Ein ambitioniertes Projekt wird zur Kleinserie

Luma-1 – eine LM-1 mit Extras

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Joe Britt und Roger Linn mit ihren Drum-Maschinen

Was macht man, wenn man eine alte Linn LM-1 geschenkt bekommt? Beats programmieren ist die eine Möglichkeit. Joe Britt, CEO einer Tech-Firma, fand es interessanter, die Maschine zu modifizieren und zu erweitern. Das Ergebnis zeigte er Roger Linn höchstpersönlich und der stellte das Projekt wiederum auf seiner Webseite vor.

Joe Britt hatte zwar Spaß mit seiner LM-1, doch dachte er, dass sie ein paar Extra-Features vertragen könnte, zum Beispiel das Laden alternativer Sounds sowie Regler für Pitch und Panorama auf dem Frontpanel. Also suchte er nach Schaltplänen, um die Modifikationen durchführen zu können. Er fand aber nur unvollständige Dokumentationen und musste daher den Rest durch “reverse-engineering” ergründen. Daraufhin entwarf er alle Platinen neu, um seine Erweiterungen unterbringen zu können. Die Platinen wurden dabei trotzdem nur halb so groß wie die originalen Boards.

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joe britt lm-1
Die modifizierte LM-1 mit einem “Purple Board” – Prince hätte es geliebt

Grundsätzlich entsprechen die Schaltungen von Britt den Entwürfen von Roger Linn, aber es gibt zwei grundlegende Unterschiede. Zum einen wurden die Sound-ROMS durch RAM-Chips ersetzt und zum anderen gibt es eine Teensy-CPU mit neuer Software, mit der sowohl die Originalschaltung gesteuert wird, aber auch neue Sounds in den RAM geladen werden können. Außerdem wurden die Panoramaschalter mit drei Stellungen durch echte Potis ersetzt, mit denen man auch Pitch regeln kann.

Weitere technische Details könnt ihr auf der Webseite nachlesen, die ihr über diesem Link erreicht. Ein Video zeigt die erweiterte LM-1:

Joe Britt war mit dem Thema noch nicht ganz durch und hat danach weitere Verbesserungen in Angriff genommen, wie zum Beispiel eine LCD-Anzeige und ein überarbeitetes Outfit. Das Gerät wurde Luma-1 getauft und nach der ersten Veröffentlichung über dieses Projekt kamen so viele Nachfragen, dass man sich entschlossen hat, tatsächlich eine Kleinserie zu produzieren.

Der Audiosignalweg der Luma-1 entspricht dem Original und verwendet die gleichen Vintage-DACs und Filter. Es wird eine Dual CPU, bestehend aus Z80 und ARM, genutzt, auf der die Rev. 3 der originalen LM-1 Firmware läuft. Anstelle von Eproms gibt es RAM-Chips pro Stimme, in die Sounds von der internen SD-Karte oder per Sysex-Dump geladen werden können. Das Gerät wird komplett in den USA gefertigt und es kann ab sofort über die Instagram-Seite von Joe Britt vorbestellt werden. Der Preis steht noch nicht entgültig fest, aber man würde gern $4.995 aufrufen, weil das die gleiche Summe wie seinerzeit bei der LM-1 ist. Obwohl das Projekt auf der Linndrum basiert und von Roger Linn abgesegnet ist, wird sein Name nicht auf dem Gerät stehen.

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