Mädchen für alles

Roland V-Combo VR-700 – Orgel und Ensemblekeyboard im Test

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Roland V-Combo VR-700
(Bild: Dieter Stork)

Gleichzeitig mit dem Titelbild der letzten KEYBOARDS-Ausgabe stand das Roland VR-700 in meinem Testlabor – verschiedener können Konzepte nicht sein …

Hier das Alles-in-einem-Keyboard, das für (fast) alle Einsatzmöglichkeiten gerüstet sein soll, dort die Keyboard-Burg, in der Tastenspieler für jeden Sound ein spezialisiertes Instrument finden.

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In einem Punkt dieses Vergleiches kann ich das Roland V-Combo VR-700 direkt zum unschlagbaren Sieger krönen. Sie kommen sicher selbst drauf, wenn Sie sich vorstellen, was Sie alles anstellen müssen, um mit dem einen oder anderen Keyboardbesteck Ihren nächsten Samstagabend-Gig zu bestreiten: Gewicht und Abmessungen sprechen ganz klar für die Roland All-in-One-Lösung. Doch wie sieht es mit den anderen beachtenswerten Eigenschaften aus?

Das Konzept

Ich habe es schon angedeutet: Roland möchte mit dem V-Combo VR-700 dem ambitionierten Tasteur eine Komplettlösung unter die Finger geben, mit der man in den meisten Bühnensituationen die sprichwörtliche gute Figur machen kann. Dazu braucht man neben einer guten Klaviatur (hier: 76 Tasten, Waterfall-Form, orgeltypisch leicht) einen vernünftigen Orgelsound samt Zugriegel, einen ebensolchen Klavierklang sowie eine Auswahl an Standardklängen aus den Abteilungen Streicher, Bläser und Synth-Klassiker. Alles das muss schnell und flexibel zu bedienen sein, und auch den flexiblen Anschluss an die Außenwelt und den Umgang mit Speichermedien darf man nicht vergessen.

Vieles erinnert mich bei diesem Instrument übrigens an meine alte Roland VK-7 (nicht VK-8!), die neben den Orgelsounds ein ähnliches Angebot an zusätzlichen Sounds machte. Die mochte ich jedoch kaum aus dem internen Speicher locken, zu groß war der qualitative Unterschied; auch die Flexibilität im Umgang mit diesen Zusatzsounds ließ zu wünschen übrig.

Das – ich nehme es an dieser Stelle dem Fazit vorweg – hat Roland jetzt beim VR-700 deutlich besser gelöst. Zum einen sind die ENSEMBLE-Sounds qualitativ gleichwertig mit den Orgelsounds, und zum anderen ist der Zugriff bedeutend einfacher gestaltet. So hat man Taster für die einzelnen Soundgruppen vorgesehen, das Lautstärkeverhältnis zwischen Orgel und Ensemble-Sounds lässt sich durch einen separaten Zugriegel steuern.

Zudem sind sowohl Split- als auch Layer-Sounds vorgesehen, bei denen man Orgel und Ensemble-Klänge, aber auch zwei Ensemble-Sounds kombinieren kann.

Der erste Pluspunkt für das gelungene Konzept ist also schon sicher.

Passionierte Soundtüftler hingegen werden den umständlichen Zugriff auf die Ensemble-Sounds bzw. deren fehlende Editiermöglichkeit als Wer mutstropfen empfinden – eine Einschränkung, die sicherlich dem Konzept des grundsätzlich schnellen Zugriffs geschuldet ist.



№4 2017

  • Modular Kolumne
  • FOO FIGHTER RAMI JAFFEE
  • INTERVIEW MIT MATT BLACK VON COLDCUT
  • OMD
  • Look Mum No Computer
  • Beardy Guy von Walk Off The Earth
  • STAGEPIANOS: DIE NEUE EINFACHHEIT
  • Ungesichert: Fusebox
  • Touché! Ein sehr sensibles Brett!
  • Inside Clavia: Besuch in Stockholm
  • REISE ZUM URSPRUNG DER SYNTHESE
  • DIE HAMMOND-STORY
  • Transkription: Chilly Gonzales –  Solitaire


Die Orgel in Theorie …

Vollpolyfon ist sie spielbar, das gute Stück, und ihre Konstrukteure haben ihr all die schönen Dinge eingepflanzt, die es braucht, um den vernünftigen „klassischen“ Orgelsound zu erzeugen: drei Spielebenen (allerdings virtuell bzw. via MIDI), neun Fußlagen samt Zugriegel, je drei Stufen für Vibrato und Chorus, SECOND und THIRD Percussion inklusive Wahlmöglichkeiten für SOFT und SLOW, eine ROTARY-Simulation mit GAIN-Parametern sowie vier Tonewheel-Typen und fünf Verstärker-Simulationen. Und wer bisher KEYCLICK und LEAKAGE vermisst hat: Roland hat auch diese natürlich nicht vergessen.

