Kleine Looping-Kiste

Test: MIDI Looper von Future Artist

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Audiolooper? Kalter Kaffee! Im Zeitalter von MIDIfizierungen und Co zählt komplexes MIDI-Routing längst zum guten Ton und braucht ihn eben – einen eigenen Looper. Future Artist bringt eine Kiste auf den Markt, die euch diese Möglichkeit geben will – als Standalone und mit stylischem Metallgehäuse.

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(Oberfläche des MIDI Loopers mit Anschlüssen. Der Klinkenanschluss für den Fußschalter liegt etwas verschoben auf der Geräterückseite.)

 

Ausgepackt
Der kleine Karton, der den MIDI Looper sicher zu euch nach hause bringen soll ist verheisungsvoll leicht gepackt. Im Lieferumfang enthalten ist neben einer dringend empfohlenen Anleitung (später dazu mehr) ein USB-Kabel Typ B, Klinkenadapter für einen unterstützten Fußschalter und eben die kleine Kiste, die mit 121mm x 66mm x 40mm in jedem Setup einen Platz finden dürfte. Bei dieser Größe ist natürlich besonders interessant, wie rutschfest das Gerät ist. Vier Noppen sorgen auf jeden Fall für genügend Grip, wenn das Teil flach auf einer nicht zu glatten Oberfläche platziert wird.

 

Die äußeren Werte
Apropos Oberfläche: der MIDI Looper fühlt sich trotz metallenem Gehäuse mit seinem hochwertig pulverbeschichteten Äußeren nicht zu kalt an. Aktuell ist das Gerät zu einem Straßenpreis von rund 250,– Euro zu haben.

 

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(Oberfläche des MIDI Loopers von Future Artist. Stetig läuchtendes, rotes Licht bedeutet: Aufnahme läuft. Das Orangene Licht, dass auf dem vierten Track aufgenommen wird.)

 

Bedient wird das kleine Tool über zwei sehr gut verarbeitete Drehknöpfe, die schönes, knackiges Feedback geben. Weniger knackig, dafür aber hintergundbeleuchtet kommen zwei Taster daher, die euch über verschiedene Farben signalisieren, in welchem Modus ihr euch gerade befindet, oder die im Tempo des gewählten BPM blinken. Neben der Beschriftung, die euch eine kleine Gedächtnisstütze für die einzelnen Funktionen sein soll, finden sich auf der Rückseite ein USB-Anschluss, über den der Looper auch mit Strom versorgt wird, eine Miniklinke für einen anschliesbaren Fußschalter und je ein MIDI In und Out. Letzgenanntere Anschlüsse haben jedoch leicht Spiel, was etwas anfällig wirkt – gerade weil diese Buchsen ja häufig ein- und augesteckt werden ist das etwas schade.

 

 

Losgespielt
Geräte verkabelt und los geht’s. Insgesamt stehen euch vier Tracks zur Verfügung, die ihr unabhängig voneinander bespielen, starten und stoppen könnt. Natürlich ist auch Overdubbing möglich. Eine Aufnahme startet ihr mit Druck auf den Linken Taster, der daraufhin rot blinkt, um euch die Aufnahmebreitschaft zu signalisieren. Mit einem weiteren Druck werden eingehende Midi-Signale aufgezeichnet, die dann mit einem weiteren Druck auf Dauerschleife abgefeuert werden.

Etwas unübersichtlich und auch fummelig wird es allerdings, wenn ihr einmal eine solche Aufnahme löschen oder wiederrufen möchtet. Einzige Orientierung bieten die Farben der beiden Tasten. Unbedingt notwendig also, dass ihr euch zuvor einmal ausgiebig mit der Anleitung beschäftigt und die zugrundeliegende „Menüstruktur“ auswendig lernt. Für musikalische Momente, in denen mehr gar nichts geht oder ihr euch schlichtweg verzettelt habt, wäre ein weiterer „Reset“-Knopf wünschenswert gewesen.

Mit an Bord ist auch eine Quantisierungsfunktion, mit der ihr eure Aufnahmen im 1/4- bis 1/96-Raster timen könnt. Pro Track lassen sich 1 – 64 Takte aufnehmen. Das passt!

 


 

Fazit
Der MIDI Looper von Future Artist macht nicht nur verdammt viel Spaß –  er eröffnet tatsächlich auch eine spannende Welt, in der ihr eure Controllereingaben ohne PC loopen könnt. Für die Bühne ist das Gerät robust verarbeitet – auch wenn die MIDI-Anschlüsse einen leicht wackligen Eindruck machen. Zugunsten der geringen Größe muss man ein etwas verzweigtes und auf den ersten Blick unübsersichtlicheres Bedienkonzept in Kauf nehmen. Der Preis von knapp 250,– EURO ist dazu sehr hoch – ist für das einzigartige Konzept sowie eine 100% “Made in Germany”-Fertigung gerechtfertigt, vor allen Dingen, wenn man ohne PC in kompakter Bauweise loopen möchte.

