In Dur und Moll

Die II-V-I-Kadenz: Der Standard im Jazz

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Du hast von Musiktheorie keine Ahnung? Du fragst dich was eine Kadenz ist? Keine Sorge, hier verurteilt dich niemand und wir werden dir auch keine dicken Schinken der Musiktheorie um die Ohren hauen. 

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Wenn du hier gelandet bist, hast du wahrscheinlich schon längst zig Kadenzen gespielt, auch wenn du vielleicht nicht weißt was das ist. Kurz gesagt: eine Kadenz ist eine Akkordverbindung. Die wahrscheinlich am häufigsten gespielt Kadenz ist die Subdominant-Dominant-Tonika-Kadenz, oder S-D-T-Kadenz, oder IV-V-I-Kadenz. (Wenn du mit Subdominant (S), Dominant (D) und Tonika (T) noch nichts anfangen kannst, empfehlen wir dir diesen Beitrag über den Quintenzirkel.) Im Falle von C-Dur wäre das also F-G-C.

Man sieht schon, dass die II-V-I-Kadenz der IV-V-I-Kadenz einiges gemein haben muss. Und tatsächlich wird nur aus der IV-Stufe/Subdominanten, die II-Stufe/Subdominant-Parallele. Jazz-typisch werden den Akkorden noch Sexten, Septimen und/oder Nonen hinzugefügt (was natürlich nicht zwingend notwendig ist), sodass daraus z.B. IIm7 – V7 – Imaj7  wird. Um das ganz mal exemplarisch auf bestimmten Akkorden umzumünzen, wird daraus (in C-Dur): Dm7 – G7 – Cmaj7. Wenn du das auf dem Klavier spielst, kommt es dir ganz sicher schon mächtig jazzig vor und du merkst, dass du es schon längst viele Male gehört hast. Nun noch etwas rhythmisch angeswingt, und du hast den ersten und vielleicht wichtigsten Schritt in Richtung Jazz geschafft. Wenn dir diese Kadenz gefällt, dann spiele sie auch mal in den anderen Tonarten, z.B. in F, G, D, E, A, Cis, etc.

Wenn du das nun noch weiter vertiefen möchtest, kannst du folgende Variationen in Moll probieren – denn auch dafür gibt es eine jazzige Lösung: IIm75 – Vm79/13 – Immaj7 oder auch IIm75 – Vm79/13 – Im6. Das sieht nun schon ziemlich kompliziert aus, sind aber ebenso wenig ein Hexenwerk. Neben der Vermollung kommen hier die 5, die verminderte Quinte (also der Tritonus) hinzu, bzw. die 9, die kleine None. Bei 13 handelt es sich um eine oktavierte kleine Sext, die nicht zwangsläufig oktaviert gespielt werden muss.

Noch ein Tipp: Da kommen teilweise schon einiges an Tönen für einen einzigen Akkord zusammen, die allerdings nicht immer alle gespielt werden müssen. Du kannst einfach mal die Quinte weg lassen und/oder, wenn du mit einem Bassisten zusammenspielst, dann wird dieser in der Regel den Bass übernehmen, denn du dir dann sparen kannst. Man kann die Akkorde also etwas ausdünnen – an der Terz sollte man aber nicht unbedingt sparen, da diese das Tongeschlecht bestimmt.

Viel Spaß beim jazzen.

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