Viele dieser Parameter lassen sich recht ausführlich im FUNCTION-Menü des VR-700 bearbeiten. Ohne hier allzu sehr ins Detail gehen zu wollen, möchte ich hier als Beispiel für die differenzierten Einstellungsmöglichkeiten die Rotary-Parameter vorstellen.

Getrennt für WOOFER (Bass-Rotor) und TWEETER (Hochtonhorn) können Sie die Lautstärke (LEVEL), die RISE TIME (Beschleunigung) und die FALL TIME (Abbremsen) jeweils im Bereich von 0 – 127 einstellen. Der gleiche Wertebereich gilt für die SLOW SPEED und die FAST SPEED, jeweils wieder getrennt für Woofer und Tweeter. Im Bereich von 0 – 10 hingegen finden sich so interessante Parameter wie SPREAD (Stereobreite), MIC DISTANCE, SPEED RANDOMIZE und BRAKE POSITION. Die drei letzten Parameter gelten für das gesamte virtuelle Orgelkabinett.

Hier bleiben sicherlich keine Wünsche offen, denn diese Parameter übertreffen in ihrer Ausführlichkeit sogar einige der in der letzten Ausgabe vorgestellten „reinen“ Leslie-Simulationen.

Das klangliche Ergebnis korrespondiert jedoch nicht zwangsläufig mit der Zahl der Einstellungsmöglichkeiten. Persönlich bin ich von der ROTARY-Simulation nicht hundertprozentig überzeugt, meinen Eindruck kann ich vielleicht am ehesten mit „wenig Tiefe“ beschreiben. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Schlecht ist diese Simulation auf keinen Fall, vor allen Dingen in diesem Allround-Keyboard VR-700.

… und Praxis

Für den Orgelsound hat man bei Roland einen Zwischenweg zwischen einem eher aggressiven „Right-in-your-face“-Sound und einem weichgespülten Schmusesound gewählt. Wenn Sie möchten, können Sie den Sound aus dieser klanglichen Mitte heraus in beide Richtungen biegen, ohne die Endpunkte ganz zu erreichen – total aggressiv beispielsweise wird die Orgel des VR-700 also kaum werden. Im Vergleich mit den reinen Orgeln anderer Hersteller reicht der Orgelsound des VR-700 nicht ganz heran, im Orgel-Abitur würde es aber für satte 10 Punkte durchaus reichen. Für den Orgelklang hat man sich übrigens auf den Tonewheel-Sound beschränkt, der typische Transistor-Sound ist nicht verfügbar.

Beim längeren Probespiel kamen noch ein paar Dinge an mein Ohr, die sich erst nach längerer Zeit erschließen und die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Da wäre zum Beispiel meine Begeisterung, als ich den Ringmodulator entdeckte: Ringmodulator für Orgel! Welcher geniale Geist hat die Roland-Entwickler befruchtet, dass diese einen Ringmodulator für das VR-700 nicht nur ins Pflichtenheft schreiben, sondern auch bis ins fertige Instrument bringen? Dank auf all meinen Knien dafür! Natürlich kann man diesen Effekt nicht allzu oft einsetzen, und die Regelmöglichkeiten via D-Beam sind deutlich eingeschränkt, aber das ist doch mal was Abgefahrenes! Vor allem, weil es spezielle, individuelle Geräte dieser Art (für Tasteninstrumente) – mit Ausnahme des Moogerfooger MF-102 – nicht gibt! (Man belehre mich gerne eines Besseren.) Und da kommt so ein Allround-Gerät daher und präsentiert einen Ring-Modulator. Ich fass’ es nicht!

