Geht ins Ohr

Mackie In-Ear-Monitoring-System MP-Serie

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(Bild: Dieter Stork)

In-Ear-Monitoring Systeme bieten den Musikern und Technikern auf der Bühne, on the road oder am FOH viele Vorteile: Weniger Gewicht und Platzverschwendung im Tour-Bus, weniger Schlepperei und quasi keine Feedbackprobleme. Aber braucht es dafür immer gleich angegossene Ohrstöpsel? Mackie bietet mit ihrer MP-Serie eine Alternative im mittleren Preissegment.

Seit der Markteinführung, irgendwann in den 90er-Jahren, werden In-Ear-Systeme auf der Bühne immer beliebter. Die Vorteile sind vielseitig, neben oben genannten bleibt zu ergänzen: Es gibt weniger Übersprechung durch Monitoring auf der Bühne und dadurch auch einen besseren Sound auf der Bühne, aber auch für das Publikum. Außerdem können die Musiker sich freier bewegen und haben dabei immer „ihren“ idealen Sound im Ohr.

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Für kleinere Veranstaltungen werden Sender und Empfänger häufig schon vom Veranstalter gestellt, für die Kopfhörer sollte am besten jeder Musiker selbst aufkommen – wer steckt sich schon gerne den Schmodder der Vorband ins Ohr?

Besonders beliebt bei Musikern sind die vom Hörgeräteakustiker individuell an den Gehörgang angepassten Kapseln, um ideale Geräuschdämpfung und Tragekomfort zu erlangen. Allerdings ist das nicht ganz günstig und eigentlich auch nicht zwingend notwendig, ist es doch eher als edle Option zu verstehen, die man auch später noch nachrüsten kann. Außerdem bieten die meisten Kopfhörer gleich mehrere Ohrpassstücke, um so die Hörer zu individualisieren und möglichst ideal an die eigenen Gehörgänge anzupassen.

Im Falle der MP-Serie von Mackie werden dem User insgesamt drei verschiedene Ohrpassstücke in je drei verschiedenen Größen mitgeliefert. Das An- und Abfriemeln der verschiedenen Ohrpassstücke ist auch wirklich ratsam. Zu groß drücken sie, zu klein schirmen sie nicht richtig ab, und der Bass geht flöten.

Mackie bietet in der MP-Serie drei verschiedene Modelle. Die MP-120 kosten ca. 90 Euro, die MP-220 ca. 130 Euro und die MP-240 ca. 180 Euro. Das Zubehör ist immer dasselbe (Aufbewahrungsschachtel, 3,5 – 6,3 mm Klinke-Adapter und neun verschiedene Kapseln) und auch äußerlich unterscheiden sich die Modelle – abgesehen von der aufgedruckten Bezeichnung – nicht im Geringsten. Durch das halb-transparente Kabel erkennt man das dichte Geflecht der Abschirmung, und auch in der Hand macht es einen wertigen Eindruck, ebenso die Zugentlastung und das Y-Stück. Die qualitativen Unterschiede können also nur im Klang liegen.

In der Praxis

Die Produktbeschreibung gibt einen ersten Hinweis darauf, wo die Unterschiede zu finden sind. Die MP-120 sind ausgestattet mit einem dynamischen Einzeltreiber, die MP-220 mit einem dynamischen Doppeltreiber und die MP-240 mit einem hybriden Doppeltreiber. In der Praxis bedeutet dies erst einmal, dass jeder der Kopfhörer um Potenzen kräftiger und lauter ist als beispielsweise der weit verbreitete iPhone-Kopfhörer.

Klanglich sind von den dreien eindeutig die MP-240 am angenehmsten und am rundesten, der Hersteller spricht hier sogar von Hi-Fi-Qualität.

Deutlich wird der Unterschied im direkten Vergleich mit den günstigeren Modellen der Serie. Die Höhen werden bei der kleineren Schwester wesentlich lauter wiedergegeben, die dann als zu viel erscheinen und an die man sich erst gewöhnen muss. Im Mitten- und Bassbereich klingt der MP-220 dann auch etwas nasaler. Noch ein Ticken ausgeprägter sind die klanglichen Unterschiede zu den MP-120, die keines Zweifels immer noch gut klingen und ein gutes Preis/Leistungs-Verhältnis an den Tag legen.

Die Abschirmung nach Außen funktioniert dank verschiedener Ohrpassstücke sehr gut. Voraussetzung ist eine Ausprobierphase, um die idealen Ohrpassstücke ausfindig zu machen. Dafür muss man definitiv etwas Zeit einplanen, denn es ist etwas fummelig, die kleinen Silikon-Stöpsel aufzuziehen. Die Mühe sollte man sich aber dennoch geben – der Aufwand lohnt.

Fazit

Mackie hat mit der MP-Serie ein wertiges Produkt auf den Markt gebracht, das sicher viele Gigs überdauern wird. Klangtechnisch bieten bereits die günstigeren Ausführungen MP-120 und MP-220 einen guten Sound, mit dem man auf der Bühne sehr gut arbeiten kann. Wenn es etwas edler sein soll, bietet der MP-240 einen noch klareren Sound.

mackie.com

+  guter Klang, besonders MP-240

+  gute, wertige Verarbeitung

+  alles wichtiges Zubehör vorhanden inkl. vieler Ohrpassstücke

+  gutes Preis/Leistungs-Verhältnis

(Bild: Dieter Stork)

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