Korg Kronos X und OS 2.0 – neue Version und Upgrade der Super-Workstation

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Korg_kronos_X_Front

Es ist noch gar nicht so lange her, dass der Kronos die Workstation-Welt ordentlich erschütterte und die Mitbewerber mit seiner Vielfältigkeit an Syntheseformen, der Auswahl an Sounds und nicht zuletzt hinsichtlich der Funktionsgewalt in den Schatten stellte. Die Wogen haben sich kaum geglättet, da kündigt Korg den neuen Kronos X an und stellt damit ein Hardwareupdate zur Flaggschiff-Workstation vor.

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Ort der Verkündung war die berühmte amerikanische Musikmesse Summer NAMM 2012, die vom 12. bis 14 Juli in Nashville, Tennessee stattfand. Hier präsentierte Korg den Kronos X sowie dessen neues Betriebssystem 2.0. Besitzer des Kronos werden sich darüber freuen, dass Korg eine Upgrade-Möglichkeit auf die neue Version anbietet, um die Workstation auf den aktuellen Stand „X“ zubringen.

Kronos X – der Speicherriese

In seiner Hardware unterscheidet sich die neue X-Version hauptsächlich im Bereich der Speichermöglichkeiten vom Ur-Kronos. Besonderes Merkmal ist die verwendete SSD-Streaming- Technologie, die dem Kronos-User direkten Zugriff – ohne Ladezeiten – auf Gigabyte-schwere Soundlibraries ermöglicht. Zusätzlich kann der Kronos aus einem RAM-Speicher Samplesounds auslesen. Bei der X-Version wurde hier ordentlich aufgestockt. Der RAM-Speicher ist nun bereits ab Werk mit 2 GB ausgerüstet. Außerdem wurde die Kapazität der internen Solid State Drive (SSD) von 30 auf 62 GB erhöht! Diese Verdopplung macht auf jeden Fall Sinn, wenn man als Musikproduzent die zahlreichen, hochkarätigen Sample-Libraries von Korg oder KARO Sound Development am Kronos verwendet. Denn aufgrund des gebotenen Samplematerials kann der Speicherplatz der internen Festplatte bei Installation vieler Libraries schnell eng werden. Und da trotz „Virtual Memory Technology“ (VMT) und Sample-Streaming direkt von der Festplatte des Kronos immer ein kleiner Teil des Samplematerials im RAM-Speicher vorgeladen sein muss, sind die 2 GB RAM ohnehin Pflicht. Doch diese Speichererweiterungen erscheinen angesichts neuer Features noch in einem ganz anderen Licht:

Mit dem System-Update 2.0 wird man in die Lage versetzt, beliebiges Samplematerial in den EXs-Standard zu konvertieren. Man wird also seine eigenen Sample-Libraries zusammenstellen können, die sich nach der Konvertierung wie die Libraries von Korg oder KARO handhaben lassen. Das bedeutet, dass sich durch die Kronos-Streaming-Technologie zukünftig auch die eigenen Samplebänke ebenso wie die EXs-Libraries beim Spielen von der Festplatte unmittelbar nachladen lassen. Dadurch wird nicht nur kostbarer RAM-Speicherplatz gespart, auch die Verwendung von mehrere Gigabyte großem Samplematerial wird so überhaupt erst möglich. Außerdem sollten durch das Streaming lange Ladezeiten bei der Benutzung von Custom- Samples entfallen, da nicht das gesamte Samplematerial vor dem Einsatz in der Workstation ins RAM geladen werden muss.

 

Universeller Klangkünstler


Mit der Umwandlung von Sample-Libraries in die Formate AKAI sowie Soundfont 2.0 wird der Kronos noch einmal mehr zum klanglichen Schweizer Taschenmesser. Ein intelligentes Speichermanagement sorgt dafür, dass die Samplezuordnung zu Programs, Wave-Sequences und Drumkits stets erhalten bleibt. Auch wenn Samples auf der Festplatte verschoben oder automatisch doppelte Samples gelöscht werden – die Verknüpfungen werden immer aktualisiert. Damit steht der anwenderfreundlichen und speicherplatzsparenden Zusammenstellung eigener Sample-Libraries wirklich nichts mehr im Wege. Bei Kronos X sind übrigens die Korg Libraries EXs 10 bis 13 bereits zum Ausprobieren im Demo-Modus auf der Festplatte vorinstalliert.
Neu ist auch die Unterstützung von USB- Ethernet-Adaptern, mit denen sich Kronos um eine Ethernet-Schnittstelle erweitern lässt. Entsprechende Adapter werden einfach an eine der beiden USB-Schnittstellen des Kronos angeschlossen. Mit ihnen kann Kronos dann zur deutlich schnelleren und komfortableren Datenkommunikation mit jedem PC oder Mac verbunden werden, was angesichts der künftig möglichen „Custom-Sample-Libraries“ sehr erfreulich ist. Man wird schließlich in Zukunft deutlich größere Daten- mengen hin- und her schaufeln: zum Beispiel Kronos-Dateien auf dem Computer sichern, Samplematerial auf den Kronos übertragen und Daten der internen Kronos-Festplatten vom Rechner aus verwalten. Darüber hinaus sorgt auch ein neuer Kronos-Editor für die typische rechnergestützte Steuerung und Soundorganisation. Der Editor soll, wie inzwischen üblich, auch als Plugin-Variante verfügbar sein, die sich innerhalb jeder beliebiger DAW-Software verwenden lässt.

Upgrade bitte


Das Upgrade kostet ca. 300 Euro kosten und muss vom Korg-Fachhändler durchgeführt werden. Das Kit, mit dem alle Kronos- Besitzer ihr Instrument auf die X-Version upgraden können, umfasst neben der neuen Software 2.0 und ggf. der RAM-Erweiterung auf 2 GB auch den Einbau einer zweiten 32-GB-SSD. Damit erreicht man dieselbe Speicherkapazität von 62 GB wie der neue Kronos X. Das nenne ich Produktpflege! Der neue Kronos X kostet ungefähr 300 Euro mehr als sein Vorgänger, sodass man als Kronos-Besitzer quasi nicht mal draufzahlt. Ob man zukünftig beim Kronos auch ausschließlich das OS 2.0 kostenlos installieren und auf die zusätzlichen Speichermöglichkeiten der X-Version verzichten kann, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.

Einen Praxistest des neuen Kronos X werden wir selbstverständlich schnellstmöglich nachliefern. Auch die Reaktionen der Mitbewerber Yamaha und Roland dürften äußerst spannend ausfallen. Sie werden sich zeitnah einiges einfallen lassen müssen, um im Workstation-Sektor nicht ins Hintertreffen zu geraten. Gewinner dieses technologischen Wettstreits wird der Musiker sein, der sich über fantastische neue Möglichkeiten und Instrumente freuen kann. Ich bin jedenfalls schon einmal sehr gespannt!

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