Eurovision Song Contest 2017

Keyboards-Kolumne: Was bleibt übrig vom ESC?

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Wie bitte?! Sie haben den Eurovision Song Contest 2017 nicht gesehen? Der Autor dieser Kolumne auch nicht – er hat sich aber trotzdem so seine Gedanken gemacht.

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Alljährlich ist er so sicher wie die Stromrechnung oder der viel zu früh einsetzende Weihnachtsstress: der Eurovision Song Contest. Im windmühlenartigen Rhythmus ist darauf Verlass, dass Jahr um Jahr Songs zu hören sind, die meist nur mehr von dem bieten, wovon alle sowieso schon längst genug haben. Da treten dann einmal großartige Sängerinnen auf, die aber wieder nur eine Pophymne nach Maß trällern, total durchgedrehte Bands, die das Auffallen zum Selbstzweck erhoben haben oder die typischen Kopien des Vorjahresgewinners, der zumindest für ein paar Wochen im Gedächtnis geblieben ist.

Also: Gähnende Langeweile und kein Wunder, dass kaum noch einer einschaltet.

Bei all der Kritik, die in den letzten Jahren (und sowieso um einen ESC herum) zu hören waren, darf man aber tatsächlich nicht vergessen, worum es hier geht: um eine sehr gute Idee, die in Zeiten politischer Krisen sehr aktuell ist. Denn wo verschiedenste Nationen miteinander musizieren, geht es auch um ein Gefühl. Dass es da Menschen gibt, die an einer gemeinsamen Sache teilnehmen, auf der gleichen Bühne stehen, genauso mitfiebern oder sich im Anschluss ebenso über die Veranstaltung auslassen. Dann wirkt das alljährliche Auszählen der Stimmen für die jeweiligen Nationen und die anschließende Deutung fast schon kleinkarriert.

Was dann noch übrig bleibt, ist vielleicht kein sehenswerter Gesangswettbewerb – aber vielleicht ein (kleines) bisschen Frieden.

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