Ebenfalls ein toller Effekt: Wheel Brake. Spring Reverb hingegen klingt ein bisschen schlapp, da krachte sogar meine alte Farfisa Profi 110 besser, wenn ich sie schüttelte …

Nachfolgende Dinge haben mir weniger gefallen, aber urteilen Sie selbst, ob es Ihnen ähnlich geht: Wenn man die PERCUSSION einschaltet, wird der Orgelsound leiser (vergleichend hörbar bei gedrückten Tasten), außerdem klingen die Percussion-Töne für alle gedrückten Tasten (leise, aber vernehmbar). Das ist dann störend, wenn Sie bei gedrücktem Akkord umregistrieren möchten. Wollen Sie einen solchen Lautstärkensprung vermeiden, drücken Sie zunächst SOFT und dann das gewünschte PERC-Register. Wohlgemerkt: Das liegt nicht daran, dass beim Einschalten der Percussion das 1′-Register stummgeschaltet wird (wie beim alten Vorbild), es ist eine Lautstärken-, keine Klangfarbenänderung.

Beim Einschalten des CHORUS-Effekts wird der Orgelsound geringfügig dumpfer. Das steht im Gegensatz zu dem Effekt, den man – gemäß dem Vorbild, der Mutter aller Orgeln – erwartet. Dort wird der Sound beim Einschalten des Chorus teilweise deutlich brillanter. Ein Effekt, den andere Hersteller in ihren Produkten auch genau so nachbilden.

Und zum Schluss: Ja, ich hab’s auch gehört: Wenn man bei gehaltenen Tönen die Zugriegel verändert, hört man Rasterschritte. Kein Wunder, denn die Zugriegel werden nicht wie anno dazumal analog abgetastet, sondern digital – da hört man eben die Schrittchen (am besten übrigens im 8′- und 4′-Register).

Roland V-Combo VR-700
Das rückwärtige Anschlussfeld – erfreulich: die XLR-Ausgänge (Bild: Dieter Stork)

Das Ensemble spielt auf …

… und bietet 65 verschiedene Sounds (TONES), die sich maximal 128-stimmig polyfon spielen lassen, das gilt auch für die fünf RHYTHM SETS und die zusätzlichen 256 GM2-TONES und neun GM2 RHYTHM SETS. Qualitativ besteht ein deutlicher Unterschied zwischen den Tones und den GM2-Tones, da sollten Sie sich keiner Illusion hingeben. Aber als Würzmittel in der Klangküche der Ensemble-Sounds lassen sie sich gut einsetzen. Erzeugt werden diese Sounds mittels PCM-Technologie.

Die zehn PIANOS (akustisch) klingen allesamt hervorragend, Sie sind damit für alle pianistischen Aktivitäten gerüstet, ganz gleich ob der musikalische Wind aus Richtung Klassik, Jazz oder Rock weht. Und natürlich steht im Saloon auch ein Instrument für die Honky-Tonk-Show. Das sind übrigens dieselben Pianos wie in Rolands Home-Piano RD-700 GS.

Ein Wermutstropfen: Gerade die etwas „fülligeren“ Pianos klingen in den tieferen Lagen m. E. unnatürlich lange aus, bleiben auffällig lange „stehen“, oder, um im Fachjargon zu bleiben: Die Sustain-Phase ist zu lang bzw. fällt zu langsam ab. Machen Sie bei Gelegenheit einmal selbst den Versuch, schlagen kräftig das tiefste „e“ an und halten den Ton. Mir gefällt das nicht, aber stört es Sie?

Ebenfalls zehn Variationen gibt es bei den E.PIANOS, unter denen sich auch ein (nicht elektrifiziertes) Cembalo (HARPSICHORD) verbirgt. Auch hier sind die „Klassiker“ an Bord, verstecken sich aber (wie bei anderen Herstellern auch) hinter allgemein gehaltenen Bezeichnungen, weil man aus diversen Gründen nicht „Wurlitzer“, „Rhodes“, „Hohner“ oder „Yamaha“ schreiben kann. Diese Sounds sind von Haus aus bereits mit den angesagten Effekten ausgestattet, leider kann man diese – und das gilt für den gesamten Ensemble-Bereich – nur marginal selbst bearbeiten: Der Hersteller hat einen EFFECT-Regler plus Ein/Aus-Schalter für diesen Bereich vorgesehen. Jedem Ensemble-Sound ist ein bestimmter Effekt zugeordnet, und ein festgelegter Parameter lässt sich über Regler und Schalter steuern. Beim 60’s PIANO ist als Effekt AUTO PAN vorgesehen und eingeschaltet, der Regler steuert bei Bedarf die Geschwindigkeit.

Die Zuordnungen und Intensitäten passen sich meistens gut in die musikalische Umgebung ein, speziellere Wünsche kann der VR-700 allerdings nicht erfüllen.

