Minimoog Voyager XL im Test

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Minimoog_Voyager_Xl_Front

Mit dem Minimoog Voyager knüpfte Moog 2002 an die Erfolge des Klassikers an und zeigte in Zeiten von Plug-ins und virtuell-analogen Instrumenten, wie ein echter analoger Synthesizer heute aussehen und klingen kann. Mit dem XL brachte der Hersteller 2011 die Edelversion des Analog Synthesizers auf den Markt, die keine Wünsche offen lassen soll.

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Intro

Fettester Klang, böse Bässe, die besten Leads der Welt: Vielen gilt der Minimoog als Inbegriff des Synthesizers. Der Erfolg des in den 60ern entstandenen Klassikers gründet sich insbesondere auf zwei seiner Eigenschaften: toller Sound und simple Struktur. Bob Moog hatte damit zum ersten Mal einen Synthesizer geschaffen, der sich wie ein Musikinstrument spielen und handhaben lässt. Ansonsten waren Synthesizer zu jener Zeit eher modulare Schaltschränke mit dem Charme einer handbetriebenen Telefonzentrale.

Bob Moog, der nach vielen Jahren die Rechte am Namen seiner damals gegründeten Firma zurück erworben hatte, brachte 2002 den Minimoog Voyager heraus: im Zeitalter von Plug-ins und virtuell- analogen Synthesizern eine echte Sensation, denn der Voyager ist wie sein Vorgänger voll-analog auf- gebaut und kann (und will) seine berühmten Wurzeln auch klanglich nicht leugnen. Fette Leads und Bässe, satte Filtersweeps – Synthsounds, wie sie Moog-Kenner lieben. Dennoch ist der Voyager nicht einfach ein Nachbau des Minimoogs, sondern mit einigen Neuerungen bestückt, die für heutige Synthesizer Standard sind. Dazu zählen etwa MIDI- Schnittstellen, Anschlagdynamik und Speicherplätze für Sounds. Die analogen Regler sind zudem mit hochauflösenden Wandlern ausgestattet, um manuelle Einstellungen möglichst präzise sichern und reproduzieren zu können.

Auch optisch ist der Voyager ein echter Minimoog. Er hat die charakteristischen Regler, die heute von vielen Modul- und Synth-Herstellern verwendet werden, und auch die typischen blauen und roten Kippschalter sind auf dem Bedienfeld zu finden. Die inneren Strukturen beider Instrumente sind jedoch unterschiedlich: Wie wir im Folgenden sehen werden, ist der Voyager deutlich flexibler als der alte Minimoog

Die Klangerzeugung

Auf den ersten Blick ist beim Voyager fast alles wie beim Minimoog – nur von allem ein bisschen mehr. Die drei Oszillatoren, justierbar über Oktavschalter und Detune, bieten deutlich mehr Klangvielfalt. Die Wellenformen können beim Voyager stufenlos eingestellt werden, von Dreieck über Sägezahn und Rechteck bis zum Puls. Außerdem lässt sich der Wave-Regler hier modulieren, was zeitgesteuerte Obertonverläufe (Hüllkurve) oder Schwebungen (LFO) erzeugt, die an Pulsweitenmodulationen erinnern. So kann bereits ein einziger Oszillator des Voyager sehr dichte und komplexe Sounds erzeugen.

Die im Vergleich zum Minimoog drastisch erweiterten Modulationsmöglichkeiten der Oszillatoren eröffnen ein deutlich breiteres Klangspektrum. Möglich sind Oszillator-Sync, FM, womit harsche Klangspektren und auch komplexe experimentelle Sounds für den Voyager kein Problem darstellen. Oszillator 3 lässt sich wie beim alten Minimoog wahlweise auch als LFO verwenden.

 

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