Virtualisierter Synthie-Klassiker

Kurztest: Korg-App iMono/Poly (für iPhone/iPad)

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Der Hersteller ist mit seinen Hardware-Simulationen im App-Bereich eine feste Größe. Neben Klassikern wie dem Polysix oder der Workstation M1 schafft es nun auch der analoge Vintage-Synthie MonoPoly auf Smartphone und Tablet. Wir haben uns das ganze für iOS einmal genauer angeschaut.

Mit der App iMono/Poly hat Korg einen weiteren Klassiker im Appstore, der auf einem Display im neuen Glanz erstrahlen soll. Der Synthie mit den 4VCOs wird dafür nicht einfach nur per Software emuliert, sondern bekommt auch an den richtigen Stellen neue Funktionen spendiert. Dazu gehören unter anderem Speicherplätze, MIDI-Support und zwei x/y-Pads mit denen sich zum Beispiel Filterverläufe realisieren lassen und in die Tonhöhe eingegriffen werden kann.

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Hier müsst ihr euch entscheiden: entweder ihr spielt auf der virtuellen Klaviatur oder ihr verwendet die x/y-Pads

 

Alte Hasen freuen sich über ein weitestgehend beibehaltenes Layout, die meisten Bedienelemente der Hardware finden sich nämlich auch in der App wieder.

 

 

Das ist drin

Die App ist auf beiden Gerätekategorien nutzbar und bietet hier auch den selben Funktionsumfang – auch wenn das Schrauben und Spielen auf dem größeren Bildschirm des iPads mehr Spaß macht als auf dem iPhone. Letztgenanntes bietet sich natürlich häufiger an, um auch mal schnell unterwegs am neuen Sound zu schrauben oder im Stadtpark zu jammen, da man es schlichtweg immer in der Tasche hat.

Mit an Bord sind neben 19 sogenannten Templates, die grundlegende Brot-und-Butter Synthiesounds abdecken, auch 128 Presets, die euch auch die soundtechnische Bandbreite des Synthesizers zeigen: Von Pads über eher perkussive Sounds bis hin zu Glockentönen ist schön viel Analoges mit dabei. 128 weitere Presets lassen sich per in-App-Kauf dazu laden, der 5,49€ kostet (Stand: 17. September 2017).

 

Die 128 mitgelieferten Presets (weitere 128 lassen sich per in-App-Kauf freischalten) decken eine größere analoge Bandbreite ab.

 

Ansonsten stehen 4 Oszillatoren auf dem Programm an denen sich schwurbeln lässt und sich vielfältige Möglichkeiten der Sound-Modulation ergeben – auch in diesem Punkt unterscheidet sich die App nicht von ihrem realen Vorbild. Für die Feinabstimmung der Tonhöhe gibt es eine Tuning-Funktion und es können eigene Skalen für die Touchscreen-Klaviatur festgelegt werden.

 

Neben den bereits erwähnten x-/y-Pads lassen sich auch noch bis zu zwei Effekte auf den Sound legen, die eine große Auswahl an Kompressoren, Limitern, Delay und Reverb sowie weiteren bieten. Ein besonderes Schmankerl ist auch eine Sektion in der bis zu acht “virtual Patches” festgelegt werden können. Hier lässt sich noch einmal einiges an Sound herausholen.

 

Wie mit Patchkabeln lassen sich in der “Virtual Patch”-Sektion weitere Einstellungen am Sound vornehmen.

 

Los geht’s mit der Praxis

Die App geöffnet, hat man direkt Zugriff auf die Oberfläche des Synthies, die (wie bereits angesprochen) dem Originals sehr ähnelt. Ansonsten sind die einzelnen Sektionen weitestgehend selbsterklärend.

 

Die Oberfläche der App direkt nach dem Start. Ganz oben befindet sich der Schnellzugriff zu den einzelnen Sektionen und Menüs.

 

Am oberen Bildschirmrand befinden sich weitere Sektionen um z.B. das virtuelle Patching vorzunehmen oder um Presets abzurufen und eigene Sounds zu speichern. Auf dem iPhone wird dabei die bisherige Oberfläche verdeckt oder ersetzt – auf dem iPad passiert dies je nach Auswahl nur mit Bereichen am unteren Teil des Bildschirms.

 

Die vergrößerte Tastatur auf dem iPad, die allerdings einen Teil der Bedienoberfläche bedeckt.

 

Dabei überdeckt die vergrößerte virtuelle Tastatur aber nicht nur den untersten Bereich mit Arpeggiator und Master-Volume sondern schon die Beschriftung der nächsten Zeile obendrüber – das ist nicht ideal gelöst, da die Bedienelemente so wegfallen oder nur schwer zuzuordnen sind.

 

Der Sound

Was da an Sound aus der App herauskommt, klingt durchweg organisch und in weiten Teilen eben wie ein analoger Synthesizer. Die zahlreichen Parameter und Eingriffsmöglichkeiten bilden eine große Bandbreite an Sounds ab und werden durch die Effekt-Sektion noch einmal abgerundet. An dieser Stelle sei auf die Soundbeispiele des Herstellers verwiesen:

Fazit

Mit iMono/Poly liefert Korg eine weitere App ab, die professionellen Ansprüchen genügen kann und die sowohl auf dem iPad als auf dem iPhone läuft. Allerding lässt sich das kleinere Display naturgemäß etwas schlechter bedienen, weswegen sich eher die Verwendung auf dem Tablet empfehlen lässt.

Die Bedienoberfläche erklärt sich dabei nahezu von selbst, auch wenn etwa das Überlappen der verschiedenen Bereiche nicht ganz perfekt gelöst ist.

Wirklich praktisch sind die zusätzlichen Features, die es beim Original so noch nicht gab: virtuelle Patchkabel, zahlreiche Effekte und die Option zum Speichern und Abrufen von Sounds sind ebenso eine Bereicherung wie die Unterstützung von MIDI, was auch per Bluetooth möglich ist.

 

Die MIDI-Zuweisungen lassen sich einfach per Menü festlegen.

 

Die iMono/Poly-App ist jedem zu empfehlen, der einen guten und vielseitigen Analog-Synthie bei dennoch leichtem Gepäck dabeihaben möchte und bereit ist, dafür eine nicht ganz so authentische Bedienung über den Touchscreen in Kauf zu nehmen.


App Info:

iMono/Poly von Korg | Für iPhone & iPad | 21,99€  | 86,8MB | Version 1.0.1 | Stand: 19. September 2017

>> Zur Website des Herstellers

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