Die STRINGS (fünf an der Zahl) sind Universalsounds unterschiedlicher Fülle und virtueller Größe und passen sich ebenfalls gerne an. Gleiches lässt sich auch von CHOIR/SCAT (fünf Variationen) sagen, wobei ich schon mehrfach konstatieren musste, dass sich meiner Meinung nach der Sound JAZZ SCAT in Live-Situationen über die Klaviatur nur unsicher in seinen unterschiedlichen Layers steuern lässt.

Die BRASS-Abteilung besteht ebenfalls aus fünf Mitgliedern, ist nach meinem Geschmack erstaunlich vielfältig einsetzbar und lässt sich im Jazz und im Pop-Bereich gut einsetzen.

Gleich zehn SYNTH LEADS bietet der VR-700, teilweise benannt nach Wellenformen. Sie sind teilweise nur monofon spielbar, dabei erklingt der jeweils zuletzt gespielte Ton. Dadurch „glidet“ das Portamento mal auf-, mal abwärts. Das verhindert leider solch „klassische“ Registrierungen wie Blechbläser mit einer zusätzlichen Solostimme „on top“.

Die fünf SYNTH PADS sind ab Werk mit einer gehörigen Portion Weichspüler versehen, was auch so richtig ist. Bei manchen musikalischen Gelegenheiten würde ich mir einen etwas prägnanteren Toneinsatz wünschen. Aber Sie weichen dann vielleicht auf die polyfon spielbaren SYNTH LEADS aus. Es bleiben die Gruppen GUITAR und BASS, wobei die Erstere für mich immer die unglaubwürdigste für ein Tasteninstrument bleiben wird, während der Bass eher zu den leichteren Übungen für ein Keyboard zählt. So ist auch mein sehr subjektiver Eindruck dieser beiden Soundgruppen.

Die letzte Gruppe ist mit OTHERS/GM2 überschrieben. Sie finden auf den ersten fünf Positionen jeweils zwei Kombis von Piano und E.Piano mit Streichern und Pad-Sounds sowie den Klassiker Bass+Ride-Cymbal. Dann folgen die fünf VR-Drumsets und schließlich die lange Latte der GM2-Tones.

Zusammenfassend kann ich konstatieren, dass Roland dem VR-700 eine gelungene Auswahl an Ensemble-Sounds mit auf den Weg gegeben hat. Die Flexibilität in Bezug auf die zugeordneten Effekte ist stark eingeschränkt, aber dem Konzept geschuldet. Sie lässt sich umso leichter verkraften, weil die Ingenieure bei der Auswahl musikalisch gedacht haben, sodass Sie beim größten Teil der musikalischen Anwendungen mit dieser Festlegung leben werden können. Einfach zu erstellende Layer- und Split-Sounds (sowohl mit Orgel als auch mit zwei EnsembleSounds) erweitern die Palette der Möglichkeiten beträchtlich.

Minus One

Brauchen Sie Unterstützung, weil Sie gerne zum Playback üben oder Ihr Schlagzeuger zum Frisör muss? Dann aktivieren Sie den PLAYER des VR- 700 und haben Zugriff auf die internen 51 RHYTHMS sowie einen eingesteckten USB-Stick (Zubehör), auf dem sich MIDI- und Audiofiles befinden können. Mehrere Dinge sind hierbei meiner Meinung nach verbesserungswürdig: So steht ein eingesteckter USB-Stick von der Rückseite des VR-700 ab, was vor allem auf engeren Bühnen zumindest eine Unfallgefahr ist. Dann lässt sich die Lautstärke des PLAYERs nur in einem speziellen Untermenü (PLAYER PARAMETER) einstellen, was einen Spontanzugriff ausschließt.

Weiterhin startet der Player – nein, nicht nach Druck auf den entsprechenden Taster, sondern erst, wenn man diesen loslässt. Das ist zumindest gewöhnungsbedürftig. Glücklicherweise lässt sich der PLAYER auch über ein angeschlossenes Control-Pedal starten.

Und noch ein Hinweis: Das ist keine Begleitautomatik mit Intro und Ending etc., die automatisch startet oder stoppt.

Ab auf die Bühne!

