavier (deutlich obertonreicher) mit dem E-Bass ergänzt – dann bewährt es sich aber tatsächlich, mit einem Low Shelf oder gar einem Hochpass das Klavier “untenrum” etwas auszudünnen. Ich senke meinen Piano-Sound meistens unterhalb von 120 Hz um mindestens 6 dB ab – damit klingt alles deutlich transparenter und ballert nicht mit dem Bass um die Wette – klingt dann auch viel cooler, wenn nach dem Piano-Intro der Bass dazu kommt; da wird’s dann richtig warm 😉

      Und die Höhen der Kick sind doch sehr vom Musikstil abhängig – eine Metal-Kapelle wird ohne den hohen Klick der Bass-Drum nicht wirklich glücklich werden; eine Soul-Combo lebt auch ganz gut mit einem dumpferen “Bumm”. Aber dass man eine Kick – wie auch alle anderen Instrumente – auch frequenzmäßig entrümpeln kann, ist sicher ein guter Tipp – eben die Frequenzen featuren, die im Gesamtsound gebraucht werden und den Rest absenken (nicht völlig töten…).

      Was Flanger, Chorus und Hall angeht, sehe ich auch nicht so sehr die Notwendigkeit der Synchronisation mit dem Songtempo – Hall ist halt lang, mittel oder kurz, und der Chorus kann eigentlich ganz entspannt über einen breiten Tempobereich wabern. Wo ich allerdings schon die Notwendigkeit zur Synchronisation sehe, ist ein Delay-ay-ay… Wenn das – gerade bei längeren Delay-Zeiten – völlig lösgelöst vom Songtempo herumeiert, dann ist das ein wunderschönes Rezept für Chaos. Selbst wenn man ohne Klick spielt, kann man ja wenigstens UNGEFÄHR passende Delay-Zeiten verwenden. Das haben auch schon vor den Zeiten des Klicks die Gitarreros gemacht…

      Und es ist ja auch ein Riesen-Unterschied zwischen Live und Studio – bei der Aufnahme schaut man dann doch wie mit der Lupe auf den Sound, da muss deutlich genauer abgestimmt werden, damit alles zusammenpasst. Live rüttelt sich dann doch vieles eher zurecht; da ist es dann echt ziemlich egal, ob der Chorus etwas schneller oder langsamer wabert…

      Insgesamt: alles mit Augenmaß – und schon gar keine Dogmen!

      Grüßle,

      Torsten

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  2. Ich bin total gegen PC`s und finde nicht das man so ein sch..ss je gebrachen sollte nur langweiler brach das weniger ist mehr!

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    1. Die 5 Tipps sind sicherlich nur als “Teaser” gemeint, denn für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema “Mixing / Mastering” (denn hierum geht es letztendlich) ist ein tieferes Verständnis nötig. Übrigens: Nur Hinterwälder bezeichnen PC’s noch als sch..ss, die Kombination Masterkeyboard+PC hat sich als Musikinstrument längst etabliert und ist keine Nische mehr.

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    2. Was soll denn so ein unqualifizierter Kommentar – natürlich kann man inzwischen auch mit VST-Synths hervorragend Musik machen! Und das Setup kann damit deutlich leichter werden – ein Masterkeyboard und ein PC ist doch einfacher, als ein Klavier oder eine Hammond mit auf die Bühne zu schleppen. Wieso sollen das nur “langweiler” brauchen?

      Welche schlechten Erfahrungen hast Du denn mit PCs gemacht, dass Du so Stimmung dagegen machst?

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  3. Mein Werdegang war Akustik-, E-Gitarre, Keyboard, Midi-DAW, Montage, Audio-DAW. Alles hat seine Vor- und Nachteile. Gut 50 Prozent der Montage Presets sind genial, die anderen eine hervorragende Basis für eigene Klangexperimente. Ob jetzt mit oder ohne PC – solange der Mensch die Musik macht und nicht die Konzerne ist alles gut.

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