Adam Rokhsar im Interview

Die Entwickler von „Geisterwelt“

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Hier ein Interview mit dem Gründer von Utami, deren Max For Live-Instrument „Geisterwelt“ bereits bei uns im Minitest durchleuchtet wurde. Bevor er Programmierer wurde, arbeitete Adam Rokhsar als Kinderpsychologe. Musik und Visual Art macht er schon sein ganzes Leben lang…

Geisterwelt-Programm

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1) Herzlichen Glückwunsch zum Release von „Geisterwelt“! Wie lange habt ihr daran gearbeitet?

Wir haben an Geisterwelt etwa bis Herbst diesen Jahres entwickelt. Die Audio- und Videoengine war etwa nach sieben Monaten fertig. Bis zuletzt haben wir viele verschiedene Entwürfe für Geisterwelt probiert, bis wir letztendlich an dieser Oberfläche hängen geblieben sind. Einige Ideen wie das Loopen der Videosektion haben wir zugunsten einer besseren CPU-Nutzung aber später aufgeben. Da mussten wir auch teilweise neue Wege finden, um dieses Ziel zu erreichen!

Insgesamt haben wir uns auch für das Interface viele Monate Zeit gelassen. Unser Designer Nate Rodriquez liebt es, Oberflächen zu gestalten, in denen sich die Nutzer verlieren können – und das ist genau die Art von Design, die wir auch selbst lieben!

2) Geisterwelt ist wirklich ein spezielles Stück Software – wie seid ihr auf diese abgefahren Idee gekommen? Benutzt ihr es für eure eigenen Projekte?

Oh, vielen Dank! Wir lieben die Idee, in etwas hineinzuzoomen und dort ein eigenes kleines Universum zu entdecken – so wie man sich vielleicht auf die Hände schaut, hineinzoomt und dort dann plötzlich eine mikroskopisch kleine Welt unter der Haut steckt. Geisterwelt soll den kleinsten musikalischen Moment einfangen und daraus einen Song machen. Wir benutzen all unsere Software auch für unsere eigene Musik. Normalerweise beginnt so auch die Idee zu unseren Kreationen – wir verwenden sie selbst, und versuchen dann etwas daraus zu machen, dass wir mir jedem teilen können! Es gibt so vieles, dass ich noch nie gehört habe – und wir suchen Wege, diese Sounds machen zu können!

3) Auch eurer anderes M4L-Device „Motion“ hat ein ungewöhnliches Konzept – warum habt ihr euch gerade Ableton (und M4L) für eure Software ausgesucht?

Wir lieben Ableton – jeder bei uns benutz es als Haupt-DAW. Ich selbst nutze Max schon seit vielen Jahren. Als dann Ableton und Cycling74 dann zusammen an Max for Live gearbeitet haben, hat das für mich vieles verändert. Ich habe Max bis dahin für Audio, Video und Installationen genutzt – plötzlich konnte ich Max auch in meiner Lieblingsmusikumgebung benutzen. Damit kann man Ideen wirklich schnell umsetzen. Mit „Motion“ habe ich begonnen, als ich mit Kindern in einer Nachmittagsbetreuung arbeitete. Als ich vor der ersten Stunde auf die Schüler wartete, dachte ich, dass es doch witzig sein würde, wenn die Kinder durch die Tür kämen, und der gerade abgespielte Song dadurch schneller werden würde. Das habe ich dann umgesetzt und es war ein echter Hit für die zehnjährigen. Wir haben dann einige Monate an Motion verbessert, damit man Gesten und Bewegungen aufnehmen und loopen kann.

4) Wird es in Zukunft noch mehr von euch geben?

Wir arbeiten da an einigen zukünftigen M4L-Plugins – zum Beispiel welche mit denen man Fotos zu Sound, oder Musikvideos in Realtime erstellen kann. Und dann noch einige Audio-Effekte. Jenseits von Ableton arbeiten wir an einer web-basierten Version von einem Device namens RokVid, dass wir letztes Jahr für Ableton programmiert haben, mit dem man Musikvideos online erstellen können wird. Außerdem arbeiten wir auch noch an einer mobilen App – wir sind wahnsinnig gespannt, aber können leider noch nicht mehr verraten…

 

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