Kontrolle - neu definiert!

3 Masterkeyboards, mit denen der Audiorechner zum Konzertflügel wird

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Auch Pianisten haben auf der Bühne wie im Studio gerne alles im Griff. Behilflich dabei sind vor allem funktionell gut durchdachte Controller-Masterkeyboard-Lösungen wobei natürlich eine gepflegte 88er-Tastatur nicht fehlen sollte.

Die neuste Generation 88-tastiger Masterkeyboards geht in Sachen Funktionalität bereits weit über die Anforderungen an einen bloßen Pianotastatur-Ersatz hinaus. Im Besonderen liefern sich zur Zeit drei Modelle ein wahres Kopf-an-Kopf-Rennen in den Verkaufsstatistiken vereint im Wettkampf um die Gunst der pianoaffinen Kundschaft.

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Arturia KeyLab 88

Schlüssiges Konzept: Arturia KeyLab 88

Bei der Konzeption seiner Controller-Keyboards der KeyLab-Serie geht der französische Hersteller Arturia bewusst keine Kompromisse ein. Auch der 88-tastige Flaggschiff-Hingucker bildet hier mit seinem soliden Metallgehäuse mit Holzseitenteilen keine Ausnahme. Ein wesentlicher Unterschied zu anderen Masterkeyboards ist der spezielle funktionelle Zuschnitt auf die mitgelieferte hauseigene Software Analog Lab, die mit knapp 6000 Synthesizer-Sounds aus Arturias beliebter V-Collection einen riesigen Fundus an sehr gut klingendem Soundmaterial darstellt – egal ob elektronische Popmusik der letzten Dekaden oder klassische Synthesizer-Werke, hier findet man alles, was man braucht.

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Ebenfalls Teil des Pakets ist im Übrigen jeweils eine Version des UVI Acoustic Grand Piano sowie der Software Pianoteq 5 Stage.

Arturia setzt beim KeyLab 88 auf eine gewichtete sowie gleichzeitig gewichtsoptimierte Hammer-Action-Tastatur aus dem Hause Fatar, welche sich in der Praxis angenehm spielen lässt und einen hochwertigen Gesamteindruck vermittelt.

Das ebenfalls als Standard MIDI-Controller einsetzbare Gerät bietet auf der Oberfläche ein klassisches Bedien-Setup aus 10 Dreh-Encodern und 9 Schiebereglern (jeweils in zwei Bänken/Ebenen nutzbar) ergänzt um eine 16er-Matrix aus drucksensitiven Pads inklusive Hintergrundbeleuchtung.

Um das spartanische aber funktionelle Display gruppieren sich Buttons und Regler für die direkte Bedienung von Analog Lab oder den Instrumenten der V-Collection. 10 zuweisbare Buttons für Preset-Shortcuts oder DAW-Funktionen sowie eine spezielle Transportsteuerung runden den Funktionsumfang für den Anforderungsbereich zwischen Bühne und Studio perfekt ab.

Über die ebenfalls mitgelieferte MIDI Control Center Software lassen sich die Controller des KeyLab zudem ausgesprochen praxisgerecht und übersichtlich zuweisen und editieren. Eine Kombination zum Kurs von unter 800,– Euro die nicht nur Spaß macht, sondern auch einem intuitiven Workflow entgegenkommt.

Nektar Impact LX88

Low-Budget DAW Profi: Nektar Impact LX88

Das Nektar Impact LX88 ist mit einem Anschaffungspreis von deutlich unter 300,– Euro das wohl günstigste Masterkeyboard im 88-Tasten-Segment. Gemäß dem Leitsatz der Ökonomie: „You get what you pay for!“ ist dieser Rekordversuch natürlich mit Einsparungen verbunden über die man sich bereits vor der Kaufentscheidung im Klaren sein sollte. Neben der ausgesprochen kunststofflastigen Gehäusekonstruktion setzen auch die als semi-gewichtete Tastatur beworbenen Tasten einen unmissverständlichen Schwerpunkt auf das Wort „Semi“. Pianisten auf der Suche nach einem Klavierersatz mit ansprechender Hammermechanik für Bühne oder Studio, können das Nektar Impact LX88 bereits jetzt von ihrem Einkaufszettel streichen. Wer allerdings bei der Arbeit lediglich ein Mehr an Tasten benötigt und wem dabei der Komfort einer gehobenen Mittelklasse-Synthie-Klaviatur ausreicht sollte sich den Nektar-Preisbrecher aufgrund seiner übrigen Qualitäten doch einmal näher anschauen.