 

Weiterführende Links:

Hersteller-Website

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Vorab, ich hab das Gerät noch nicht, erwäge aber den
    Kauf und habe daher sehr ausführlich im Internet
    recherchiert.
    Ich schliesse mich VOLL der Kritik von Keyboards an:
    “Der Preis von knapp 250,– EURO ist dazu sehr hoch.”
    Inzwischen kostet der MIDI LOOPER schon 269,– Euro.
    Was nützt “deutsche Fertigung”, wenn die auch nicht
    besser ist wie z.B. die japanische (YAMAHA, ROLAND)?
    Zu teuer auch deswegen: der MIDI LOOPER ist vermutlich
    nur eine Adaptation bzw. Rückentwicklung des Midi-REX.
    “Rückentwicklung” deshalb, weil der Midi-REX viel
    mehr DIREKTE Zugriffsmöglichkeiten durch viele Tatster
    hat, z.B. direkt auf die 4 Tracks. Wer die technischen Daten
    vergleicht, wird viele Übereinstimmungen bemerken.
    Der Midi-REX hat auch ein Display! Vermutlich wurde so stark
    “abgespeckt”, damit man a) nicht merken soll, dass der
    Midi-REX das Vorbild war und b) weil man durch Einsparen
    von Tasten und Display – statt dessen 2 Leuchtdioden” –
    nochmals Kosten sparen kann.
    Keyboard-Zitat: “Unbedingt notwendig also, dass ihr euch zuvor einmal ausgiebig mit der Anleitung beschäftigt und die zugrundeliegende „Menüstruktur“ auswendig lernt.”
    Wenn für so ein simples Gerät mit nur 2 Tastern und 2 Drehreglern das “Auswendiglernen der Menüstruktur” nötig ist, dann
    STIMMT ETWAS MIT DEM GANZEN KONZEPT NICHT!
    Ich suche so einen Hardware-Looper schon seit Jahren! Das heisst, normalerweise hätte ich sofort zugegriffen! Aber was mich bis jetzt abgeschreckt hat ist der eindeutig zu hohe Preis und die technische Fehlkonzeption! Dazu gehört nicht nur der fehlende Direktzugriff und dass man in “Menüs” einsteigen muss – ein Witz, für so ein kleines Gerät! -, sondern auch die zu geringe Auflösung, Quantisierung in der Zeitachse. Profikeyboarder berichten in Foren z.B., dass beim schnellen Spielen (z.B. bei Synkopen), Noten verschluckt werden. Das ist natürlich wenig erfreulich. Wenn ein so einfaches Gerät
    so einen stolzen Preis hat, dann muss es auch ausreichend
    Qualität liefern!
    Ich war in Kontakt deswegen mit future-artist, und es wurde ein Update für Januar 2018 zugesagt.
    Ein Update wurde zwar durchgeführt, aber leider nicht hinsichtlich der Auflösung, vermutlich deswegen, weil das eine Änderung der
    Hardware nötig gemacht hätte.
    Auf dem angelsächsischen Markt gibt es mehrere Hardware-
    Midi Looper und das schon länger. Hinsichtlich der Preisgestaltung
    des MIDI LOOPERS von future-artist wird hier quasi die
    Monopolstellung auf dem deutschen Markt ausgenutzt.
    Den Midi-REX gibt es leider nur als Bausatz, aber die Platine
    plus das vorprogrammierte SRAM gibt es in den USA um 45 $
    + 15$ Versandkosten, ansosten braucht man nur wenige
    Standardbauteile, die man in jedem deutschen Elektronik-
    versandhandel billig bekommen kann, so dass man den Midi-REX
    locker um 100 Euro herstellen kann. Um diesen Preis wird er
    auch gebraucht von Bastlern angeboten, ist aber selten. Auch daraus resultiert, dass die future-artist Version überteuert ist – fast dreimal so hoher Preis! -, und der Midi-REX bietet, wie schon erwähnt, zudem noch direktere Zugriffsmöglichkeiten.
    Wenn sich früher deutsche Entwickler daran gemacht hätten – man legt ja Wert darauf, dass es aus “deutscher Produktion” ist -, dann hätte man das Gerät nochmals verbessert, anstatt abgespeckt.

    Auf diesen Kommentar antworten
  2. Hallo lieber Gerhard

    Konstruktive Kritik hören wir gerne. Schade nur, dass du den MIDI LOOPER scheinbar noch nicht selbst getestet hast.
    Die “Menü Struktur” und das ganze Konzept ist sehr lean gehalten. Das Gerät wird komplett in Deutschland gefertigt. Und der Preis ist seit Markteinführung der gleiche.
    Die LED Taster sowie das Aluminium Gehause mit hochwertigm Pulver führen tatsächlich zu einem Preis der mit der Massenfertigung in China nicht vergleichbar ist.
    Wir sind ein kleiner Hersteller und haben dieses Gerät noch nicht für einen Massenmarkt in der Produktion. Wir fertigen jedes Gerät am Ende per Hand in Süddeutschland.
    Probier das Gerät doch mal aus. Z.B. in einem der zahlreichen Shops. Und dann lass uns mal skypen.
    Liebe Grüße aus der Pfalz
    ..heute von der Superbooth

    Wenn kommen magst, geben wir dir eine Freikarte.

    Cheers
    Dein Future Artist Team

    Auf diesen Kommentar antworten
  3. Tja. 100 euro herstellkosten von einem Bastler…
    Ist halt auch was andres als ein seriös produziertes Produkt in einem pulverbeschichtetem Aluminiumgehäuse…cheers mate

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