Natürlich ist dieses Szenario vorstellbar: Sie packen das Roland VR-700 aus dem Karton, schnappen sich einen x-beliebigen Keyboardständer, schließen das Instrument an die Spannungsversorgung und via XLR-Buchsen an eine ebenso beliebige Verstärkungsanlage an und legen los. Sounds, Layers, Splits und Lautstärken lassen sich relativ schnell einstellen und schon geht’s los. Und klingt! Das kann man nicht von allen Keyboards behaupten, die ich in den letzten 40 Jahren auf der Bühne gehabt habe.

Aber es geht natürlich noch besser, wenn Sie vorher Ihre Klangvorstellungen in einem der 64 User-Presets (FAVORITE) abspeichern.

Gerade im Vergleich mit anderen Keyboards wird Ihnen auffallen, dass der Ausgangspegel des VR-700 geringer als der anderer Keyboards ist. Dieses Phänomen gilt auch für den Kopfhörerausgang.

Falls Sie von Noten oder Leadsheets spielen, wird Sie die Stabilität des Notenhalters des VR-700 freuen. Er wird festgeschraubt, man muss die Schrauben aber jeweils ganz lösen, um den Bügel kratzerfrei vom Instrument zu bekommen. Umständlich und nichts für kurze Gigs …

Die Funktion PANEL LOCK heißt bei mir privat „Idiotensicherung“ und schützt vor versehentlichem (man selbst) oder absichtlichem (daher der Name) Verstellen des Bedienfelds. Die Aktivierung geschieht etwas umständlich (LOWER halten und RHYTHM/SONG drücken), Orgel-Funktionen bleiben weiterhin zugelassen. Fast alle Taster sind beleuchtet, ein Segen für dunkle Bühnen, aber auch bitter notwendig, denn das MINI-LED-Display mit drei Zeichen gibt nur widerwillig Informationen preis. Das reicht für die Bühne, wenn man seine Hausaufgaben gemacht hat. Die Hausaufgaben selbst waren aber anstrengend, weil man immer in der Bedienungsanleitung nachschlagen muss, wenn man sich ins Function-Menü begibt.

Viele der Taster können sogar zwei Farben, wobei „rot“ für die Ensemble-Sounds steht und „grün“ für ORGAN – oder für LAYER/SPLIT.

Auf der Bühne geht spätestens beim zweiten Stück noch eine Danksagung an den Menschen, der sich den zehnten Zugriegel für die Lautstärke der Ensemble-Sounds ausgedacht hat – danke!

Fazit

Das VR-700 V-Combo ist in der Tat ein Allround-Instrument, was Roland da aus seinen Fabrikhallen entlässt: eine Orgel und 65 Ensemble-Sounds, beides in guter Qualität und kombinierbar, dazu ein Player, der eventuelle Begleitfunktionen übernehmen kann. Das alles kombiniert in einem kompakten Gerät zu einem akzeptablen Preis. Die einzelnen Komponenten (z. B. die Orgel oder die Abteilung Effekte samt Zuordnung) können gegen ausgesprochene „Spezialisten“ sicher nicht bestehen, bis zu einem hohen Level mithalten aber auf alle Fälle.

Bühnentauglich ist das VR-700 auf jeden Fall, wenn man von Kleinigkeiten absieht, die man umgehen kann.

Wer mit seiner Combo viel auf Tour ist, auf kleinen Bühnen und mit wenig Zeit für den Auf- und Abbau, dem sei von meiner Seite das Roland VR-700 (V-Combo) wärmstens ans Herz gelegt.



Tastatur: Waterfall, 76 anschlagsdynamische Tasten

Tonerzeugung: Orgel: Virtual Tonewheel Ensemble und Player: PCM

Wellenformspeicher: 128 MB (16 Bit linear)

Player: Rhythmen: 51 Patterns

Datenformat: Standard-MIDI-File-Format 0, 1 Audiodateien: WAV/AIFF (44,1 kHz, 16 Bit linear), MP3

Anschlüsse: Out: XLR (L, R) & Klinke (L/Mono, R); Kopfhörer; Control-, Expression-, Damper-Pedal; MIDI-In/Out, Pedal-In; USB (MIDI, Datensicherung); Netzteilbuchse

Zubehör: Notenpult

Maße / Gewicht 126 × 39,5 × 12,8 cm (B × T × H) / 16 kg

Hersteller / Vertrieb: Roland

Internet: www.rolandmusik.de

UvP / Straßenpreis:  2.022,– / ca. 1.700,– Euro

 

+ flexibles Konzept

+ bühnentauglich

+ guter Gesamtsound

– Mini-Display

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