Interface-Module

SynthLab – MIDI & Modularsynth Vol.4

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MIDI und Modularsysteme stellen längst keine unvereinbaren Gegensätze mehr dar. Moderne Modularsynthesizer lassen sich nahezu problemlos in ein MIDI-Setup integrieren. Wir zeigen die wichtigsten Tipps und Tools.

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Sogar zahlreiche Hersteller bieten Module an, welche die Integration des Modularsynthesizers in ein MIDI-Setup ebenso einfach wie funktional umfassend gestalten. Die Aufgabe des Nutzers liegt im Wesentlichen darin, aus der wachsenden Anzahl angebotener Interfacemodule das richtige Modell für die individuellen Bedürfnisse herauszufinden.

MIDI-Interfaces wandeln MIDI-Daten, also Notenbefehle – ggf. auch Clock- und Controller-Daten – in analoge Größen wie Steuerspannungen, Gate- und Clock-Signale um. Es gibt sie sowohl für das Eurorack-System als auch für das hierzulande deutlich seltener anzutreffende 5-HE-System. Die meisten Exemplare stammen von Modulherstellern, die ihr Angebot auf diese Weise vervollständigen. Zudem bieten Interfacespezialisten meist etwas preiswertere Modulversionen ihrer Standalone-Geräte an.

Grundsätzlich sind die Produkte sämtlicher Hersteller untereinander kompatibel. Einzig Anwendungszweck und der damit verbundene Funktionsumfang sowie letztlich der Preis spielen bei der Kaufentscheidung eine Rolle. Für die Auswahl des optimalen Interfaces sind zudem folgende Fragen interessant: Bevorzuge ich einen USB-Anschluss? Ist ein MIDI-Through/ Out wichtig? Unterschiede bestehen zudem bei den Bedienkonzepten: Einige Geräte arbeiten mithilfe einer Learn-Funktion, die zunächst meist das Konsultieren der Bedienungsanleitung erfordert, danach aber ganz im Sinne des Erfinders fast „von selbst“ funktioniert.


Moderne Modularsysteme arbeiten – mit Ausnahme weniger Exoten – mit einer Tonhöhenskalierung von 1 Volt/Oktave und benötigen Gate-Spannungen von +5 Volt. Davon abweichende Skalierungen (z. B. Herz/Volt) und Trigger-Pegel sind also nur dann interessant, wenn das Interfacemodul in Verbindung mit entsprechendem Vintage-Equipment eingesetzt werden soll.


Menü-gesteuerte Funktionen komplizieren die Programmierung u. U. ein wenig. Ein sehr praktisches, aber leider oftmals vernachlässigtes Detail ist eine simple MIDI-In-LED, die den Empfang von Steuerdaten anzeigt. Neben dem MIDI-Interface sollte man möglichst ein Multiple platzieren, um die vom Interface gelieferten Signale problemlos und effizient im System verteilen zu können. Die folgende Übersicht soll als Orientierungshilfe dienen und erhebt somit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Die Basics: MIDI-to-CV/Gate und zurück

Die wichtigste und von sämtlichen hier vorgestellten Geräten mit der notwendigen Präzision beherrschte Grundfunktion ist die Umwandlung von MIDI-Notenbefehlen in mindestens eine Steuerspannung (für die Tonhöhe) und ein Gate-Signal (Noten-Trigger). Die meisten Interfaces generieren zusätzlich eine oder mehrere Steuerspannungen, die aus frei zuweisbaren oder vorgegebenen MIDI-Controllern (z. B. Modwheel oder Velocity) abgeleitet werden. Diesem Feature sollte unbedingt Beachtung geschenkt werden, denn es ermöglicht die einfache dynamische Kontrolle des Systems von Seiten der MIDI-Welt – ein klassisches Beispiel: die Automation der Filter-Cutoff-Frequenz durch den MIDI-Sequenzer.

Polyfonie?

Einige Hersteller bieten mehrkanalige MIDI-to-CV/Gate-Interfacemodule an. Sie generieren nicht nur mehrere Steuerspannungen, sondern auch entsprechende Gates. Wozu? Die wenigsten Musiker werden ihr Modularsystem wirklich polyfon ausstatten. Durchaus interessant ist jedoch die Aufteilung in mehrere „Sub-Synthesizer“ die nicht unbedingt identisch ausgestattet sind und mehrere Klänge simultan generieren können. Hier drängt sich die Verwendung eines mehrkanaligen Interfaces förmlich auf. Wichtigste Anwendung dürfte jedoch auch hier die Steuerung verschiedener Klangparameter des Modularsystems via MIDI-Controller sein.

Controller & Co

Wie schon oben angesprochen, liegt der Reiz eines MIDI-gesteuerten Modularsystems im Wesentlichen in der Computer/DAW-synchronen Animation der generierten Klänge. Wie steuert man Funktionen, die über simple Notenbefehle hinausreichen? Richtig, mittels MIDI-Controller. Dementsprechend beherrschen die meisten Interfacemodule die Umwandlung von Controller-Daten in Steuerspannungen, in Ausnahmefällen sogar den umgekehrten Weg. Für die Modulauswahl entscheidend ist die Anzahl der benötigten CVs.

Clocks und mehr

Die Synchronisation von geeigneten Sequenzer- und LFO-Modulen zur MIDI-Clock sollte bei der Midifizierung eines Modularsystems unbedingt berücksichtigt werden. Viele Interfacemodule bieten dazu analoge Clock-Outs. Möchte man zudem bestimmte Vintage-Sequenzer oder Drumcomputer synchronisieren, werden ggf. zusätzliche Start/Stop-Signalausgänge notwendig. Ausnahmen (z. B. Kenton) stellen auch ein DIN-Sync-Signal bereit. Auch hier ist die Synchronisation von modernen Synthesizermodulen dank standardisierter Normen problemlos. Exotische Clock-Raten und Trigger-Pegel werden fast ausschließlich von Vintage-Geräten benötigt. Hoch interessant sind die Speziallösungen des australischen Anbieters Innerclock-Systems.

 


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