Entlassungen und Produktionsverlegung

Schwere Zeiten für Moog Music

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moog music layoff

Moog Music kommt nicht zur Ruhe. Vor einem Jahr organisierten sich die Arbeiter gewerkschaftlich wegen der schlechten Arbeitsbedingungen, dann war man nicht auf der Superbooth 23 vertreten, im Frühjahr wurde das internationale Vertriebssystem aufgelöst (inkl. der Zentrale in Berlin), im Juni wurde die Übernahme durch inMusic bekannt und nun wurde ein Großteil der Arbeiter in Asheville entlassen.

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Bereits letzte Woche Freitag wurde eine private Mitteilung verbreitet, in der es heißt, dass viele der Mitarbeiter von Moog Music entlassen wurden. Heute folgte ein offizielles Statement über die Facebook-Seite von Moog Music. Es ist zwar mit Beschönigungen formuliert, doch wird die Situation bestätigt.

Noch wird davon gesprochen, dass die Zentrale in Asheville weiter bestehen bleibt und dort noch Entwicklung, Service und ein Teil der Produktion weiterhin betreiben werden soll. Andere Teile der Produktion will inMusic, der neue Inhaber von Moog Music, nun auf seine vertrauten Partner übertragen. Das dürfte im Klartext eine Verlagerung nach China bedeuten.

Wie wird es nun weitergehen? Wird es je wieder ein Flaggschiff wie den Moog One geben? Werden die kleinen Moog-Synthesizer billiger werden? Kann man noch hinter Moog stehen, wenn es sich im Grunde nicht mehr um die Traditionsmarke handelt? Wie seht ihr das?

Hier das offizielle Statement von Moog Music / inMusic:

We want to thank everyone who has reached out over the last several days to check in on us. We also want to share some important information from the Moog factory.

Last Friday, we parted ways with a number of our skilled production team members. For those of us still with Moog, these employees represent friends, siblings, spouses. This hasn’t been easy for anyone. Please know that these folks were provided continued compensation and benefits as they plan their next career steps.

It has always been our mission to manufacture Moog instruments in our local community.
Moog Music headquarters will remain in Asheville, NC. We will continue to design, engineer, service, and manufacture instruments here. We will also manufacture a selection of our instruments with trusted partners who are dedicated to maintaining the quality and sound of Moog products. Some of these partners have already been helping us for years to create instruments you know and love.

These changes are necessary for the future of Moog as we continue to face the ongoing challenges of manufacturing electronic instruments in America.

We have a talented group of employees in Asheville who are committed to bringing you the best-sounding electronic instruments in the world. We’re here because we love these instruments, and we will continue to stay focused on developing inspiring musical tools for our creative community.

We’re grateful for the passion and care you have shown us. We ask that you please continue to show consideration to our employees and keep an open mind as we put the finishing touches on some of our most innovative instruments yet.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ich bin nur froh, dass das mein guter Freund Dr. Robert Moog nicht mehr miterleben muß. Bob war sehr oft mein Gast in Erlangen. Schöne Grüße
    Herbert Lutz

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  2. Grundsätzlich geht es hier ganz allein um die Finanzierung einer Firma in einem schwierigen Umfeld. Die Produkte von Moog sind überwiegend Boutique- Produkte für Kenner mit solide ausgestattetem Portemonnaie. Mit den günstigeren “Massen- Produkten”, wie dem Mavis oder den Mothers, wird man auch kein Unternehmen mit 100+ Mitarbeitern inkl. Vertrieb und Service erhalten können. In den letzten Jahren stiegen die Preise für Minimoog und One extrem an und das Geheule war groß. Es geht aber nicht anders, wenn man keine Massenware herstellt. Der Stückpreis ist bei den kleinen Produktionsmengen im Hause Moog einfach zu hoch. Will man im Preis runter, muss günstiger produziert werden. Das geht nur im Bereich Lohn, Menge und leider auch Qualität. Wird der Minimoog zukünftig in China zusammengebaut, dann wird er auch nicht viel günstiger sein, solange die Bauteile nur in kleinen Mengen angefordert werden. Ich glaube, dass Moog bei den Lieferanten beinahe “Ersatzteil-Preise” zahlt. Wer schon einmal ein Ersatzteil für sein Auto oder auch ein Gerät kaufen musste, der versteht das. Aufschläge von tausend Prozent sind völlig normal. Moog muss den Weg des Turbo- Kapitalismus gehen. Andernfalls läge der Preis für einen Minimoog bald bei über 10K Euro. Wünschenswert wäre ein Produktmix aus günstigen Angeboten (Rackversionen, Module, tools), die man in sehr großen Stückzahlen verkauft und einer Premium- Linie ohne Kompromisse, die dann Minimoog und Co. beinhalten. Die sollten dann weiter konsequent handgefertigt sein und einen entsprechenden Preis haben. Vielleicht rechnet sich das ja. Am Ende muss man sich vor Augen führen, dass man nicht so oft im Leben einen neuen Minimoog kaufen wird.

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    1. In Gewisser Weise muss ich ein bisschen
      wieder sprechen es geht schon mit Qualität und Quantität man müsste nur in der Herstellung vielleicht mit Automation besser . Platinen Herstellung nicht 5000 vielleicht 20000 ,SMD Bestückung, und so weiter es gibt viele Möglichkeiten,das der Preis fällt aber nicht zu Billig .

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  3. Ich selbst bin Besitzer eines Minimoog Bj. 1972 und finde es traurig, dass wieder ein Traditionsunternehmen, den “Bach `runtergeht”. Und wenn inMusic tatsächlich Synthesizer dann mit Partnern in China produziert, sind es keine MOOGs mehr sondern irgendetwas, auch wenn MOOG draufstehen sollte. Ob man in diesem Fall noch hinter MOOG stehen kann bleibt abzuwarten, sorry!

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  4. Traurige Entwicklung. Bleibt abzuwarten, was da kommen wird. Kleine günstige Geräte wie Mother-32, DFAM würden mich freuen, ein Moog One war in meinen Augen schon immer ein Fehler: zu groß, zu teuer, zu wenig Moog.

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