Die stabile Alltagsbox

Mackie Thump15BST Monitor/PA-Box im Test

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(Bild: Tom Schäfer)

Mackie steht für solide Qualität bei günstigem Preis. Der neuen Thump15BST hat der Hersteller neben viel Watt und 15″-Bass-Speaker auch eine Bluetooth-Verbindung spendiert. Was die Combi in der Praxis bietet und wie sie funktioniert, haben wir getestet.

Die aktive Multifunktionsbox Thump15BST von Mackie bietet ein 2-Weg-System mit einem 15″ Bass und einer 1,4″ Titan-Kompressionstreiberkalotte im Inneren, die zusammen von 1.300 Watt angetrieben werden. Davon bekommt der Bass 1.000 Watt (Class-D-Endstufe) und Mittel-Hochtöner 300 Watt (Class-AB-Endstufe)! Kein Wunder also, dass bei den Eckdaten auch ein amtliches Gewicht von über 18 Kilogramm steht. Definitiv also nichts für den Wohnzimmer-Gig, sondern eher was für Konzerte mit ca. 50 bis 150 Leuten. Werden die aktiven Bässe der Serie Thump18S noch dazugestellt, können auch gerne noch ein paar Dutzend Leute mehr kommen.

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Notiz am Rande: Es gibt auch einen kleineren Bruder, den Thump12BST mit 12″ Bass, der dann etwa 3 Kilo weniger wiegt, ansonsten weitestgehend die gleichen Eckdaten aufweist…

Apropos Eckdaten: Mit den vielen Ecken und Kanten ist das Plastikgehäuse der Thump15BST ganz sicher nicht für Ästheten konstruiert. Obgleich man fairerweise betonen sollte, dass sie von vorne einen unauffälligen-neutralen Eindruck macht und nur von der Seite und von hinten etwas unförmig daherkommt. Und aus Plastik? Ja, ist sie. Allerdings ist es wertig verarbeitet und macht einen soliden, langlebigen Eindruck − mit dieser Philosophie ist man bei Mackie bislang auch gut gefahren.

Kommen wir zur Bedienung: Die Box bietet einen Bluetooth-Kanal und zwei weitere Kanäle mit jeweils einer XLR/Klinke-Kombibuchse, die gleichermaßen mit Mikrofon- und Line-Signalen zurechtkommen. Außerdem liefert die Box einen XLR-Line-Out, um entweder eine zweite Thump15BST anzuschließen − in dem Fall bleibt hier alles in Mono − oder um einen Sub, z. B. den Thump18S, zu befeuern. Für Konzerte werden hier wohl in aller Regel zwei XLR-Strippen vom Pult zu je einer Box gezogen.

Im Proberaum können auch ein bis zwei Mikros direkt an der Thump eingestöpselt werden. Damit erweist sich die Box auch als praktische Proberaumlösung. Wenn gewünscht, kann sie auf den Boden gelegt werden, um sie als Monitor zu nutzen − für diesen Zweck besitzt sie ein EQ-Preset speziell fürs Monitoring sowie die Abschrägung an der Seite.

Der dritte Kanal ist ein reiner Bluetooth-Kanal, eine Cinch-Buchse o. Ä. sucht man hier vergebens. Das Bluetooth-Signal kann dann von der ersten Box direkt an eine zweite durchgeschleift werden. Beide Boxen können auch über die kostenlose App namens Thump in der Lautstärke separat geregelt werden.

Bedienen lassen sich das Mischpult sowie alle anderen Einstellungen entweder direkt an der Box oder − viel entspannter − über die App. Mancher würde statt des 3-Band- einen parametrischen EQ bevorzugen oder vermisst einen (Hall-)Effekt, dafür aber ist die Thump15GST so übersichtlich aufgebaut, dass sie sich auch ohne Fummelei von einem kleinen Smartphone aus bedienen lässt.

Kommen wir zum Wesentlichen, dem Sound: Die Thump15BST hat einen stabilen Klang, der in den Bässen etwas kräftiger zupackt und in den Mitten und Höhen sehr rund ist. Für die meisten Live-Anwendungen ist das bisschen extra Bass genau der Schub, den man dort braucht! Sollte dies nicht gewünscht sein, kann man mit der einfachen 3-Band-Regelung und/ oder verschiedenen EQ-Presets (zur Verfügung stehen Music, Live, Speech und Monitor, außerdem Music w/Sub und Live w/Sub) überraschend wirksam eingreifen. Auch bei größeren Lautstärken klingt sie weiterhin rund, ohne sich in bestimmten Frequenzen zu überschlagen oder gar im Ohr weh zu tun. Mit den angegebenen 1.300 Watt bietet die Thump15BST einiges an Headroom, wenngleich man bei der Leistung vielleicht auch etwas noch Lauteres erwarten würde. Nichts – destotrotz dürfte die Box auch bei den allermeisten lauten Bands im Proberaum und auf Konzerten problemlos mithalten dürfen. Außerdem kommt die Leistung dem guten Klang bei den hohen Pegeln zugute und sicher auch der sehr guten Feedbackstabilität.

Fazit

Mackie hat ein bewährtes System mit der Bluetooth-Option sinnvoll erweitert. Lobeswert ist das ausgewogene Klangbild, das nur in den Bässen etwas voller ist, und dass die Box auch bei hohem Pegel die Klangqualität halten kann, ohne in den Ohren weh zu tun. Außerdem ist sie absolut empfehlenswert für all diejenigen, die immer wieder mit Rückkopplungen zu kämpfen haben. Die ideale Lösung für Bands, die eine kräftige Proberaumanlage suchen und diese auch mal live einsetzen wollen.

www.mackie.com

+ guter Klang, auch bei hohen Pegeln

+ extrem Feedbackarm

+ praktische Proberaum-Konzert-Lösung

+ gutes Preis/Leistungs-Verhältnis

− etwas unhandlich durch Größe und Gewicht

(Bild: Tom Schäfer)

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