Theremin

Das Theremin ist ein elektronisches Musikinstrument, das bereits 1920 das erstem Mal von seinem russischen Erfinder Lew Thermen bei dem Elektrischen Kongress „Aetherophon“ vorgestellt wurde.

Ein Theremin von Moog
Ein Theremin von Moog (Bild: Dieter Stork)

Die Geschichte des Theremins

Im Westen fand es das erste Mal 1927 nennenswerte Beachtung als er es in Deutschland und im Anschluss in den USA präsentierte. 1928 erlangte Thermen (der sich in den USA Theremin nannte) das Patent und mit RCA einen Partner für die Vermarktung.

Obwohl der kommerzielle Erfolg ausblieb, widmeten sich einige namenhafte Musiker und Komponisten wie Edgar Varèse dem Instrument und komponierten eigens Stücke für das Theremin. Darüber hinaus wurden einige klassische Stücke für das Theremin umarrangiert, bleibt aber weiterhin ein exotisches Instrument. Auch in der Popularmusik fand es bis auf einige wenige Ausnahmen kaum Beachtung.

Verwendung fand das Theremin vermehrt in Science-Fiction-Filmen der 50er und 60er Jahre. Auch Alfred Hitchcock nutzte es für den Film Spellbound (dt. „Ich kämpfe um dich“) und fand so heimlich seinen Zugang zur breiten Öffentlichkeit – heimlich, da der Theremin-Ton in dem Arrangement häufig mit einer hohen Frauenstimme verwechselt wurde. Allerdings gibt es auch schon Filme aus den 30er Jahren in denen mittels Theremin ein gruseliger-spuk-Soundtrack vertont wurde.

Wie funktioniert das Theremin?

Zwei mit Antennen ausgestattete Hochfrequenzgeneratoren erzeugen ein Spannungsfeld, innerhalb dessen der Spieler durch unterschiedliche Abstände zu den Antennen wechselnde Spannungsverhältnisse erzeugt; die dabei entstehenden Tonhöhen und Lautstärke-Pegel werden über Lautsprecher wiedergegeben. Um den richtigen Ton zu treffen, bedarf es allerdings viel Übung und Erfahrung, da eine Skalierung, wie z.B. das Griffbrett bei der Gitarre, fehlt. Auf diese Weise ist es auch das einzige Instrument das gespielt wird, ohne es anzufassen.

Das Theremin ist wohl eines der seltensten auf der Bühne anzutreffenden Instrumente und gleichzeitig polarisiert das Instrument wie kaum ein anderes. Der offensichtliche Grund: Die berührungslose und dadurch geisterhafte Spielweise und ein oft unheimlicher- oder futuristisch-wirkender Klang. Auch wirkt die besonders schwierig zu erlernende Spielweise zum Mysterium des Theremins bei.

Irrtümlicher Weise wird das Theremin gelegentlich als das erste elektronische Musikinstrument bezeichnet, was nicht ganz stimmt. Allerdings ist es das wohl älteste, das bis heute produziert, genutzt und auch erweitert wird.

Lange Zeit erzeugten Theremins lediglich einen Sinus- oder sinus-artigen-Ton, der über einen Verstärker hörbar gemacht wird. Seit neuerer Zeit hat Moog eine digitale Variante des Theremins im Programm, das mit erweiterten Sounds ausgestattet ist, die aus der Animoog-App stammen.

Theremin
Digitales Theremin von Moog

Welche Musiker spielen Theremin?

Als berühmteste Thereministin ist Clara Rockmore zu nenne. Das Russische Wunderkind spielte eigentlich zunächst Geige, jedoch litt sie Problemen mit ihren Knochen woraufhin sie das Geigenspiel aufgeben musst. Schon 1920 – im Alter von 9 Jahren – wurde sie mit dem Theremin vertraut gemacht und schließlich reiste sie mit Lew Thermen durch die USA um das Instrument zu promoten.

Heute spielt Lydia Kavina, die Nichte von Lew Thermen das Instrument und ist vielfach auf der Bühne zu finden. Außerdem verwendeten einige Künstler, u.a. Tom Waits, Jean-Michel Jarre oder Sting, das Theremin in vereinzelten Liedern.

Vielen begegnete das Theremin erstmas in der  Serie Big Bang Theory – darin spielt der Physiker Sheldon den Star Trek Soundtrack auf dem Theremin: