Externe Signale im Modularsystem bearbeiten – wie wird’s gemacht?

SynthLab – Der Traum: Multieffekt selbst gebaut Vol.5

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Das Modularsystem muss nicht immer Klangerzeuger sein – als Effektgerät macht es eine ebenso gute Figur. Hier finden sich Tipps für das Anschließen von Drumcomputer, Mikro, Audiointerface und Co.

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Das Modularsystem als Effektgerät hat Tradition: Synthesizerspezialisten sämtlicher Dekaden, von Wendy Carlos bis Trent Reznor, schickten und schicken externe Klangquellen durch Filter, VCAs und Ringmodulatoren ihrer Synthschränke. Dank der enormen aktuellen Auswahl an geeigneten Modulen steht der wunschgerechten Gestaltung des persönlichen Traum-Multi-Effekts nichts mehr im Wege – oder doch?

In dieser SynthLab-Folge wollen wir uns mit den Tricks und Hürden bei der Integration des Modularsystems ins Studio- und Instrumenten-Setup beschäftigen.

Keyboard, Gitarre und Mikrofon

Die klangliche (Live-)Bearbeitung von Keyboard, Gitarre oder Stimme ist ebenso spannend wie das kreative „Verschrauben“ einer bestehenden Aufnahme. Aber wie verbinde ich das Instrument, das Mikro oder die Soundkarte bzw. DAW mit einem zum Effektgerät ausgebauten Modularsystem?

Input-Module: Beim Anschluss von Gitarre oder Mikrofon stellt sich folgende Problematik: Üblicherweise liegen die Audiosignalpegel innerhalb eines modernen Modularsystems in Bereichen von bis zu 10 Volt und damit um ein Vielfaches höher als Line- oder gar Instrumentensignale. Sie sind also mit der „Außenwelt“ zunächst nicht kompatibel. Wer einmal neu – gierig den Ausgang eines Oszillatormoduls direkt mit einem Mischpulteingang verbunden hat, weiß um diese Problematik.

Umgekehrt ist der Ausgangspegel eines Synthesizers, Drumcomputers oder Digitalpianos zu niedrig, um direkt von den Moduleingängen des Systems verarbeitet werden zu können. Gleiches gilt natürlich in noch weit höherem Maße für ein Gitarren- oder Mikrofonsignal. Es ist also notwendig, das externe Signal zunächst ausreichend zu verstärken, bevor es im Modularsystem bearbeitet werden kann.

Zu diesem Zweck bieten einige Hersteller geeignete Input-Module an. Je nach Hersteller und Modell bieten diese Module sämtliche Komponenten, die eine unkomplizierte Verarbeitung eines Instrumenten- bzw. Mikrofonsignals ermöglichen. Hierzu zählen entsprechende Anschlussbuchsen (6,3-mm-Klinke oder in Einzelfällen XLR für Mikrofonkabel) sowie ein Preamp mit wählbarem Verstärkungsfaktor. Einige Module bieten sogar einen integrierten Hüllkurvenfolger, der aus dem eingehenden Signal eine pegelabhängige Steuerspannung und/oder ein Triggersignal generiert, das wiederum der dynamischen Steuerung eines Synthesizer-Parameters, z. B. Filter-Cutoff, dient.

Der Ausgang: Ausgangsseitig kann man ein Modularsystem mit einem Mixer-Modul ausstatten. Es ist beispielsweise notwendig, um mehrere Oszillatorsignale intern mischen zu können. So wird der Ausgangspegel des Systems gleichzeitig auf einen „umweltverträglichen“ Line-Level abgeschwächt. Darüber hinaus besitzt ein Modularsystem üblicherweise mindestens ein VCA-Modul zur dynamischen Lautstärkesteuerung. So ein Modul hat meist einen Ausgangslautstärkeregler, der wiederum die Ausgabe eines geeigneten Line-Signals ermöglicht.

Signale aus der Konserve bearbeiten

Besonders im Studio wird immer wieder der Wunsch bestehen, Sounds aus dem Rechner im Modularsystem zu bearbeiten – eine willkommene und hoch interessante Alternative zur Arbeit mit Effekt-Plug-ins. Auch hier ist zunächst eine Pegelanpassung notwendig (s. o.).

Sind Audiointerface oder Mischpult mit symmetrierten Ausspielwegen und Eingängen versehen, sollte man sein Modularsystem ebenfalls mit den entsprechenden Anschlussmöglichkeiten ausstatten. Einige Hersteller bieten Module, die genau diesem Zweck gerecht werden. Sie desymmetrieren das Studiosignal, passen den Pegel an den Level des Modularsystems an und geben ein symmetrisches Line-Signal über XLR-Buchsen aus – die perfekte Einbindung in eine professionelle Studioumgebung ist somit gewährleistet.

Man sollte grundsätzlich keine Investition in hochwertige Kabel und Stecker scheuen. Das gilt im besonderen Maße für eine symmetrische Verkabelung. Minderwertige Komponenten und falsch verlötete Pins/Adern garantieren nerviges Brummen und unerwünschte Pegelverluste.

 


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Darüber hinaus besuchten wir Martin Höwner von Synthtaste in seiner exklusiven Restaurations-Werkstatt für Vintage-Synthesizer. In unserer Serie Vintage Park widmen wir uns diesmal dem aus Hawai stammenden Modular-Exoten Paia 4700.
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