Was das Gerät von diesen Unzulänglichkeiten abgesehen nämlich interessant macht, sind die bereits mitgelieferten Anpassungen und Mappings für alle gängigen DAW-Lösungen (ausgenommen Pro Tools). Impact kommuniziert mit Logic, Cubase, Studio One & Co. bidirektional über ein speziell angepasstes Kommunikationsprotokoll welches eine perfekte Steuerung der Software über die angeschlossene Hardware ermöglicht. Die Software Studio One Artist von PreSonus befindet sich zudem bereits im Lieferumfang.

Das Setup des Nektar Impact LX88 ist dabei das eigentliche Highlight. Die Installation der aktuellsten Treiberversion vorausgesetzt, stellt sich die Controller-Matrix des Masterkeyboards augenblicklich nach Start der DAW-Host-Software wie durch Geisterhand auf diese ein. Bereits nach kurzer Zeit hat man das Gefühl, dass die in den selbsterklärenden Betriebsmodi „Instrument“ oder „Mixer“ verwendbare Hardware mit der Software zu einer angenehmen Einheit verschmilzt.

Auch das LX88 beweist dabei wieder einmal eindrucksvoll, dass die kalifornische Innovationsschmiede Nektar ihre Hausaufgaben in puncto DAW-Kontrolle wirklich vorbildlich gemacht hat, was zur Folge hat, dass eine sonst übliche Einarbeitung bei den Impacts quasi aufgrund gesunder Intuition komplett entfällt.

Native Instruments Komplete Kontrol S88

All In: Native Instruments Komplete Kontrol S 88

Bereits mit Einführung seiner Controller S-Klasse sorgte Native Instruments mit einem innovativen und konsequent durchdachten Konzept für einiges an Aufsehen. Das mit 88-Tasten samt Hammermechanik ausgestattete Komplete Kontrol Flaggschiff ist genau wie die kleineren Schwestermodelle perfekt auf die Verwendung mit dem hauseigenen Softwarepaket Komplete 10 abgestimmt. Mittels der integrierten Native Map Technologie werden alle wichtigen Einstellungen eines Softwareinstruments automatisch den berührungsempfindlichen  und mit ausführlichem Display versehenen Drehreglern des Komplete Kontrol zugewiesen. Ein zusätzlicher Blick auf den DAW-Monitor ist während der Arbeit so mittlerweile fast nicht mehr nötig. Zudem sorgt ein innovativer Lightguide mit individuell mehrfarbiger LED-Beleuchtung pro Taste für eine exakte Kennzeichnung von Splitpunkten, unterschiedlichen Soundbelegungen sowie Funktions-Tasten.

Mit der jüngsten Software-Revision erweiterte Native Instruments mit dem Native Kontrol Standard (NKS) das erfolgreiche Konzept nun auch noch um die Integration und Unterstützung von Drittanbieter-Plugins. Namhafte Hersteller wie Arturia, U-he oder Spitfire Audio sind bereits mit im Boot und stellen ihren Kunden aktuell NKS-optimierte Versionen ihrer Software-Titel zur Verfügung. NKS-„Fremd“-Plugins profitieren in Folge dessen von den gleichen Vorzügen (Auto-Mapping) wie die nativen Instrumente aus dem Native Instruments Portfolio.

Ähnlich wie bei Arturia befinden sich mit einem Komplete Select benannten Paket auch bereits Einzel-Instrumente aus dem Komplete 10 Kosmos in Downloadform im Lieferumfang einer jeden Masterkeyboard-Einheit. Das 10 Instruments umfassende Set bietet unter anderem Orgeln, Pianos, Drums sowie Vintage-Keyboards in einem Gesamtwert (gegenüber Einzelkauf) von knapp 1.000 Euro.

Auch bei der Tastatur aus dem Hause Fatar ließ sich Native Instruments nicht lumpen, so dass man den Kaufpreis von knapp unter 1000,– Euro sogar guten Gewissens als Schnäppchen bezeichnen kann.

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Zwei Kritikpunkte zu dem ansonsten gut gemachten Beitrag. Ich finde, das ist kein Fotoforum, auch ich finde schöne Fotos prima, möchte aber eher alles von dem Instrument sehen.

    Ich erfahre, dass die Pads drucksensitiv sind, aber bei keinem der drei Tastaturen, ob sie Aftertouch Daten erzeugen können. Werden die Artikel ausnahmslos von Pianisten geschrieben, die zu AT den gleichen Bezug wie ein Blinder zur Farbe hat?

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