07Die Musikbranche könnte vor einem Paradigmenwechsel stehen: Mit Dolby Atmos ist räumlicher Sound nicht länger nur Kinosälen oder Gaming-Welten vorbehalten. Auch Musik wird zunehmend immersiv – mit immer mehr Produktionen auf Streaming-Plattformen wie Apple Music, Amazon Music HD oder TIDAL. Für Produzent:innen ergibt sich daraus ein spannendes neues Feld. Aber wie gelingt der Einstieg in die Welt von Dolby Atmos Music ganz praktisch?
In diesem Beitrag zeigen wir dir Schritt für Schritt, welche Komponenten du brauchst, welche DAWs sich eignen – und wie du auch im kleineren Studio-Setup professionell einsteigen kannst. Dabei stellen wir dir erprobte Produkte aus dem Sortiment des Music Store vor, mit denen du sofort durchstarten kannst. Keyboards.de sprach im Vorfeld mit dem Grammy-Gewinner Hans-Martin Buff über die Vorzüge und Möglichkeiten des neuen Audioformat:
Was ist Dolby Atmos – und warum jetzt?
Dolby Atmos ist ein objektbasiertes 3D-Audioformat. Im Gegensatz zu klassischen Stereo- oder Surround-Formaten basiert Atmos nicht auf festen Kanälen, sondern auf frei platzierbaren Klangobjekten, die in einem virtuellen Raum positioniert werden. So entsteht ein natürlicher, immersiver Eindruck – du kannst Klänge nicht nur von links nach rechts oder vorne nach hinten bewegen, sondern auch über dem Hörer platzieren.
Warum ist das jetzt wichtig?
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Apple Music bietet seit 2021 eine breite Unterstützung für Dolby Atmos Music.
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Spotify testet aktuell immersive Formate.
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Immer mehr Labels verlangen Dolby Atmos Masters als Standard.
Wer heute in Musikproduktion investiert, sollte diese Technologie nicht ignorieren – sie ist kein Trend, sondern eine dauerhafte Veränderung.
Welche Komponenten brauchst du für Dolby Atmos im Studio?
1. Eine geeignete DAW mit Dolby-Atmos-Unterstützung
Für den Einstieg in Dolby Atmos brauchst du eine Digital Audio Workstation (DAW), die entweder nativ mit Dolby Atmos arbeitet oder sich über einen externen Renderer damit verbinden lässt.
Empfohlene DAWs:
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Logic Pro X (ab 10.7) – unterstützt Dolby Atmos nativ inkl. Renderer, besonders beliebt bei Apple-Nutzern.
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Cubase Pro 14 – mit vollem 7.1.4-Support und Export von ADM-Dateien (siehe oben).
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Steinberg Nuendo – Profi-Lösung mit integriertem Dolby Renderer.
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Avid Pro Tools Ultimate – Industriestandard für große Studios.
Für viele Musikproduzierende ist Cubase Pro oder Logic Pro der ideale Einstieg, da sie leistungsfähig und erschwinglich sind.
2. Dolby Atmos Renderer oder nativer Workflow
Damit du deine Produktion als Dolby Atmos Master exportieren kannst, brauchst du einen Renderer – ein Tool, das den 3D-Mix aus deiner DAW in ein ausspielbares Format (z. B. ADM BWF) umrechnet.
Varianten:
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Integrierter Renderer in Logic Pro X oder Nuendo
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Dolby Atmos Production Suite (Mac-only, funktioniert mit Pro Tools HDX)
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Standalone Dolby Atmos Renderer (PC/Mac) – professionelle Lösung, z. B. für komplexe Installationen oder Postproduction
Der ADM-Export aus Logic oder Cubase reicht für viele Musikplattformen bereits aus – besonders für Apple Music.
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3. Audio-Interface mit ausreichend Ausgängen
Ein Dolby-Atmos-Setup benötigt mindestens 12 Ausgangskanäle für ein 7.1.4-System (7 horizontale Lautsprecher, 1 Subwoofer, 4 Deckenlautsprecher). Entsprechend muss dein Audio-Interface genügend analoge Ausgänge bereitstellen – und dabei stabil und latenzarm arbeiten. Viele Audiointerfaces verfügen erst mit einer ADAT-Erweiterung über 12 physikalische Ausgänge
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4. Lautsprechersystem für 7.1.4-Mischungen
Der Kern deines Atmos-Studios ist das Lautsprechersetup. Für Musik wird typischerweise ein 7.1.4-Layout verwendet:
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3 Lautsprecher vorne (L, C, R)
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2 seitlich (Ls, Rs)
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2 hinten (Lrs, Rrs)
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1 Subwoofer (LFE)
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4 Lautsprecher über dem Kopf (Top Front L/R, Top Rear L/R)
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5. Lautsprecher-Management & Raumkorrektur
Für präzise Mischentscheidungen brauchst du eine verlässliche Abhörumgebung. Raumreflexionen, Laufzeitunterschiede und Frequenzverfärbungen können dein 3D-Klangbild massiv beeinträchtigen. Deshalb ist eine professionelle Einmessung Pflicht.
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Workflow-Tipp: Stereo zuerst, Atmos danach
Du musst nicht bei null anfangen: Viele Atmos-Produktionen basieren auf einem klassischen Stereo-Mix, der später für Atmos erweitert wird.
So gehst du vor:
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Stereo-Session wie gewohnt mischen
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Atmos-Bus-Layout anlegen
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Wichtigste Spuren als Objects routen
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Räumliche Effekte (z. B. Hall, Delay) auf Höhen- oder Surround-Lautsprecher verteilen
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Bewegung (Automation) nutzen, um den Raum zu gestalten
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Exportieren als ADM BWF
Fazit: Dolby Atmos ist jetzt machbar – auch im Projektstudio
Was früher aufwändige Kinomischungen voraussetzte, ist heute auch mit kompaktem Setup und überschaubarem Budget möglich. Mit der richtigen DAW, dem passenden Lautsprechersystem und Tools wie dem RME Fireface UFX III kannst du professionell in die Welt von immersiver Musikproduktion einsteigen.
Die Technik ist da – der kreative Raum gehört dir.
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